Das Koepchenwerk am Hengsteysee ist in nahezu authentischem Zustand erhalten. © NRW-Stiftung

Leuchtturmprojekt

Historisches Koepchenwerk am Hengsteysee soll wieder leuchten wie in alten Zeiten

Das Koepchenwerk soll wieder erstrahlen. Nach historischem Vorbild sollen Lichtbänder und Schriftzug das Industriedenkmal in Szene setzen – als Leuchtturmprojekt für eine große Veranstaltung.

Syburg, Westhofen

, 03.02.2022 / Lesedauer: 3 min

Das Koepchenwerk oberhalb des Hengsteysees ist ein beeindruckendes Industriedenkmal und eine beachtliche Landmarke im Ruhrtal. Nun soll es auch in der Dämmerung wieder ein weithin sichtbarer Hingucker werden. Das Werk wird seine ursprüngliche Beleuchtung zurückerhalten.

Noch in diesem Jahr soll die Idee als Projekt für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 umgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen die Reaktivierung des historischen Schriftzuges „Koepchenwerk“ an der 160 Meter langen Fassade. Auch die historischen Lichtbänder, die das Gebäude auf drei Seiten einrahmen, sollen dem Gebäude künftig bei Nacht wieder Kontur verleihen.

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Die NRW-Stiftung fördert das Vorhaben mit 150.000 Euro. Der Bewilligungsbescheid wurde jetzt an die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur übergeben. Die AG Koepchenwerk wird einen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent finanzieren.

Der Förderbescheid der NRW-Stiftung ist angekommen: (v.l.): Eckhard Uhlenberg und Martina Grote, NRW-Stiftung, Ursula Mehrfeld, Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Peter Michael Gerigk, AG Koepchenwerk und Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster. © NRW-Stiftung

Das alte Pumpspeicherkraftwerk am Ufer des Hengsteysees wurde 1930 in Betrieb genommen und diente rund 50 Jahre lang für die Stromversorgung des Ruhrgebiets. 1981 wurde es stillgelegt.

AG Koepchenwerk sicherte das Denkmal

Durch den Einsatz des Vereins Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk e.V. und die Übernahme ins Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur konnte das Denkmal vor dem Abbruch bewahrt werden. Die Industriedenkmalstiftung sicherte das Koepchenwerk denkmalgerecht und machte es der Öffentlichkeit zugänglich.

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Erhalten sind sowohl die historische Maschinenhalle mit Kommandohaus als auch die originalen Maschinensätzen, bestehend aus Turbine, Motor-Generator, Kupplung und Pumpe. Die vier markanten Druckrohrleitungen sowie das Schieberhaus mit dem Firmenschriftzug beeindrucken auch aus der Fernsicht.

So sah das Koepchenwerk um 1955 bei Dämmerung aus. Nun soll der beleuchtete historische Schriftzug wiederhergestellt werden. © RWE-Archiv

das KoepchenwerkMonument der EnergiewirtschaftDas Koepchenwerk wurde in den Jahren 1927 bis 1930 errichtet.Seinen Namen trägt es nach seinem Ideengeber und damaligen RWE-Vorstand, Prof. Dr. Arthur Koepchen.Es ist eines der beiden ersten Pumpspeicherkraftwerke Deutschlands und im nahezu authentischen technischen wie baulichen Zustand erhalten.Nach einem im Dezember 1980 aufgetretenen Schaden war das Koepchenwerk nur bedingt wieder einsatzfähig.1985 bis 1989 wurde ein neues hochmodernes Pumpspeicherkraftwerk neben dem alten errichtet und 1989 in Betrieb genommen.Seit 2017 gehört das Koepchenwerk zum Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die es mit dringenden Baumaßnahmen sicherte.

Nun freut sich Peter M. Gerigk, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk, dass auch der historische Schriftzug wieder aktiviert wird. „Wenn ich mit dem Zug aus Schwerte oder Siegen Richtung Hagen fuhr, faszinierte mich immer das Koepchenwerk. Bei Dunkelheit war es weithin sichtbar und symbolisierte für mich den ersten nachhaltigen Eindruck meiner Heimat.“ Mit Eifer wird Peter M. Gerigk daher mit den Vereinsmitgliedern das Einwerben des Eigenanteils angehen.

Anlage wird attraktiver

„Mit der Wiederherstellung der ursprünglichen Beleuchtung wird die Anlage attraktiver gestaltet und wieder mehr ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger gerückt“, sagt Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung. Ursula Mehrfeld, Vorsitzende der Stiftung Industriedenkmalpflege, sieht das Projekt als „deutlichen Akzent für das hochrangige Denkmal am Hengsteysee“ und für dessen weitere Entwicklung als Leuchtturmprojekt im Rahmen der IGA 2027.

Die Maßnahme soll in diesem Jahr umgesetzt werden. Über die Wiederherstellung der Lichtbänder und des Schriftzugs hinaus werden auch die Peitschenlampen an der Seefassade ersetzt. Auch die Rekonstruktion der Wand- und Deckenbeleuchtung, die Beleuchtung der Schaltwarte sowie die Installation einer Beleuchtung im Eingangsbereich stehen auf dem Programm.

So soll ein attraktives Gesamt-Lichtbild entstehen, das die Blicke abends und in der Dämmerung auf sich ziehen wird. Die Anlage soll dann auch mehr in zukünftige Freizeit- und Tourismusangebote eingebunden werden.

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