Abschied nach 33 Jahren: Marien-Pfarrer Ingo Maxeiner wurde von Superintendentin Heike Proske offiziell verabschiedet. © Stephan Schütze

Marienkirche

Historische Dortmunder Gemeinde verliert ihren letzten 100-Prozent-Pfarrer

St. Marien ist eine der ältesten Kirchengemeinden in Dortmund. Nach 33 Jahren geht dort Pfarrer Ingo Maxeiner in den Ruhestand. Das hat weitreichende Folgen für die Gemeinde im Herzen der City.

Dortmund

, 31.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Erst ein Jahr zuvor hatte Dortmunds letzte Zeche geschlossen, auf Phoenix-West und auf der Westfalenhütte rauchten noch die Hochöfen. So sah es in Dortmund aus, als Ingo Maxeiner im November 1988 seinen Dienst als Pfarrer an St. Marien in der Dortmunder City antrat, übrigens als 23. Marien-Pfarrer seit der Reformation in Dortmund im Jahr 1570.

Jetzt, mehr als 33 Jahre später, geht Maxeiner zum 31. März in den Ruhestand. Ende März wurde er von der Gemeinde und von Superintendentin Heike Proske feierlich verabschiedet.

Nachfolgerin mit 25-Prozent-Stelle

Ingo Maxeiner hat in diesen 33 Jahren nicht nur den Wandel der Stadt, sondern auch seiner eigenen Kirche miterlebt, die deutlich kleiner geworden ist. Das Schrumpfen der Gemeinden sorgt denn auch dafür, dass Maxeiner der wohl letzte 100-Prozent-Pfarrer der Marien-Gemeinde gewesen sein wird.

Denn seine Nachfolgerin Birgit Worms-Nigmann von der benachbarten Lydia-Gemeinde in der Nordstadt tritt in der City mit einer 25-Prozent-Stelle an. Mehr gibt die Zahl der Gemeindemitglieder nicht mehr her.

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St. Marien wirkt aber freilich weit über die eigene Gemeinde hinaus. „Es sind gerne viele Menschen aus ganz Dortmund zu uns gekommen“, sagt Maxeiner. Dazu beigetragen haben neben den Gottesdiensten in der besonderen Atmosphäre der historischen City-Kirche auch die kunsthistorischen Führungen und vor allem das kirchenmusikalische Angebot.

Stiftung für Kunstschätze und Kirchenmusik

Die Kunstschätze und die Kirchenmusik an St. Marien zu pflegen und zu erhalten, hat sich auch die 2003 von Maxeiner mitgegründete Stiftung Kulturgut und Kirchenmusik an St. Marien zur Aufgabe gemacht. Das Geld, das durch Stiftungsmittel und Spenden zusammenkam, wurde und wird vor allem in den Erhalt des historischen Bauwerks gesteckt - etwa in die aufwendige Sanierung des Kirchturms.

„Allein in den letzten sechs bis sieben Jahren haben wir fast 2 Millionen Euro investiert“, bilanziert Ingo Maxeiner. Aktuelles Projekt ist die Sanierung der prachtvollen farbigen Kirchenfenster des international bekannten Glaskünstlers Johannes Schreiter.

Der Stiftung bleibt Ingo Maxeiner als Vorstandsmitglied noch bis mindestens Ende 2024 verbunden. Und auch sonst bleibt der Seelsorger aktiv - unter anderem in einem Projekt zur Altenseelsorge in Senioren- und Pflegeheimen. Auch in seiner alten Gemeinde wird er weiter zu erleben sein. Etwa alle vier bis sechs Wochen werde er dort noch Gottesdienste halten, kündigt Maxeiner an.

Auch wenn St. Marien keine volle Pfarrstelle mehr hat: „Es sind alle Gottesdienste bis Ende des Jahres gesichert“, betont Ingo Maxeiner.

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