Dortmunder Schüler sind gerade erst in die Schulen zurückgekehrt, da fordert OB Thomas Westphal wieder Schulschließungen. Die Schüler wünschen sich mehr Planungssicherheit. © picture alliance/dpa

Schulschließungs-Debatte

Hin und Her beim Präsenzunterricht - Dortmunder Schüler sind am Limit

Ein schnelles Ende könnte der Präsenzunterricht an Dortmunds Schulen finden. Die Stadt will alle Schulen ab sofort schließen, das Land ist dagegen. Die Leidtragenden sind die Schüler.

Dortmund

, 16.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Schulschließungen ab Mittwoch (17.3.) - so hat es Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag (16.3.) überraschend angekündigt. Dies habe die Stadt dem NRW-Gesundheitsministerium schriftlich mitgeteilt, das die Pläne jedoch offenbar ablehnen wird.

Dortmunder Schüler wünschen sich Planungssicherheit

Geht es nach der Stadt Dortmund, hätten die Schulglocken an den Dortmunder Schulen am Dienstag (16.3.) das vorerst letzte Mal geklingelt. Dabei waren die Schüler in NRW erst gestern in die Klassenzimmer zurückgekehrt.

Sie sehen sich selbst als die Leidtragenden in der Debatte. „Das ständige Hin- und Her ist anstrengend und eine zusätzliche Belastung für alle“, meint Harriet Eser (17), Schülersprecherin am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Dortmund, „es sollte eine klare Entscheidung her.“

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Dass es eine Entscheidung braucht, die langfristig gilt, da sind sich die Dortmunder Schülersprecher einig. „Es ist krass, wie sich die Informationslage ständig verändert“, findet auch Bezirksschülersprecherin Merle Bösing (18). Sie ist Schülerin an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Besonders für Familien sei das ständige Hin und Her schwer zu stemmen.

Merle Bösing ist Bezirksschülersprecherin. Sie hält die Diskussion über Schulschließungen in Dortmund für richtig, fragt sich aber auch, wie es mit den Abschlussklassen aussieht. © Privat

„Wir sind da pro Westphal“

„Up-to-date zu bleiben, ist echt schwierig“, meint auch Tristan Schöning (25), stellvertretender Schülersprecher am Robert-Bosch-Berufskolleg. Dort seien sich die Schülersprecher aber einig: Sie unterstützen die Forderung Westphals.

„Wir konnten es von Anfang an nicht verstehen, warum die Schulen geöffnet wurden“, erklärt Schöning, „circa 90 Prozent waren dagegen.“ Diese Meinung teilen auch andere Dortmunder Schüler.

„Aufgrund der aktuellen Situation und des hohen Infektionsgeschehens finde ich das absolut richtig“, sagt Merle Bösing. Die Gesundheit solle an erster Stelle stehen. „Ich will nicht, dass die Zahlen hochgehen und mehr Menschen sterben, nur damit man selber zur Schule gehen kann“, sagt Harriet Eser.

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Unsicherheit beim Thema Prüfungen

Sie sei zwiegespalten. Denn auf der anderen Seite rücken die Abiturklausuren immer näher. „In der Schule kann man sich auf jeden Fall besser konzentrieren als zu Hause“, sagt die Schülerin.

„An den Prüfungen wird weiter festgehalten“, erklärt Bösing, „aber die zwei angekündigten Wochen Unterricht nach den Osterferien können das auch nicht aufholen.“ Damit seien nicht die gleichen Grundvoraussetzungen gegeben. Für eine bessere Vorbereitung auf das bevorstehende Abitur sollen die Abiturienten zwei zusätzliche Wochen Präsenzunterricht nach den Ferien bekommen.

Im Hinblick auf die Abschlussprüfungen bestehen große Unsicherheiten, da sind sich die Schülersprecher einig. Dennoch sind sie beim Thema Schulschließungen auf der Seite der Stadt.

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