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Himmlische Nudeln in Dortmund: Hier muss man Pasta gegessen haben
Restaurant-Check
Dortmund ist um ein neues Pasta-Restaurant reicher. Ist das nötig? Ja, sagt unser Autor. Er hat den Check gemacht - und himmlische Nudeln gegessen.
2006 hatte das britische Top-Model Naomi Campbell die Lacher auf ihrer Seite. „Ich liebe England, besonders das Essen. Ich liebe nichts mehr als eine herrliche Schüssel Pasta“, sagte Campbell.
Für eine himmlisch gute Portion Nudeln muss man aber nicht nach England reisen, auch nicht nach Italien, in das Land der Pasta-Meister. Denn: Auch in Deutschland trumpfen immer mehr gute Pasta-Restaurants auf. Auch in Dortmund.
Am 8. Oktober hat „The Pasta Heaven“ in der Innenstadt eröffnet (Kleppingstraße 22a). Am gleichen Abend gab es unseren ersten Besuch und den Test: Hält der Pasta-Himmel, was er mit seinem Namen verspricht?
1. Der erste Eindruck
Reserviert hatten meine Begleitung und ich zuvor ohne Probleme im Internet. Als wir am Abend hingehen, werden wir schon nach wenigen Augenblicken herzlich am Eingang begrüßt. Ein erstes Problem: Das Reservierungs-System zählt auch die Tische draußen mit, was bei sehr niedrigeren Temperaturen am Abend nicht sonderlich einladend ist.
Aber die freundliche Bedienung verspricht uns den ersten frei werdenden Tisch im kompakten Restaurant, das sich das sehr urbane und industrielle Ambiente seines Vorgängers „60 Seconds to Napoli“ erhalten hat. Nach nicht einmal zwei Minuten sitzen wir bereits drinnen.
Neben der Enge des Lokal kommt italienischer Flair durch den geschäftigen Grundton aus klapperndem Geschirr, dem Zischen des Herds und den Gesprächen der Gäste auf. Wunderbar: Die offene Küche direkt neben der Bar, die einen schönen Einblick hinter die Kulissen liefert. Wir werden gleich mit einem „Angelo Poretti“ begrüßt, einem italienischen Bier aus Norditalien.

Die offene Küche mit der Bar direkt nebendran wirkt sehr einladend und bringt italienisches Flair in "The Pasta Heaven". © Döring
2. Das Essen
Das Essens-Angebot ist kompakt gehalten. Die Auswahl besteht aus fünf Vorspeisen, neun Hauptspeisen und zwei Desserts. Vegetarische Speisen sind mit zwei Blättern neben dem Namen gekennzeichnet und können auf Wunsch vegan zubereitet werden.
Zum Start nehmen wir beide einen Salat, der uns überzeugt. Meine Begleitung mit Scampis (Name: Scampilicious), ich vegetarisch (Green Heaven). Wir sind uns einig: gut gewürzt, erfrischendes Dressing, eine gute Portion zum Start.
Unsere Reise sollte dann in die himmlische Welt der Pasta gehen. Als Hauptgericht nimmt meine Begleitung eine Portion Nudeln mit Rumpsteak (Name: Boys Beef), ich fühle mich bei den vegetarischen und glutenfreien Gnocchi sehr gut aufgehoben.

Ein enger Durchgang sorgt für italienisches Flair: Direktes Miteinander, viele laute Gespräche und eine urbane Einrichtung. © Döring
Die Nudeln sind bei uns beiden al dente, wirklich perfekt. In Kombination mit der würzigen Tomatensauce und dem Parmesan schmecken die Gnocchi sehr, sehr saftig. Das Basilikum bringt die nötige Frische – ein Traum.
Das Rumpsteak meiner Begleitung ist einen Ticken zu durch und hätte etwas blutiger sein können. Trotzdem: Die Nudeln in Kombination mit der Olivenöl-Knoblauch-Sauce und Parmesan sind mehr als überzeugend. Besonderes Highlight: feine Plättchen aus geschmolzenem Käse, die auf den Nudeln angerichtet waren.
Am Nachbartisch gab es eine Carbonara, einen echten italienischen Klassiker. „Die Carbonara war wirklich gut, mit pochierten Eiern. Das bekommt man nicht überall“, war das Resümee.
Zum Abschluss gibt es für uns noch die beiden Desserts. Die Nachspeise (Name: Triple Chocolate) hat das Essen meiner Begleitung gut abgerundet. Die Mischung aus süß und leicht salzig, dann noch die leicht säuerlichen Erdbeeren, die Frische einbrachten. Das Special: der Lavacake. Angenehm weich, mit einem fluffigen Schokokern innen drin.
Die zweite Option, das Spaghetti-Eis, schmeckte sehr, sehr erdbeerig, schön fruchtig. Ein runder Abschluss nach würziger Vor- und Hauptspeise.
3. Die Preise
Die Vorspeisen-Preise sind etwas happig (10 bis 13 Euro) und teils teurer als manches Hauptgericht. Dort ist das Preisniveau aber mehr als angemessen für einen sehr guten Italiener im Zentrum Dortmunds (zwischen 8 und 16 Euro). Auch für Getränke zahlt man übliche Preise für die Lage: eine Flasche Chardonnay kostet 21 Euro, ein Aperol Spritz 6,50 Euro.
Insgesamt zahlen wir 104 Euro. Wirkt teuer, aber wir ließen es uns dafür auch gut gehen. Für die Kombination aus drei Gerichten pro Person, einer Flasche Wein und vier Longdrinks ist der Preis in Ordnung.
4. Das Fazit
Wir sind beide begeistert. Das Essen war ein Traum und ließ uns dem Pasta-Himmel sehr nahe kommen. Vor-, Hauptspeise und Nachgang waren sehr ordentliche Portionen. Beim nächsten Mal würde auch ein Mix aus zwei Gerichten reichen.
Der Service war freundlich und zuvorkommend. Wir bekamen sehr schnell den Tisch drinnen, ein Begrüßungsgetränk und sogar ein Aperitif zum Nachgang.
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Warten mussten wir leider etwas länger auf unsere ersten beiden Longdrinks sowie das Dessert. Beides kam aber innerhalb kürzester Zeit nach einer Nachfrage. Fehler, die am Eröffnungsabend verzeihbar sind.
Etwas befremdlich: Mehrere Kameras im Restaurant, die die Betreiber wohl für nötig erachten, aber auch dafür sorgen, dass man sich beobachtet fühlt. Genauso wie das Reservierungsprogramm, welches uns gerne nach draußen gesetzt hätte.
Dennoch: Klare Empfehlung für Dortmunds neuen Pasta-Himmel.
Journalismus ist meine Passion. Seit 2017 im Einsatz für Lensing Media. Immer auf der Suche nach Hintergründen, spannenden Themen und Geschichten von Menschen.
