Hilfe für pflegende Angehörige Awo plant neue Tagespflege-Einrichtung im Dortmunder Norden

Awo plant neue Tagespflege-Einrichtung am Holzheck in Eving
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Die Awo betreibt in Dortmund bislang drei Tagespflege-Einrichtungen: in Wickede, im Eugen-Krautscheid-Haus in der Innenstadt und an der Mergelteichstraße in Brünninghausen. Nun soll eine vierte hinzukommen: im Awo-Gebäude am Holzheck in Eving.

Wann die Einrichtung eröffnen kann, ist noch unklar. Mirko Pelzer, Awo-Bereichsleiter Senioren, hofft auf den Herbst. Zuvor muss unter anderem die Heimaufsicht noch grünes Licht geben. Außerdem will die Awo 170.000 Euro investieren, um das Gebäude an die speziellen Bedürfnisse von älteren und oft behinderten Menschen anzupassen. Dazu gehören die Errichtung einer Rampe, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, sowie eine Verbreiterung der Türen.

Eine solche Tagespflege hat nicht nur den Zweck, pflegebedürftige Menschen, die oft auch an Demenz erkrankt sind, ein wenig Abwechslung zu verschaffen, sondern auch die Angehörigen zu entlasten. Das kann an einem Tag oder auch an sieben Tagen pro Woche geschehen. Und weil es verschiedene Töpfe gibt, aus denen so etwas bezahlt werden kann, kostet das die Angehörigen oft gar nichts oder nicht viel. Würde man ein solches Angebot komplett aus eigener Tasche bezahlen, käme man auf Kosten in Höhe von 90 bis 110 Euro, rechnet Einrichtungsleiterin Carla Cailean vor.

Beschäftigungs-Angebote wie etwa Bingo gehören für die Besucher von Tagespflege-Einrichtungen zum Programm
Beschäftigungs-Angebote wie etwa Bingo gehören für die Besucher von Tagespflege-Einrichtungen zum Programm. © picture alliance/dpa

18 Tagespflege-Plätze sollen in Eving entstehen. Auch ein Fahrdienst zum etwas abgelegenen Holzheck soll zum Angebot gehören. Die regelmäßige Unterbringung in einer Tagespflege könne ein Zwischenschritt hin zu einer späteren vollstationären Unterbringung sein, so Mirko Pelzer.

Die neue Einrichtung soll - wie die drei weiteren Einrichtungen - durch die längeren Öffnungszeiten auch und gerade für berufstätige Angehörige attraktiv sein. Voraussichtlich bis 19 Uhr soll sie geöffnet sein.

Auch die Nähe zur Awo-Seniorenwohnstätte am Süggelweg sei von Vorteil: „Es sind kurze Wege, falls auch ein Kurzzeitpflegeplatz gesucht wird, wenn Angehörige mehr Entlastung brauchen - ob bei Urlaub oder Krankheit. Dann können wir relativ zügig einen Kurzzeitpflegeplatz anbieten“, so Pelzer.

Wie bei den anderen Standorten auch, soll es Angehörigen-Gesprächskreise und Kurse für pflegende Angehörige geben, die zusätzlich Entlastung bringen können. Auch der Ambulante Pflegedienst der Awo wird am Holzheck aktiv sein und dafür sorgen, dass es auch Info-Veranstaltungen für pflegende Angehörige geben wird.

Das Kuriose: Die Awo hat lange nach einem Gebäude gesucht, um dann doch bei einer eigenen Immobilie zu landen. Möglich wird das, weil mittlerweile ein Teil des Gebäudes zur Verfügung steht. Die Tagespflege wird sich künftig das Gebäude mit einem Awo-Jugendhilfedienst und dem Clearinghaus für geflüchtete Jugendliche teilen.

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