Für Helga Zarth ist es bereits das dritte Mal, als ihr am vergangenen Freitag (13.1.) eine „Vertragsstrafe“ von 30 Euro in Rechnung gestellt wird. Erneut fand sie an ihrem Auto einen gelben Zettel der Firma Park&Control. Ihr blauer Nissan stand am Parkplatz an der Deutschen Straße vor einer Rossmann-Filiale in Eving.
Bevor an dieser Stelle ein Real-Supermarkt schloss, war das Parken noch kostenlos. „Seitdem die das gekauft haben, läuft es über Scheibe“, schimpft Zarth über den Dienstleister, der nun verlangt, dass beim Parken eine Parkscheibe hinterlegt wird.
Damit wurde es nämlich für Zarth teuer. Beim ersten Mal war sie noch einsichtig, als sie während eines Umzugs mit einem Leihwagen hielt – und die Parkscheibe vergaß. Sie zahlte die 30 Euro und hakte das Thema ab. Doch dann die nächste Überraschung: erneut eine Zahlungsaufforderung.
Diesmal zwei Parkscheiben
Diesmal beanstandete Park&Control, dass ihre elektronische Parkscheibe nicht lesbar sei. Also bezahlte Zarth erneut. Wieder 30 Euro. Aber die Mutter einer Tochter ging nun auf Nummer Sicher, wie sie sagt: „Da sie das nicht lesen konnten, habe ich eine normale Scheibe hereingelegt.“
So befanden sich am vergangenen Freitag gleich zwei Parkscheiben auf ihrem Armaturenbrett: eine elektronische plus eine klassische. Das Ergebnis: Als Helga Zarth nach ihrem Wochenend-Einkauf nach wenigen Minuten zu ihrem Auto zurückkehrte, fand sie wieder einen gelben Strafzettel. Schon wieder verlangte Park&Control 30 Euro.

Viele beschweren sich
Wofür? Das legte eine Anmerkung auf dem Schein nahe: „Benutzen von 2 unterschiedlichen Uhrzeiten.“ Helga Zarth schüttelt noch eine knappe Woche später den Kopf deswegen. „Ich habe den Eindruck, dass sie gar nicht erst ins Auto gucken und einfach Knöllchen reinwerfen.“ Diesmal will sie nicht einfach zahlen, sondern sich beim Unternehmen beschweren.
Es gebe dafür Erfolgsaussichten, was die Strafgebühren betrifft, so Zarth: „Bei meinem Bekannten haben sie es zurückgenommen.“ Denn Strafzettel dieses Dienstleisters aus Stuttgart seien keine Seltenheit unter ihren Nachbarn, im Gegenteil: „Viele hier haben sich schon deswegen beschwert.“
So reagiert Park&Control

Unmut über Park&Control regt sich zudem nicht nur in Dortmund-Eving. So haben Medienberichten der WAZ zufolge Kontrolleure des Dienstleisters Parkscheiben auf einem Oberhausener Parkplatz übersehen.
Das sei in Zarths Fall nicht geschehen. Park&Control verweist auf Anfrage der Redaktion auf die Straßenverkehrsordnung, laut der pro Fahrzeug nur ein Parkschein verwendet werden dürfe: „Wenn zwei Parkscheiben gleichzeitig ausgelegt werden, wird der Fall so behandelt, als ob keine Parkscheibe ausgelegt wurde. Daher der Parkverstoß.“
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