
Bis zum 12. August sollte das Halteverbot auf der Dörwerstraße gelten. Nach drei Werktagen hob die Stadt Dortmund die Regelung wieder auf. © Uwe von Schirp
Absolutes Halteverbot: Stadt Dortmund war der Zeit gleich doppelt voraus
Baustelle
Fünf Tage galt in Nette ein absolutes Halteverbot für mehr als 30 Parkplätze am Straßenrand. Dann räumte die Stadt die Schilder wieder ab – ohne ersichtlichen Grund. Den gab es aber durchaus.
Anwohner wunderten sich: Für zwei Wochen herrschte auf den ausgewiesenen Parkbuchten und Parkstreifen im Umfeld des Schulzentrums im Dortmunder Westen ein absolutes Halteverbot. Mehr als 30 Stellplätze sollten vom 29. Juli (Freitag) bis 12. August wegfallen. Am Mittwoch (3.8.) räumte die Stadt Dortmund die Verbotsschilder wieder ab. Etwas Nennenswertes passiert ist an den drei Werktagen bis dahin nicht.
„Die Haltverbote wurden für einen Schwertransport für das Gymnasium genehmigt“, erklärte Stadtsprecherin Alexandra Schürmann auf eine erste Anfrage am Montag (1.8.). Das bestätigte Vermutungen unserer Redaktion, dass das Halteverbot im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau des Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG) in Dortmund-Nette steht.
Auf dem ehemaligen Sportplatz an der Dörwerstraße errichtet die Stadt in Modulbauweise ein zweigeschossiges Gebäude für die Sekundarstufe I des HHG. Bei dieser Bauart kommen vorgefertigte Raumelemente per Schwertransport zur Baustelle. Ein Autokran hebt die einzelnen Teile an die vorgesehene Stelle. Binnen weniger Minuten verschrauben Monteure die Module, bevor bereits das nächste Klassenzimmer quasi einfliegt.
Das alles geschieht nach einem ausgeklügelten Plan. Schwertransporte und Autokran benötigen Platz für den reibungslosen Ablauf – daher die absoluten Halteverbote. Die Zonen erstreckten sich von der Mengeder Straße im Osten bis zum westlichen Ende des Baufelds an der Karl-Schurz-Straße.
Verzögerung bei Gründungsarbeiten
Geplant war das „Einfliegen“ der Module ursprünglich ohnehin erst für Anfang September, wie die Stadt zu Beginn der Bauarbeiten Anfang Juni mitteilte. Zunächst kratzten Bagger die rote Asche vom ehemaligen Tennenplatz. Dann hoben sie die Baugrube aus. Bei einem Besuch unserer Redaktion in der letzten Juli-Woche war von einer Bodenplatte für den Erweiterungsbau noch nichts zu sehen.

Das Baufeld am 28. Juli: Die Bodenplatte für den Erweiterungsbau des HHG ist noch nicht gegossen. Sie ist nötig für das Errichten des Gebäudes in Modulbauweise. © Uwe von Schirp
„Hintergrund sind vorgefundene Gebäudereste im Erdreich, durch die sich die Durchführung der Gründungsarbeiten verzögert“, teilt Alexandra Schürmann nun am Mittwoch (3.8.) mit. „Mit der Betonage der Bodenplatte soll nun ab Mitte August begonnen werden.“
Die Anlieferung der großen Module habe verschoben werden müssen. Sie sei jetzt ab der 38. Kalenderwoche (19. bis 23.9.) geplant. „Dann wird selbstverständlich auch die Halteverbotsbeschilderung wieder aufgebaut, damit die Lkw die Module überhaupt anliefern können“, schreibt Alexandra Schürmann.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
