Halbzeit beim Bahnhofsumbau: Drei von sechs großen Bahnsteigen sind runderneuert - zu erkennen an den hellen Bahnsteigdächern. © Hans Blossey
Dortmunder Hauptbahnhof
Halbzeit beim Mega-Umbau: Der nächste Schritt ist getan
Seit drei Jahren läuft der Umbau des Dortmunder Hauptbahnhofs, drei weitere Jahre sind geplant. Deshalb konnte die Bahn passend zur Freigabe eines erneuerten Bahnsteigs Zwischenbilanz ziehen.
Der ICE 613 nach München wird der erste sein. Er startet am Freitagnachmittag um 16.34 Uhr seine Reise am neuen Bahnsteig 18/20 des Dortmunder Hauptbahnhofs. Und damit bekommen erstmals Fernreisende einen Eindruck vom neuen Dortmunder Bahnhofskomfort.
Der Bahnsteig 6 mit den Gleisen 18 und 20 ist der dritte Bahnsteig, der seit 2018 runderneuert wurde. Für die Planer und Bauleute ist seine Inbetriebnahme ein besonders Ereignis. Er symbolisiert gewissermaßen die Halbzeit beim auf sechs Jahren ausgelegten Umbau der Bahnstation.
Im Sommer 2018, also vor genau drei Jahren, hatten die Arbeiten offiziell begonnen. In noch einmal drei Jahren, also im Jahr 2024, soll der Dortmunder Hauptbahnhof für rund 130 Millionen Euro komplett erneuert sein.
Bereit für die Eröffnung: Der neugestaltete Bahnsteig mit den Gleisen 18 und 20 kann ab dem 2.7. genutzt werden. © Oliver Volmerich
Bislang hat man, wie geplant, pro Jahr immer einen Bahnsteig geschafft - angefangen ganz im Norden. Nach dem jetzt fertigen Bahnsteig 6 beginnen am Samstag die Arbeiten am südlichen Nachbar-Bahnsteig mit den Gleisen 11 und 16. Er ist dann bis Mitte 2022 gesperrt.
In Zukunft soll es sogar etwas schneller gehen. Nur noch jeweils elf Monate Bauzeit sind jeweils für die restlichen drei Hauptbahnsteige vorgesehen, kündigt Nicole Becker als Projektleiterin der Bahn AG an. Man setzt dabei auf die Routine, die man inzwischen gewonnen hat.
Ziel ist Fußball-EM 2024
Noch schneller geht es bei den Nahverkehrs-Bahnsteigen an der Südseite des Bahnhofs. Denn sie liegen abseits des Passantentunnels. Er wird unter den jeweiligen Bahnsteigen auf 13 Meter verbreitert und „tiefergelegt“, um Platz für die Aufzüge zu schaffen. „Das Aufwändige ist die Verbreiterung der Personenunterführung“, erklärt Nicole Becker.
Deutlich verbreitert ist jetzt der Bahnhofstunnel unter den schon modernisierten Bahnsteigen - auch um Platz für die Aufzüge zu schaffen. Der Aufzug zu den Gleisen 18 und 20 geht im August in Betrieb. © Oliver Volmerich
Ziel ist es, alle Bahnsteige pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft 2024 erneuert zu haben. Lediglich der weniger genutzte Bahnsteig 1 wird nach der EM 2024 umgebaut.
Barrierefreiheit an den Bahnsteigen
Dabei gibt es für alle Bahnsteige das gleiche Umbau-Programm: „Wir machen alles einmal neu“, erklärt Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer. Und das geht vom Untergrund über das Mobiliar bis zu den Dächern. Barrierefreiheit ist dabei das wichtigste Ziel.
Taktile Leitstreifen bieten Sehbehinderten auf dem Bahnsteig Orientierung. © Oliver Volmerich
Dazu gehören nicht nur Rolltreppen und Aufzüge zu jedem Bahnsteig, sondern auch taktile Leitstreifen für Sehbehinderte auf dem Boden und barrierefrei nutzbare Vitrinen. Licht, Anzeigen und Sicherheitstechnik werden auf den modernsten Standard gebracht. „Wir machen den Bahnhof fit für die nächsten Jahrzehnte“, verspricht Seelmeyer.
Bis dahin sind für die Reisenden noch einige Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, von gesperrten Bahnsteigen bis zum teilweise verengten Passantentunnel. Besonders beschwerlich ist zurzeit der Weg über den Nordeingang, der nur über eine Nottreppe zu erreichen ist.
Umwege müssen Passanten zurzeit am Nordeingang des Bahnhofs in Kauf nehmen. Hier entsteht eine neue Treppe mit Rolltreppe und Aufzug. © Oliver Volmerich
Denn auch der Durchgang Richtung Norden wird neugestaltet, bekommt neben einer neuen Treppe auch eine Rolltreppe und einen Aufzug. Im Sommer nächsten Jahres soll der neue Durchgang nutzbar sein, kündigt Nicole Becker an.
Wobei die endgültige Gestaltung des Nordeingangs noch offen ist. Bislang sahen die Pläne der DB AG vor, eine Bahnhofshalle mit einem Übergang zum benachbarten Fußgängertunnel mit Zugang zur U-Bahn zu schaffen. Nach den Plänen der Stadt für die Neugestaltung des nördlichen Bahnhofsumfelds soll aber ein größerer Neubau mit integriertem Busbahnhof unter einer grünen Rampe entstehen.
„Wir stimmen uns da noch mit der Stadt ab“, erklärt Jörg Seelmeyer. Insofern wird der Nordeingang ab Sommer 2022 erst einmal ein Provisorium.
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