Ein Neubau soll den alten Speicherkomplex an der Hafenpromenade ergänzen.

© Gerber Architekten

„Hafenforum“ im alten Speicher wird Treffpunkt zum Arbeiten und Feiern

rnEntwicklung der Speicherstraße

Es ist ein weiterer und sogar der größte Baustein zur Entwicklung der Speicherstraße am Hafen. Für das geplante Innovations- und Gründerzentrum gibt es nun einen Investor und konkrete Pläne.

Dortmund

, 13.02.2020, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Symbolträchtiger könnte die Brücke zwischen Alt und Neu kaum sein, die die Stadt an der Speicherstraße schlagen will. Wie ein Schiffsbug schiebt sich die Spitze eines Neubaus mit gläserner Front an die Hafenpromenade, dahinter ist der aufpolierte Altbau der Speichergebäude zu erkennen. Der Komplex soll zur Heimat für ein Innovations- und Gründerzentrum am Hafen werden.

So soll das neue „Hafenforum“ vom Alten Hafenamt aus aussehen.

So soll das neue „Hafenforum“ vom Alten Hafenamt aus aussehen. © Gerber Architekten

Europaweit hat die Stadt nach einem Käufer und Investor für das Projekt gesucht und ist am Ende vergleichsweise heimatnah fündig geworden. Der Investor, die Landmarken AG, kommt aus Aachen, die Planer mit dem Architekturbüro Gerber sitzen in Dortmund.

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Gemeinsam wollen sie den alten Gebäudekomplex an der Speicherstraße 10-20 als „Hafenforum“ zu „einem Treffpunkt für die gesamte Nordstadt“ machen, wie Benjamin Sieber, Geschäftsführer und Projektleiter bei Gerber Architekten, erklärt.

Wirtschaftsförderung wird Mieter

Die Ausmaße sind gewaltig: Mit 130 Metern Länge und 20 Metern Breite bietet der Komplex der alten Lagergebäude eine Nutzfläche von 17.300 Quadratmetern – das entspricht fast zweieinhalb Fußballfeldern. Hier sollen „Innovation, Nachhaltigkeit und Gründergeist zusammenkommen“, wünscht sich Wirtschaftsförderungs-Chef Thomas Westphal.

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Die städtische Wirtschaftsförderung mietet selbst 3000 Quadratmeter in dem umgebauten Gebäude für ein Gründerzentrum an. Weitere Bestandteile sind ein „Co-Working-Space“, in dem Büroräume auf Zeit angemietet werden können, Gastronomie sowie Galerie- und Ausstellungsflächen.

Gastronomie und Gemeinschaftsflächen spielen eine große Rolle im "Hafenforum".

Gastronomie und Gemeinschaftsflächen spielen eine große Rolle im "Hafenforum". © Gerber Architekten

Die alten Gemäuer sollen dazu behutsam und schrittweise umgebaut werden. Nur der östliche Trakt, in dem sich große Silos befinden, soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Den Mittelpunkt des „Hafenforums“ bilden eine gläserne Passage quer durch das Gebäude und eine Agora für Veranstaltungen.

Ein Blick in das Innere des Innovations- und Gründerzentrums.

Ein Blick in das Innere des Innovations- und Gründerzentrums. © Gerber Architekten

Hafen hat großes Potenzial

Bis zu 35 Millionen Euro will die Landmarken AG, die auch das Gesundheitshaus an der Hövelstraße zu einem Hotel- und Bürohaus umbaut, an der Speicherstraße investieren und das Gebäude auch langfristig managen. Landmarken-Vorstand Norbert Hermanns ist von der „tollen Zukunft“ des neuen Hafenquartiers fest überzeugt. „Der Hafen hat das Potenzial, einer der wichtigsten Plätze der Stadt zu werden. Er wird ein Ort, wo man sich trifft, arbeitet und feiert“, sagte Hermanns.

Architekt Prof. Eckhard Gerber, Landmarken-Geschäftsführer Norbert Hermanns, Hafen-Direktor Uwe Büscher, Wirtschaftsförderungs-Chef Thomas Westphal und Architekt Benjamin Sieber (v.l.) stellten die Umbaupläne vor.

Architekt Prof. Eckhard Gerber, Landmarken-Geschäftsführer Norbert Hermanns, Hafen-Direktor Uwe Büscher, Wirtschaftsförderungs-Chef Thomas Westphal und Architekt Benjamin Sieber (v.l.) stellten die Umbaupläne vor. © Oliver Volmerich

Die Entwicklung der Häfen in Düsseldorf und Münster nennt er als Vorbild. Wobei Dortmunds Hafen-Direktor auf einen wichtigen Unterschied hinweist: In Dortmund sollen sich Industriehafen und Digitalhafen verbinden, erklärt Büscher.

Das „Hafenforum“ soll dabei eine wichtige Rolle spielen und den örtlichen Mittelstand einbeziehen. „Das Innovations- und Gründerzentrum ist nicht nur baulich, sondern auch von der Magnetwirkung ein großes Projekt“, zeigt sich Thomas Westphal überzeugt.

Nachdem die Landmarken AG und das Büro Gerber den Zuschlag bekommen haben, muss nun noch der Kaufvertrag für das Gebäude perfekt gemacht und die Planung verfeinert werden. Im nächsten Jahr werde gebaut, kündigt Hermanns an.

Abriss und Neubauten

Es wird eine von zahlreichen Baustellen an der Speicherstraße. Gegenüber dem alten Gebäudekomplex rollen schon die Bagger. Der Abriss von alten Lagergebäuden für den Neubau der Akademie für Theater und Digitalität ist weit fortgeschritten. Mit dem ersten Neubau wird in einigen Wochen am westlichen Ende der Speicherstraße begonnen. Direkt am Santa-Monika-Anleger startet der Bau eines neuen Bürogebäudes unter dem Arbeitstitel „Leuchtturm“.

Der Lensing Media Port (vorne links) und das Innovations- und Gründerzentrum (Bildmitte) sind direkte Nachbarn an der Hafenpromenade.

Der Lensing Media Port (vorne links) und das Innovations- und Gründerzentrum (Bildmitte) sind direkte Nachbarn an der Hafenpromenade. © Gerber Architekten

Ebenfalls für das Frühjahr 2020 ist der Baustart des Projekts „Heimathafen“ angekündigt, im Sommer beginnt die Gestaltung des Umfelds mit einem kleinen Park am Santa-Monika-Anleger und der Hafenpromenade. Anfang 2021 folgen der Lensing Media Port und der Neubau für die Akademie für Theater und Digitalität.

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