Gruseln mit Spaßfaktor Kinder- und Jugendtheater eröffnet Saison mit theatralem Hörspiel

Gruseln mit Spaßfaktor
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Los geht´s um 17 Uhr. Andreas Gruhn, Intendant des Kinder- und Jugendtheaters an der Sckellstraße, bittet das Publikum im Foyer, ihm zu folgen - mit ausgeschalteten Handys natürlich. Denn bei der Eröffnungspremiere „Grusel“ am Samstag (9.9.) betritt das Publikum den Theatersaal durch den Bühneneingang.

Bei der Koproduktion mit dem Performancekollektiv pulp fiction wird jeder Besucher einzeln von einem Schauspieler des Mimen-Quartetts zu einem Stuhl auf der Bühne begleitet. Zuvor messen die Schauspieler den Puls und geben Kopfhörer aus. Während die Zuschauer warten, bis alle platziert sind, ertönt eine Stimme im Kopfhörer, die durch das 60-minütige theatrale Live-Hörspiel für sehende und blinde Menschen leitet, mit Tipps, falls man Angst bekommt.

Fantasievolle Produktion

Gruseln muss sich in der fantasievollen Produktion für Kinder ab acht Jahren jedoch niemand. Es geht vor allem um Alltagsängste und „böse“ Träume vom Nachwuchs.

Beispielsweise kann es unheimlich werden, wenn die Eltern eine Party feiern und nur seltsame Geräusche ins Kinderzimmer vordringen. Dazu versammeln sich die Schauspieler hinter einer der drei auf der Bühne platzierten Türen und wispern, klirren mit Gläsern und lachen.

Tröstende Mama

Ab und an werden über die Kopfhörer Kinderstimmen eingespielt, die von ihren Ängsten berichten - von Geistern und Vampiren, dunklen Fluren und Tieren, aber auch von der Lehrerin, die eine quietschende Stimme bekommt, wenn sie streng wird. So bekommt der Nachwuchs immer wieder einige Hinweise, wie sich ein Platz im elterlichen Bett erfürchten lässt.

Die Schauspieler schlüpfen in der Inszenierung von Hannah Biedermann und Norman Grotegut von pulp fiction in viele Rollen: Ein Skelett mit schwerer Kette huscht zwischen dem Publikum herum, Gastspieler Mohammed Marouf Alhassan lässt seinen Kopf um 360 Grad kreisen und trägt ihn auch schon mal in Form eines Luftballons unterm Arm, Rainer Kleinespel gibt einen Vampir, und Johanna Weißert spielt eine mysteriöse Katze sowie eine tröstende Mama.

Am Zauberseil zum Ausgang

Windmaschine, Nebel, quietschende Türen und Treppengepolter sowie ein Regen mit Mini-Gummi-Spinnen (Ausstattung: Ria Papadopoulou) sorgen für wohlige Schauder-Atmosphäre, die immer wieder gebrochen wird. Das Publikum wird ab und an zum Mitmachen aufgefordert, da muss geklatscht und gerufen werden.

Nach dem Hexentreffen versammeln sich alle bei Saallicht auf einem ausgerollten Teppich. Im Sitzkreis erzählt Jan Westphal eine Geschichte von einem guten Geist. Sein verstorbener Opa hat sich per Windhauch von ihm verabschiedet. Am Ende geht´s per Zauberseil zum Ausgang - und in Dortmund soll sich nun jeder auf die Suche nach den guten Geistern machen.

Termine: 23./25./26.10.2023; Karten: Tel. 5027222.

www.theaterdo.de

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