Dortmund bekommt eine neue Gesamtschule Auch ein neues Gymnasium könnte entstehen

Stadt sucht Grundstück für neue Gesamtschule in Eving
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Erst im Sommer vergangenen Jahres ist mit der „Gesamtschule im Süden“, die nach und nach die Johann-Gutenberg-Realschule in Wellinghofen ablöst, die elfte Gesamtschule in Dortmund an den Start gegangen. Und schon bald soll es in dieser Schulform weiteren Zuwachs in Dortmund geben. In der Stadtverwaltung laufen die konkreten Planungen für eine neue Gesamtschule, die in Eving entstehen soll.

„Wir suchen aktuell nach einem Grundstück in Eving“, erklärte Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt am Dienstag (17.9.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands. Die neue Gesamtschule soll keine bestehende Haupt- oder Realschule ersetzen, sondern eine echte Neugründung sein, kündigt sie an.

Mit der Einrichtung der dann zwölften Dortmunder Gesamtschule trägt die Stadt nicht nur dem Umstand Rechnung, dass die Nachfrage nach Schulplätzen an einer Gesamtschule weiter größer ist als das Angebot. Fast 200 Kinder, die zu diesem Schuljahr aus der Grundschule an eine Gesamtschule wechseln wollten, gingen leer aus und wurden an eine andere Schulform verwiesen.

Die Johann-Gutenberg-Realschule in Wellinghofen wird schrittweise aufgelöst und von der neuen „Gesamtschule im Süden“ abgelöst.
Die Johann-Gutenberg-Realschule in Wellinghofen wird schrittweise aufgelöst und von der neuen „Gesamtschule im Süden“ abgelöst. © Staab (A)

Dazu kommt, dass die Stadt für die nächsten zwölf Jahre mit generell weiter steigenden Schülerzahlen rechnet. Für die Grundschulen geht man davon aus, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler von jetzt 23.700 (verteilt auf vier Jahrgänge) auf mehr als 26.000 bis zum Schuljahr 2036/37 steigen wird.

Und auch an Gesamtschulen und Gymnasien kalkulieren die Schulplaner mit einem weiteren Wachstum - an Gesamtschulen von aktuell 8.900 auf rund 11.800, bei Gymnasien von jetzt 10.834 auf rund 13.700. Für beide Schulformen wäre das ein Plus von jeweils rund 3000 Schülerinnen und Schülern. Das entspricht rein rechnerisch jeweils drei kompletten Schulen.

Mit dem Neubau einer Gesamtschule in Eving könnte zumindest ein Teil davon aufgefangen werden. Schon im vergangenen Juni hat sich der Rat der Stadt dem Wunsch der Bezirksvertretung Eving angeschlossen, in dem Stadtteil im Dortmunder Norden eine Gesamtschule einzurichten.

Anders als von der Evinger SPD vorgeschlagen, soll sie allerdings nicht die bestehende Hauptschule ersetzen. Denn die werde weiter gebraucht, wie Monika Nienaber-Willaredt betont. Trotz niedriger Anmeldezahlen für das fünfte Schuljahr gebe es in den Hauptschulen großen Andrang ab dem siebten Schuljahr, weil dann viele Schülerinnen und Schüler, die aus anderen Schulformen nach der Erprobungsstufe nachträglich wechseln, aufgenommen werden müssen.

Also muss ein komplett neuer Standort für die neue Gesamtschule in Eving her - und das spätestens bis zum Schuljahr 2027/28, wie Monika Nienaber-Willaredt angekündigt. Mit einem Neubau könnte das zeitlich eng werden. Möglicherweise müsste man deshalb mit einem Interimsstandort starten, kündigt die Schuldezernentin an.

Auch neues Gymnasium möglich

Nicht ausgeschlossen ist, dass in Dortmund auch ein neues Gymnasium gebaut wird, wie sowohl Monika Nienaber-Willaredt als auch Baudezernent Arnulf Rybicki andeuteten. Denn ein prognostiziertes Plus von 3000 Schülerinnen und Schülern ist mit dem zum Teil schon laufenden Ausbau der bestehenden Schulen kaum aufzufangen. Eine Entscheidung, ob und wo ein weiteres Gymnasium entstehen könnte, gibt es allerdings noch nicht.

Hohe Investitionen in Schulen

Geklärt werden müssen natürlich nicht nur die Standorte, sondern auch die Finanzierung von Schulneubauten. Für die Stadtspitze haben die Investitionen in den Schulbereich weiterhin Priorität, betonte Oberbürgermeister Thomas Westphal. Bis 2030 sollen dafür pro Jahr rund 150 Millionen Euro ausgegeben werden, kündigte Kämmerer Jörg Stüdemann an. Westphal versicherte, dass Investitionen im Schul- und Kita-Bereich für ihn eines der zentralen Themen seien. „Wir lassen nicht nach, Kita- und Schulplätze zu bauen“, sagte der OB.

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