Autofahrer, die am Mittwoch (22.2.) auf der Derner Straße unterwegs waren, werden sich gewundert haben. Die Straße war in beiden Fahrtrichtungen nur auf einem Fahrstreifen befahrbar. Grund war eine Großkontrolle der Polizei, an der rund 100 Einsatzkräfte beteiligt waren. Bereits einige Tage zuvor war die Sperrung zu diesem Zweck aufgebaut worden.
Wie Peter Fajardo von der Polizei erklärt, ging es bei diesem Einsatz vor allem um eine Kontrolle des Güter-Schwerlastverkehrs - und dabei im Speziellen um ein neuartiges Gerät, das in modernen LKW den alten Fahrtenschreiber ersetzt.
Es heißt „Dedicated Short Range Communication“ (DSRC). Das Entscheidende an dieser Technik, die sich momentan in der Testphase befindet, ist die Möglichkeit, jedes Fahrzeug zu identifizieren. Das wird zum Beispiel bei der Mauterfassung verwendet. Aber auch die Polizei hat die Möglichkeit, Daten wie zum Beispiel Lenkzeiten besser zu erkennen.
Fahrzeuge, die mit DSRC ausgestattet sind, können untereinander Informationen austauschen. Wenn ein Fahrzeug sich einer kritischen Situation nähert, etwa einem Stau, schwierigen Wetterbedingungen oder einem Unfall, kann es die Information allen Verkehrsteilnehmern mitteilen, die sich in der direkten Umgebung befinden. Auch weiter entfernte LKW-Fahrer werden mit Hilfe von DSRC gewarnt, um entsprechend auf eine Gefahrensituation reagieren zu können.
Und der Einsatz, der um 9 Uhr begann, hat sich aus Polizeisicht gelohnt. Bei einem LKW waren Schichten falsch eingetragen worden - eine Ordnungswidrigkeit. Bei einem anderen kontrollierten Wagen stellte sich heraus, dass der Fahrer 75.000 Euro Schulden bei der Stadtkasse Herne hatte - und polizeilich gesucht wurde.

Solche Ermittlungserfolge seien der Tastsache geschuldet, so Fajardo, dass gleich mehrere Behörden an der Mittwochsaktion beteiligt waren: der Zoll, das Bundesamt für Güterverkehr, die Bezirksregierung Arnsberg und einige mehr. Sie alle kontrollierten den Verkehr mit unterschiedlichen Schwerkpunkten. Während es dem Zoll naturgemäß eher um Drogendelikte oder Zigarettenschmuggel ging, schaute die Polizei neben dem erwähnten DSRC auch auf die Technik der Fahrzeuge.
Und da gab es nicht nur LKW, die herausgewinkt wurden. Ein augenscheinlich tiefergelegter Mercedes E-Klasse, der rechts ranfahren musste, durfte nach der Kontrolle nicht mehr weiterfahren. An seinem Katalysator waren verdächtige Schweißarbeiten entdeckt worden. Das überprüft nun ein Gutachter.

Die Polizei hatte die Derner Straße als Kontrollort ausgesucht, weil sie als eines der Haupteinfallstor aus dem Norden - via A2 und B236 - in Richtung Dortmund Mitte gilt.
Interview mit Peter Fajardo: www.rn.de/dortmund-nordost
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