
© Oliver Schaper
Dortmunder Obdachlosen-Helfer fahren mit zwei Kleinbussen nach Griechenland
„Grenzenlose Wärme“
Der Dortmunder Verein "Grenzenlose Wärme" macht sich an Weihnachten auf den Weg nach Griechenland, um Obdachlosen und Geflüchteten zu helfen. Doch dafür brauchte er spezielle Busse. Ein Anruf half.
"Grenzenlose Wärme" ist ein 2016 von Studierenden der FH Dortmund gegründeter Verein, der europaweit geflüchtete Menschen mit Spenden und Hilfsaktionen unterstützt.
Angewiesen auf zwei Kleinbusse
Zum elften Mal fährt auch in diesem Jahr ein Team des Vereins nach Nordgriechenland, um dort zwei verschieden Projekte für einige Wochen zu unterstützen. Aufgrund von Coronaregelungen im Durchfahrtsland Italien sei das Team in diesem Jahr auf zwei große Autos angewiesen.
"Durch die Corona-Regeln, die in Italien gelten, dürfen maximal 5 Leute in einem 9-Sitzer und maximal 3 Leute in einem 5-Sitzer mitfahren", erzählt Sebastian Heinze von "Grenzenlose Wärme".
Zu neunt nach Thessaloniki
Da das Team aus neun Menschen bestehe, habe sich der Verein entschieden, aus kostentechnischen Gründen nach zwei 9-Sitzern zu suchen. "Wir haben uns an Lensing Media gewendet und haben einfach mal blöd nachgefragt, ob sie nicht jemanden in ihrem Netzwerk haben, wo man einen 9-Sitzer anfragen könnte. So ist der Kontakt zu Mercedes-Benz in Dortmund entstanden", erinnert sich Sebastian Heinze.
Und so bekam der Dortmunder Verein kurz vor Weihnachten auf dem Mercedes-Benz-Gelände an der Wittekindstraße einen Kleinbus von Mercedes übergeben.
Das zweite Fahrzeug stellte die evangelische Jugend Dortmund.
Mit den zwei Kleinbussen werde sich die Gruppe auf eine circa zweitägige Reise zu ihrem Zielort Thessaloniki begeben. In Vergangenheit sei der Verein bereits zehnmal dort gewesen. Während ihres diesjährigen Aufenthalts in Nordgriechenland unterstütze das Team zwei Nichtregierungsorganisationen vor Ort.
Küchenumbau in Nordgriechenland
Die erste Organisation sei "Wave". Sie setzt sich für obdachlose Menschen in Thessaloniki ein. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter von "Wave" verteilen unter anderem frisch gekochte Mahlzeiten an obdachlose Menschen.
Das Team von "Grenzenlose Wärme" werde die Organisation unterstützen, indem sie zum Beispiel beim Einkaufen oder Kochen helfen. Sie planen außerdem in diesem Jahr beim Umbau der Küche, die sich zurzeit in einem Anhänger befindet, mitzuwirken.
"Wir möchten sichergehen, dass die Küche flexibler genutzt werden kann. Das bedeutet, wir möchten auf den Anhänger eine Solaranlage bauen und das verkabeln", erklärt Sebastian Heinze.
Da aber in ihrem Team keine Experten für solche Umbauarbeiten seien, bespreche der Verein zurzeit eine mögliche Kooperation mit dem Dortmunder Unternehmen Stellfeld & Ernst GmbH.
"Die Mitarbeiter von Stellfeld & Ernst machen sowas regelmäßig an Wohnmobilen. Wir als Sozialarbeitsstudierende oder Stadtplanungs- und Raumplanungsstudierende haben davon nicht unbedingt viel Ahnung", gibt Sebastian Heinze zu.
"Lifting Hands International" an der bulgarischen Grenze unterstützen
Das zweite Projekt, welches der Verein in ihrer Zeit in Nordgriechenland unterstützen werde, sei "Lifting Hands International". Die Organisation sitzt in Serres an der bulgarischen Grenze und biete in ihrem sogenannten Community Space, welcher sind in der Nähe von zwei Geflüchtetencamps befindet, verschiedene Aktivitäten an. Dort werden die Menschen außerdem mit Kleidung versorgt.