Mehdi Rezai hat das persische Restaurant "Teheran" in Dortmund eröffnet.

© Joscha F. Westerkamp

Goldene Gläser, Teller aus Blech: Neues persisches Restaurant vereint 30 Küchen

rnNeueröffnung

Dortmunds Hohe Straße ist vor Restaurants kaum zu überblicken – doch mittendrin gibt es jetzt persische Küche. Und die sei in ihrer Art einmalig in ganz Dortmund, sagt der Inhaber.

Dortmund

, 24.02.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Dortmund gibt es Restaurants verschiedenster Länder – an der Hohen Straße jetzt auch eines mit persischer Küche. Inhaber Mehdi Rezai (36) ist vor elf Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, Erfahrungen habe er aber bereits in der Heimat gesammelt.

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„Wir sind das einzige Restaurant mit dieser Art persischer Küche in Dortmund“, sagt er. „Es gibt noch ein paar weitere, aber die gehen mehr in eine andere Richtung.“

Überraschend schick

Anders als so manches Kebab-Schnellrestaurant an der Hohen Straße ist Rezais Restaurant „Teheran“ überraschend schick. Auf den Tischen stehen gefaltete Servietten, das Besteck und die Tee-Gläser haben edle Gold-Optik. Nur die Teller sind aus Blech. „Die stammen original aus der Heimat“, sagt Rezai.

Der Tee wird in edlen Gläsern serviert, zum Süßen gibt es verschiedenste Optionen.

Der Tee wird in edlen Gläsern serviert, zum Süßen gibt es verschiedenste Optionen. © Joscha F. Westerkamp

Mit seinem Restaurant will er sich sowohl an Iraner als auch an Menschen richten, die zum ersten Mal persische Küche probieren. Bisher waren etwa 70 Prozent seiner Kunden deutsch, sagt er.

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„Im Iran gibt es über 30 verschiedene Regionen mit jeweils ganz eigenen Sprachen und eigener Küche“, so Rezai. „In meiner Karte vereine ich Gerichte aus allen Regionen.“

So sieht es aus im "Teheran".

So sieht es aus im "Teheran". © Joscha F. Westerkamp

Doch sein Hauptziel gehe sogar noch weiter: „Ich möchte, dass Gäste, die zum ersten Mal Persisch essen, mit einer Bestellung direkt eine gute Vorstellung von der ganzen Küche bekommen.“ Dafür habe er einzelne Gerichte zusammengestellt, die verschiedene Richtungen kombinieren, zum Beispiel Grillplatten.

Viele vegetarische Bestellungen

Eins habe ihn jedoch überrascht: „Ich hatte erwartet, dass wir viel Fleisch verkaufen. Aber es gab so viele vegetarische Bestellungen, das war schon krass.“

Das Gute: Bei vielen Gerichten könne das Fleisch einfach weggelassen werden. Andere seien ohnehin vegetarisch. „Bei persischer Küche gab es schon damals vegetarische Gerichte.“

Auch eine Bar gibt es im "Teheran".

Auch eine Bar gibt es im "Teheran". © Joscha F. Westerkamp

Am meisten bestellt werde dann aber doch die Nummer 70, „Kasse Kabab“ – Hähnchenfilets, Lammrücken, Lammhackfleischspieß, dazu Grilltomate, Paprika, Sesam, Spezialbutter. „Viele denken, dass das fast gleich ist wie beim Türken oder Kurden“, sagt Rezai. „Das sieht auch fast gleich aus, ist aber völlig unterschiedlich. Man kann das gar nicht vergleichen.“

Das "Teheran" liegt direkt an der Kreuzung Hohe Straße / Mittelstraße.

Das "Teheran" liegt direkt an der Kreuzung Hohe Straße / Mittelstraße. © Joscha F. Westerkamp

In der persischen Küche sei einfach alles anders: die Gewürze, das Fleisch, die Grillart, die Vorbereitung … „Die Vorbereitung dauert bei persischer Küche viel länger. Auch wenn ich Kebab vielleicht in einer halben Stunde serviere, dauert das vorher schon drei Stunden.“

Deshalb ist er nicht der einzige im Restaurant; neben ihm arbeiten dort noch Küchenchef Majid Darvish sowie seine Freunde Mohsen Shojaepoor und Reza Asadi. Das gesamte Team stammt aus dem Iran, lebt teilweise erst seit kurzer Zeit in Deutschland – immer mal wieder muss Rezai dolmetschen.

Mehdi Rezai (r.) mit seinem Team (v. l.): Mohsen Shojaepoor, Küchenchef Majid Davish und Reza Asadi.

Mehdi Rezai (r.) mit seinem Team (v. l.): Mohsen Shojaepoor, Küchenchef Majid Davish und Reza Asadi. © Joscha F. Westerkamp

Doch alle kommen aus unterschiedlichen Teilen des Landes; sie kennen also die unterschiedlichen Gerichte. „Die haben mir einfach immer geholfen“, sagt Rezai, „da bin ich wahnsinnig dankbar.“

Geschmackstest

Dann bringt er ein Gericht zum Testen. Es sind Auberginen, gelbe Linsen und Limetten in einem Topf mit Tomatensoße, dazu Safranreis, Oliven, Mais und Brot. Rezai hat definitiv recht: Wie türkische oder kurdische Küche schmeckt das nicht.

Auberginen, gelbe Linsen und Limetten in einer Tomatensoße, dazu Safranreis, Oliven, Meis und Brot.

Auberginen, gelbe Linsen und Limetten in einer Tomatensoße, dazu Safranreis, Oliven, Mais und Brot. © Joscha F. Westerkamp

Es ist alles wesentlich aromatischer als man erwarten würde, ganz besonders die von Natur aus recht geschmacklose Aubergine. Wirklich vergleichen kann man das tatsächlich mit wenig anderem. Aber überraschend ähnlich, findet unser Autor, schmeckt es ghanaischer Küche.

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