Dortmund hat ein klar formuliertes Ziel: Flächendeckend sollen Glasfaserkabel in der Stadt verlegt werden. Ein beträchtlicher Teil der Baustellen auf Dortmunder Gebiet ist deshalb diesem Thema gewidmet. Insgesamt gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung aktuell 65 Glasfaserbaustellen in Dortmund (Stand: 28. Februar).
Viele Baustellen parallel
Diese werden von unterschiedlichen Telekommunikationsunternehmen durchgeführt. In Dortmund sind das Deutsche Telekom, Deutsche Giganetz, Dokom 21, OXG und Westconnect GmbH. Diese wiederum beauftragen selbstständig Unternehmen für den Straßenbau.
Viele Baustellen laufen also parallel. Das kann zu Problemen führen. Im Februar war das in Essen, Dortmunds ähnlich großem Ruhrgebiets-Gegenpol, deutlich geworden. Die Stadtverwaltung hatte dort von einem „Chaos“ gesprochen. Gründe dafür: Die ausführenden Firmen halten sich nicht an Regeln und hinterlassen Baustellen häufig mit Mängeln, sodass Straßen und Gehwege nicht nutzbar sind.
„Chaos“ wie in Essen?
Wie ist die Situation in Dortmund? Die Antwort der Stadt-Pressestelle auf diese Frage zeigt: Das „Chaos“ wie in Essen bleibt aus. Aber auch in Dortmund gibt es regelmäßig Probleme mit Glasfaserbaustellen.
„Bei circa 90 Prozent der Baumaßnahmen wurden geringfügige Mängel festgestellt“, sagt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann. „Erhebliche Mängel“ gebe es bei rund 5 Prozent der Baustellen. Das lässt den Umkehrschluss zu: Nur ein sehr geringer Teil aller Baustellen wird mängelfrei von der Stadt Dortmund abgenommen.

60 Beschwerden pro Jahr
Zugleich bekommen Bürgerinnen und Bürger von den meisten Mängeln nichts mit. Ende Februar liegt laut der Stadtsprecherin keine Beschwerde zu dem Thema vor. Im gesamten Jahr 2024 habe es 60 Beschwerden gegeben.
Das Tiefbauamt hat sich laut Alexandra Schürmann bereits zu Beginn des Glasfaserausbaus in Dortmund 2021 personell auf die zusätzlichen Aufgaben ausgerichtet.
„Die Tiefbauarbeiten sind entsprechend den anerkannten Regeln der Technik im Straßenbau auszuführen und werden durch den Betrieb des Tiefbauamtes kontrolliert. Straßenmeister aus dem Aufgabenbereich Aufgrabungsmanagement kontrollieren die Ausführung der Firmen“, sagt Schürmann.
Es gibt seit September 2024 regelmäßigen Austausch mit den Telekommunikationsunternehmen für besseren Informationsfluss und Kenntnis über neue Planungen.
648 Kilometer Kabel
Es wird noch viele Baustellen geben, damit Dortmund zu der „Glasfaserstadt“ wird, die Oberbürgermeister Thomas Westphal vor einigen Jahren ausgerufen hat. 648 Kilometer Kabel sind seit 2021 verlegt worden.
Von dem Weg zum flächendeckenden Ausbau hat die Stadt bisher rund 34,4 Prozent zurückgelegt.