Carina S. (†17) getötet und angezündet Hatte der angeklagte Ex-Freund (27) perverse Fantasien?

Getötete Carina S.: Hatte der Angeklagte perverse Fantasien?
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Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 17-jährigen Carina S. hat das Dortmunder Schwurgericht zwei Berufsschulfreunde des Angeklagten vernommen. Vor allem angesichts der Obduktionsergebnisse, die Rechtsmediziner Ralph Zweihoff zuletzt vorgestellt hatte, irritierten die Aussagen der Zeugen zutiefst.

Zweihoff hatte erklärt, dass Carinas Leiche massive Brandschäden aufgewiesen habe, nachdem sie von einem Radfahrer auf einer Grünfläche zwischen Hamm und Werne gefunden worden war. Sicher sei jedoch, dass die 17-Jährige zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Tage tot war.

Schon mehrere Tage tot

Darüber hinaus hatte die Obduktion ergeben, dass die Jugendliche sehr wahrscheinlich mit einem Kupferkabel und einem Kabelbinder erdrosselt worden war. Beide Werkzeuge lagen noch um den Hals der Leiche und hatten sich dort tief in die Haut eingeschnitten.

Und nicht zuletzt muss der Täter versucht haben, einen Arm der Leiche abzutrennen. Rechtsmediziner Zweihoff sprach von einem glattrandigen Schnitt durch den Knochen. Dieser könnte zwar auch vor dem Tod vorgenommen worden sein. „Dann wäre das Opfer aber sicher verblutet“, so der Arzt.

Glattrandiger Schnitt

Die beiden Zeugen, die den angeklagten Dortmunder aus der Berufsschule kennen, bezeichneten Mark B. als „zuverlässigen Typen“ und „guten Schüler“. Der heute 27-Jährige habe allerdings einen sehr makabren und schwarzen Humor, mit dem sicherlich nicht jeder klarkommen würde.

Unter anderem soll Mark B. seinen Freunden mehrmals Handy-Videos von toten oder verstümmelten Menschen gezeigt haben - stets verbunden mit dem Hinweis, dass ihn dieser Anblick auch sexuell errege.

Bizarre Handy-Videos

Darüber hinaus soll der Dortmunder damit geprahlt haben, dass er sich oft und lange im Darknet aufhalte und dort verbotene Inhalte sammele. „Er sagte, dass er einen Stick mit kinderpornografischen Dateien zu Hause haben würde“, sagte einer der Zeugen den Richtern.

Der junge Mann will diese Information nicht weiter hinterfragt haben. „Ich habe das - wie das andere auch - für einen Scherz gehalten.“ Heute sei er sich da aber nicht mehr so sicher.

Oft im Darknet aufgehalten?

Ob der Täter an der Leiche von Carina S. tatsächlich sexuelle Handlungen vorgenommen hat, kann nur er selbst sagen. Bei der Obduktion fanden sich darauf jedenfalls keine Hinweise mehr. Dafür war der Körper zu stark verbrannt.

Der Angeklagte verfolgte auch die Vernehmung seiner beiden Freunde ohne sichtbare Regung. Er selbst schweigt seit seiner Festnahme im Juni 2022 und will auch vor dem Schwurgericht nichts sagen.

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