Am Dortmunder Schwurgericht hat der Prozess um den gewaltsamen Tod der 17-jährigen Carina S. aus Iserlohn begonnen. Oberstaatsanwalt Carsten Dombert wirft dem Dortmunder Ex-Freund vor, die Jugendliche im Juni stranguliert zu haben. Die Leiche war zehn Tage nach Carinas Verschwinden brennend bei Werne-Stockum gefunden worden.
Die Anklage lautet auf Totschlag, weil ein Mordmerkmal bisher nicht sicher festgestellt werden konnte. Seit seiner Festnahme schweigt der Angeklagte zu den Vorwürfen.
Mark B. schweigt
Auch im Prozess will sich der 27-jährige Derner nicht äußern. „Mein Mandant wird sich schweigend verteidigen“, erklärte Verteidigerin Victoria Grenz im Namen des Angeklagten. Mark B. nickte nur.
Für die Richter bedeutet das, dass sie am nächsten Verhandlungstag am 9. Januar gleich mit der Vernehmung von Zeugen beginnen müssen. Dabei wird vor allem die Beziehung zwischen Carina S. und dem Angeklagten eine Rolle spielen.

Zeugen ab Januar
Die 17-Jährige hatte sich Anfang Juni nach mehreren Monaten von dem Angeklagten getrennt. Wenige Tage später war sie abends zusammen mit ihrem Hund zu einem Spaziergang aufgebrochen, von dem sie nie zu ihrem Elternhaus in Iserlohn zurückkehrte.
Oberstaatsanwalt Dombert ist davon überzeugt, dass die Jugendliche auf den Angeklagten traf, und dass der sie „entweder sofort oder an den Tagen danach“ tötete, indem er ihr einen Kabelbinder und ein Elektrokabel um den Hals legte „und beides so stark anzog, bis der Tod durch Strangulation eintrat“, so Dombert.
Spaziergang mit Hund
Carinas Eltern, die sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen haben, wirkten zu Beginn des Prozesses sichtlich bewegt. Beide kennen den Angeklagten gut, er habe viel Zeit in Iserlohn verbracht, hieß es.
Jetzt aber haben sie viele Fragen: Wann genau wurde Carina getötet? Wie ist die Tat abgelaufen? Warum musste das lebensfrohe Mädchen sterben? Und was hat der Täter in den Tagen zwischen der Tötung und dem Auffinden der Leiche mit ihr gemacht?

Viele Fragen offen
Der Angeklagte hatte sich unter anderem dadurch verdächtig gemacht, dass er zwei Tage nach dem Verschwinden seiner Ex-Freundin plötzlich mit deren Hund vor der Tür der Eltern stand. Die Sache habe ihm keine Ruhe gelassen, deshalb sei er den Spazierweg noch einmal abgelaufen und sei dabei auf den Hund gestoßen, soll er erklärt haben.
Oberstaatsanwalt Dombert hatte das schon früher als „sehr merkwürdig“ bezeichnet. Kein Hund würde wohl 300 Meter neben seinem Zuhause zwei Tage lang stehen bleiben.
Haft ohne Bewährung: Mann aus Werne (42) nach mehrfachem Alkoholdiebstahl verurteilt
Kein Führerschein, Beleidigung und Nötigung: Werner bekommt saftige Strafe vor Gericht
Tut sich was bei Wernes Gammelhäusern?: Stadt äußert sich zu denkmalgeschützten Problem-Immobilien