Ein Geschwindigkeitsdisplay hängt bereits an der Grävingholzstraße - in Zukunft will die Bezirkspolitik auch für den Gegenverkehr eines anschaffen. © Julian Reimann

Verkehr

Ruf nach mehr Geschwindigkeits-Displays – für Eving könnte das teuer werden

Geschwindigkeits-Displays ermahnen Autofahrer, langsamer zu fahren. Für Eving sollen nun weitere angeschafft werden. Aber nur, wenn sie das Fahrverhalten positiv beeinflussen. Tun sie das?

Eving

, 13.02.2020 / Lesedauer: 3 min

Sie können weder den Verkehr überwachen, noch Fotos von Kennzeichen machen. Geschwindigkeits-Displays sollen Autofahrer lediglich sensibilisieren und darauf aufmerksam machen, ihr Tempo anzupassen. Vor allem vor Schulen und Kindertagesstätten sollen die Displays für mehr Sicherheit im Verkehr sorgen.

An der Grävingholzstraße, kurz vor der Graf-Konrad-Grundschule, hängt genau aus dem Grund ein solches Display. Allerdings nur in Fahrtrichtung Evinger Straße. Vertreter der Grünen-Fraktion hatten angeregt, auch für den Gegenverkehr ein solches Messgerät anzubringen, da die Straße in beide Richtung viel befahren wird.

Diese Anregung führt zu einer grundsätzlichen Frage: Reicht eine rot aufleuchtende Ermahnung aus, um Fahrer dazu zu bringen, ihre Geschwindigkeit zu reduzieren? „Die meisten Autos werden langsamer, wenn sie auf die Displays zufahren“, erklärt dazu Frank Spies vom Tiefbauamt der Stadt Dortmund. Speziell für die Grävingholzstraße liegen ihm zwar keine aktuellen Zahlen vor, der Trend sei aber im gesamten Stadtgebiet erkennbar.

Viele Autofahrer reagieren und fahren langsamer

Dabei beruft sich Spies auf Daten, die die Messgeräte speichern. Wenn Anfragen zu den Daten rein kommen, fährt er raus und liest den Speicher aus. Je nachdem, wie stark befahren eine Straße ist, kann der Speicher allerdings schon nach wenigen Wochen voll sein und somit eventuell nur über ältere Daten verfügen. Ein regelmäßiges Ablesen könne er alleine jedoch nicht gewährleisten, sagt Frank Spies.

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„Die Autos werden von den Messgeräten in den Displays schon relativ früh erfasst und ihre Geschwindigkeit gemessen“, erklärt Spies. „Bis zur Messstelle selbst werden weitere Daten erfasst, die dann zeigen, ob ein Fahrzeug langsamer wird oder eben nicht. Im Schnitt reduzieren die Fahrer ihre Geschwindigkeit um vier Kilometer pro Stunde.“ Wichtig sei, dass Autofahrer ihr Fehlverhalten erkennen und darauf reagieren.

Stadtbezirk soll weitere Messgeräte bekommen

„Die Displays haben einen positiven Effekt auf die Geschwindigkeit, mit der Fahrer hinter dem Display unterwegs sind“, so der Mitarbeiter des Tiefbauamtes weiter. Das sei schließlich auch das Ziel, mit dem solche Geschwindigkeits-Anzeigen angeschafft werden. Sie sollen Fahrzeuge rechtzeitig ausbremsen, um für mehr Sicherheit in einem bestimmten Bereich zu sorgen.

Auch bei Autofahrern, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, reagieren die Displays. © Julian Reimann

Im gesamten Stadtgebiet gibt es aktuell rund 50 dieser Displays. Und es sollen mehr werden. In Eving zum Beispiel wünschen sich die Politiker deutlich mehr Displays als bisher. Bezirksbürgermeister Oliver Stens (SPD) äußerte während der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) den Wunsch, an allen Schulen und Kitas in beide Verkehrsrichtungen solche Displays anzubringen – sofern die Messgeräte einen Einfluss auf das Fahrverhalten haben. Laut Spies haben sie das.

Den Antrag auf ein zweites Geschwindigkeits-Display an der Grävingholzstraße haben die Grünen in der Bezirksvertretung kurzum zurückgezogen. Dafür einigten sich alle Bezirksvertreter darauf, einen interfraktionellen Antrag zur Anschaffung mehrerer Displays zu stellen - dann auch für die Grävingholzstraße. So soll auch der Stückpreis für die durchaus teuren Displays reduziert werden.

Displays können rund 10.000 Euro pro Stück kosten

Ansonsten sei mit einem Preis von rund 10.000 Euro pro Messgerät zu rechnen, so Klaus Sichelschmidt, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Bei der gewünschten Vielzahl an Anschaffungen im Stadtbezirk Eving könnte das dann am Ende sehr teuer werden. Auch deswegen wird Frank Spies vom Tiefbauamt nur bei Anträgen für mehrere Displays tätig.

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„Einzelne Anschaffungen machen wenig Sinn“, erklärt Spies. „Wir warten immer auf mehrere Anfragen und formulieren daraus eine Ausschreibung. Das senkt am Ende dann auch den Preis.“

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