Schulleiterin Marietta Koschmieder befürwortet einen Neubau der Gesamtschule Brünninghausen, der endlich ausreichend Platz für alle Schülerinnen und Schüler bietet.

Schulleiterin Marietta Koschmieder befürwortet einen Neubau der Gesamtschule Brünninghausen, der endlich ausreichend Platz für alle Schülerinnen und Schüler bietet. © Britta Linnhoff

Gesamtschule Brünninghausen: Leiterin Marietta Koschmieder favorisiert kompletten Neubau

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Wohin mit den Schülern? Die Gesamtschule Brünninghausen wächst und wächst. Es gibt massive Ausbaupläne. Oder ist ein völlig anderer Standort die Lösung? Fest steht: Egal, was kommt – es wird dauern.

Brünninghausen

, 28.09.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Gesamtschule Brünninghausen am Klüsenerskamp soll wachsen und statt vierzügig grundsätzlich sechszügig werden. Im Januar 2023 startet die Anmeldephase für den vierten Jahrgang in dieser Klassenstärke.

Gut 800 Kinder und Jugendliche sind es schon jetzt. Jedes Jahr wächst die Schule um 60 Mädchen und Jungen. Wenn die Ausbaupläne umgesetzt sind, wird die Schule zum Schuljahr 2025/26 1300 Schülerinnen und Schüler haben.

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Das geht nicht ohne mehr Platz. Aber wo kann der herkommen? Wie und wann geht man das Ganze an? Obwohl die Ausbaupläne längst vom Rat beschlossen sind, läuft eine Machbarkeitsstudie, ob das langfristig überhaupt funktionieren kann mitsamt der nötigen Bauten und der Verkehrsbelastung an diesem Standort, noch immer.

Umstände, die in den vergangenen Monaten nicht nur für viel Unmut bei den Anliegern des Klüsenerskamp sorgten, sondern auch Schulverwaltung und Hombrucher Bezirksvertreter umtreiben. Erst in diesem Sommer tagten die Kommunalpolitiker in der Aula der Gesamtschule, zahlreiche Anlieger waren gekommen.

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Ein paar Wochen später dann, Ende August 2022, kommt von der CDU in der Hombrucher Bezirksvertretung ein neuer Vorschlag: Sie fordert die Verwaltung auf, nach einen Alternativstandort für die Gesamtschule zu suchen. Der Antrag, die Verwaltung möge mögliche Alternativstandorte finden und bewerten (und zwar für eine komplette Verlagerung oder für einen Zweitstandort), ging einstimmig durch.

Die Gesamtschule Brünninghausen am Klüsenerskamp.

Die Gesamtschule Brünninghausen am Klüsenerskamp. © Michael Nickel

„Haben schon jetzt drei Standorte“

Und die Schule? Wie sieht die Schulleitung die aktuelle Situation, wie bewertet sie die Perspektiven? Seit 2011 ist Marietta Koschmieder Leiterin der Gesamtschule Brünninghausen. Der Vorstoß der Hombrucher Bezirksvertretung kommt ihr entgegen. Was würde sie sich wünschen, hätte sie denn einen Wunsch frei? „Einen Neubau an anderer Stelle, in dem alle Platz haben“, sagt sie. Alle, auch die Oberstufe, die derzeit im Schulzentrum am Hombruchsfeld untergebracht ist.

Damit hat die Schule schon jetzt zwei Standorte, mit all den organisatorischen Problemen, die das mit sich bringt. „Aber eigentlich“, sagt Marietta Koschmieder, „haben wir schon jetzt quasi drei Standorte.“ Die Schulleiterin spricht von den Containern gegenüber des Schulgebäudes am Klüsenerskamp – ursprünglich mal gebaut, um für ein Jahr Schülerinnen und Schüler zu beherbergen, die wegen der energetischen Sanierung der Schule ihren Platz im Schulgebäude räumen mussten.

Die Sanierung lief, die Container blieben. Schüler und Lehrer rennen hin und her; genauso wie zwischen der Oberstufe am Hombruchsfeld und dem Klüsenerskamp.

Container Gesamtschule Brünninghausen

Zwölf Klassen sind in Containern untergebracht. © Britta Linnhoff

Die Schulleiterin befürwortet nun also einen Neubau an anderer Stelle. Zum einen, weil sie die Hoffnung hat, dass das möglicherweise schneller geht als die aufwändigen Neu- und Umbaupläne am Klüsenerskamp. Mit dem Ergebnis des Machbarkeitsgutachtens rechnet man bei der Stadt mit „Ende 2022/Anfang 2023“ und mit einer „Gesamtzeit für die Baumaßnahmen bis 2030“.

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Der zweite Grund für ein Neubau-Plädoyer: Die Baupläne am Klüsenerskamp würden die Schule große Teile ihres Außengeländes kosten; dann gebe es weder Spielplatz noch Sportplatz.

Dritter Grund: Die Schule könnte sich nach bisher umfänglichen Sanierungsmaßnahmen weiteren Stress in der Bauphase ersparen.

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„Ich würde mir wünschen und erwarte, dass man sich Gedanken macht und nach einer kreativen Lösung sucht“, sagt Koschmieder. Sie selbst hat sich natürlich auch schon welche gemacht. Ein Neubau irgendwo in der Stadt mache natürlich auch keinen Sinn, sagt die Schulleiterin.

Ihre Schüler kommen überwiegend aus den Stadtteilen Hombruch, Barop, Eichlinghofen, dem Klinik- und Kreuzviertel, Wellinghofen, Kirchhörde, Berghofen und Hörde. Ob und wie die neue Gesamtschule in Wellinghofen (die soll zum Schuljahr 2023/2024 umstrukturiert werden) diese Struktur verändern wird, kann niemand exakt prognostizieren.

Koschmieder kann sich jedenfalls gut einen Neubau im Bereich „des Phoenix-Geländes schon ab der BMW-Niederlassung und im Bereich Zille- und Stockumer Straße“ vorstellen.

Neue Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt

Die Stadtverwaltung hat nun per Beschluss den Auftrag der Bezirksvertreter auf dem Tisch, nach einem Alternativstandort zu suchen. Und außerdem den ausdrücklichen Wunsch, dass die neue Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt einen Antrittsbesuch in der Bezirksvertretung macht, um eventuell neuen Schwung und andere Ideen mit in die lang währende Debatte zu bringen.

Unabhängig davon muss die Verwaltung noch die Interimslösung liefern: Denn egal, welche langfristige Lösung es irgendwann für die Gesamtschule gibt: Sie wächst und wird weiter auch kurzfristige Lösungen brauchen. Marietta Koschmieder: „Ab dem Schuljahr 2024/25 haben wir keine ausreichenden Räumlichkeiten mehr.“

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