Gegen Hassrede im Internet posten Stückentwicklung „CO-OP Mode“ feierte im KJT Premiere

Gegen Hassrede im Internet posten: „CO-OP Mode“ hatte im KJT Premiere
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Du bist nicht allein, andere können Dir helfen. Das ist die Botschaft der Stückentwicklung „CO-OP Mode“, die am frühen Freitagabend im nicht ausverkauften Kinder- und Jugendtheater an der Sckellstraße uraufgeführt wurde. Das Konzept-/Regie-Duo - Nora Kühnhold und Renée Grothkopf - lässt dazu auf der Bühne zwei unterschiedliche Teenager-Jungen in der realen und digitalen Welt agieren.

Da ist der nerdige Lukas, verkörpert von Jan Westphal, der sich einsam fühlt und keinen Sinn in der Schule sieht. Anstatt sein Referat vorzubereiten, blickt er sich in diversen Foren um - und wird niedergemacht, erhält keine erbaulichen Antworten auf sein Anliegen. Spaß hingegen macht ihm, Mitschülerin Caro per Internet zu mobben. Die Negativ-Spirale dieser Kommentarspalte spornt ihn an - ablesbar auf einer riesigen Leinwand an der Bühnenrückseite.

Bunte Spielwelt

Vincent, gespielt von Thomas Ehrlichmann, wiederum ist ein kommunikativer Typ, glaubt an die Stärke von Gemeinschaften. Als er die bösartigen Kommentare entdeckt, motiviert er umgehend seine Zocker-Freunde, damit sie gegen diese Hassrede im Netz anposten.

Aber auch die bunte Spielewelt kommt in dieser gut 60-minütigen Produktion für Jugendliche ab 14 Jahren natürlich vor, die sich vor allem bei diesen Szenen gut amüsieren. Dafür hat Bühnenbildnerin Lola Schmid ein fast die gesamte Spielfläche füllendes mehreckiges Podest gebaut, auf das eine pastellfarbige Fantasielandschaft mit vielen Blumen gemalt ist. In dieser bunten Welt müssen Pflanzen gegossen und Steine geklopft werden. Dazu läuft nervige Fahrstuhl-Musik von Ilkyaz Yagmur Özköroglu.

Digitales Rollenspiel

Es ist ein digitales Rollenspiel, bei dem nur der weiterkommt, der sich Hilfe bei den anderen Mitspielern sucht. Zum Beispiel beim Steineschleppen. Während die beiden Schauspieler auf dieser Spielwiese den Vorgang pantomimisch spielen und sich dazu wunderbar ruckartig wie Spielfiguren bewegen, sieht das Publikum auf einer Leinwand daneben, wie die beiden den schweren Stein gemeinsam heben (Video: Peter Kirschke).

Aber auch ein Faustkampf, bei dem die Mimen auf dem Rücken liegend sich gegenseitig attackieren und entsprechende Grimassen schneiden, fehlt nicht.

Magnolien und Geranien

Am Ende stellt Vincent Lukas im wirklichen Leben zur Rede, bewirkt, dass er sich bei Caro entschuldigt. Und sie entdecken, dass sie im selben Rollenspiel aktiv sind. Vincent hat schon Magnolien, Lukas hingegen steckt noch bei den Geranien fest. Doch Vincent will ihm den Trick verraten.

Die nächsten Aufführungen sind am 21., 22. und 23. Mai im Kinder- und Jugendtheater. Karten gibt es unter Tel. 5027222 und im Internet auf www.theaterdo.de

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