
© Jörg Bauerfeld
Gefühlt bis ins Hirn: So funktioniert der Corona-Schnelltest für 20 Euro
Corona in Dortmund
Die Coronazahlen und das Ansteckungsrisiko stagnieren in Dortmund auf hohem Niveau. Steigen mit einem Schnelltest die Chancen auf ein ruhiges Fest? Wir haben nachgefragt. Und mitgemacht.
Die Corona-Pandemie hat Deutschland weiter fest im Griff. Einschränkungen sind weiterhin geplant. Dann kommen das Weihnachtsfest und dann Silvester. Tage, an denen man in der Familie zusammen sein möchte. Alt und Jung unter dem geschmückten Weihnachtsbaum. Aber was ist mit den Senioren, den Risikogruppen?
In jeder Familie wird die Angst zunehmen, einen seiner Liebsten mit dem Coronavirus anzustecken. Vor allem, wenn man selbst keinerlei Symptome zeigt. Ein Mittel ist da ein Corona-Test. Aber das ist nicht ganz so einfach. Hausärzte testen eigentlich nur noch bei Symptomen. Zumindest mit der PCR-Methode.

Der Tupfer kommt in einem Behälter mit einer Lösung.
Hier werden die Abstriche aus Mund- und Rachen in ein Labor gesendet und das Ergebnis dann dem Hausarzt mitgeteilt. Es kann mehrere Tage dauern, bis das Ergebnis vorliegt.
Ergebnis beim Corona-Schnelltest nach 20 Minuten
Wesentlich schneller ist da der Corona-Schnelltest - wie der Name schon sagt. Innerhalb von nur 15 bis 20 Minuten steht das Ergebnis fest. In Aplerbeck hat jetzt eine Praxis ein ganz besonderes Angebot: Die Gemeinschaftspraxis Dr. med. Carsten Späth & Oliver Heine.
Die hat am 20. November 2020 ihr Corona Schnelltest-Zentrum eingeweiht und an dem Tag auch eine Sondersprechstunde angeboten. Dafür hat die Praxis an der Ruinenstraße 2-4 extra Räume eingerichtet - schräg gegenüber der normalen Praxis an der Köln-Berliner-Straße 21a.

Dann kommen ein paar Tropfen auf einen Teststreifen. © Jörg Bauerfeld
„Hier werden alle Patienten einem Test unterzogen, die Symptome zeigen“, sagt Dr. Oliver Heine. „Damit wollen wir eine strikte Trennung von Patienten mit und ohne Infektzeichen der Atemwege erreichen, um allen Patienten die größtmögliche Sicherheit zu bieten.“
Jeder Bürger kann sich hier testen lassen - bei Anmeldung
Aber das Zentrum ist nicht nur für die Stamm-Patienten der Arztpraxis zu nutzen. Hier kann sich über die Arztpraxis jeder anmelden, um sich einem Corona-Schnelltest zu unterziehen. 20 Euro Selbstbeteiligung kostet das Prozedere. In 15- 20 Minuten liegt dann das Ergebnis vor.

Ein Streifen ist heißt negativ, zwei positiv. Nach 15 bis 20 Minuten hat man das Ergebnis. © Jörg Bauerfeld
Der Ablauf ist relativ einfach. Wir haben es einmal ausprobiert. Und es beginnt mit einer etwas gewöhnungsbedürftigen Aktion. Mit einem Teststäbchen wird in beiden Nasenlöchern ein Abstrich gemacht. Gefühlt bis ins Hirn, aber es ist am Ende doch locker auszuhalten. Nur wenige Sekunden dauert das Ganze.
Der Tester steckt dann den Abstrichtupfer in einen Behälter mit einer Lösung. Auch das nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch. Aus diesem Behälter wird ein Tropfen auf ein Testfeld gegeben - ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest.
Ergebnis nach 15 bis 20 Minuten ablesbar
Es gibt zwei Linien, die erscheinen können. Erscheinen beide, ist man corona-positiv. Bei einer eben negativ. Aber wie sicher ist das Ergebnis? „Also, wenn der Test ein positives Ergebnis zeigt, dann ist die Person auch positiv“, sagt Dr. Heine. Zusätzlich gibt es einen PCR-Test, um das Ergebnis abzusichern.
Etwas genauer sei der PCR-Test über ein Labor. Dafür dauere es länger, bis das Ergebnis da sei.
Hundertprozentige Sicherheit bringt kein Test
„Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es bei beiden Testformen nicht“, sagt Dr. Heine. Aber der Schnelltest gäbe schon eine gewisse Ruhe. „Man muss dabei aber immer sehen, es ist nur eine Momentaufnahme“, sagt Heine.
In der Aplerbecker Praxis werden Mitarbeiter und Ärzte regelmäßig getestet - per Schnelltest. Man gewöhne sich eben daran, an das Stäbchen in der Nase. Und man gehe auch mit einem besseren Gefühl zu einem Feiertagsbesuch.
Ach ja, ich war am Ende nicht schwanger, Pardon, nicht corona-positiv. Nachdem der Wecker nach 15 Minuten geklingelt hatte, gab es nur einen Strich zu sehen.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
