Solche Eiszapfen können ein Fall für die Feuerwehr sein.

© Wilco Ruhland

Gefahr von oben: Zwei Tipps können Dortmundern aktuell das Leben retten

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Herabstürzender Schnee und Eiszapfen: Die Feuerwehr Dortmund warnt in diesen Tagen vor einer gefährlichen Folge des starken Schneefalls. Sie gibt Ratschläge und berichtet auch von Missverständnissen.

Dortmund

, 10.02.2021, 16:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach dem starken Schneefall und glatten Straßen beschäftigt eine weitere Folge des Winter-Wetters aktuell die Dortmunder Feuerwehr.

Auf den Dächern liegt viel Schnee. Kommt die Schneemasse in Bewegung, könnte sie herab fallen. Eine weitere Gefahr sind Eiszapfen an hohen Gebäuden.

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An zahlreichen Stellen in der Stadt war die Feuerwehr deshalb ab Dienstagmorgen (9.2.) im Einsatz, weil gefährliche Stellen an Dächern gemeldet wurden. Unter an anderem gab es Dach-Räumungen an der Harnackstraße im Kreuzviertel, am Steinkühlerweg in Hörde oder an der Straße Bärenbruch in Marten.

Feuerwehrleute inspizieren das Dach des Katholischen Zentrums in der Dortmunder Innenstadt, weil dort Schnee herab zu stürzen drohte.

Feuerwehrleute inspizieren das Dach des Katholischen Zentrums in der Dortmunder Innenstadt, weil dort Schnee herab zu stürzen drohte. © Felix Guth

Die Feuerwehr empfiehlt deshalb: Die Menschen sollten den Notruf wählen, wenn sie gefährliche Stellen sehen. Und sie sollten darauf achten, was über ihren Köpfen passiert.

25 Feuerwehr-Einsätze an Dächern am Dienstag und Mittwoch

Zwischen Dienstagmorgen (9.2.) und Mittwochmorgen (10.2.) gab es laut Feuerwehr-Pressestelle insgesamt 25 solcher Einsätze in Dortmund.

Über ihren Twitter-Account sendet die Feuerwehr am Dienstag noch einmal ausdrücklich die Botschaft: „Durch die Witterungsverhältnisse bilden sich an den Gebäuden in der Stadt Eiszapfen und Schneebretter. Wenn diese zu schwer werden oder tauen drohen sie abzubrechen. Wenn ihr so etwas beobachtet, scheut euch nicht die 112 zu wählen.“

Mit der Sonne steigt die Gefahr, dass der Schnee in Bewegung kommt

Die Gefahr von größeren Dachlawinen steigt vor allem, wenn der Schnee durch Sonnenschein leicht antaut und Bewegung kommt oder wenn viel neuer Schnee hinzukommt. Viele Häuser haben kleine Zäune am Dach, um einem solchen Risiko vorzubeugen.

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Ein weiterer grundsätzlicher Hinweis der Feuerwehr zum Schutz vor herabfallendem Schnee lautet: öfter nach oben schauen.

Eine Twitter-Userin schreibt dazu passend über ein Bild, das eine starke Schneelast auf dem Dach der Kreuz-Grundschule in der westlichen Innenstadt zeigt: „Falls Ihr Euch über „willkürlich“ gesperrte Wege wundert, schaut mal nach oben. Das kann Leben retten.“

Feuerwehr ist nicht dafür zuständig, Dächer von Privathäusern freizuräumen

Vielerorts sind derzeit Wege vor Gebäuden gesperrt, damit Menschen nicht zu nah an den Dächern vorbeilaufen. Die Sperrung von Wegen veranlassen in der Regel die Eigentümer von Gebäuden oder bei öffentlichen Wegen die Stadt Dortmund zuständig.

Eine solcher Warnhinweis lässt sich etwa aktuell an der Hamburger Straße in der östlichen Innenstadt beobachten. Hier wird mit Absperrband und Hinweisschildern darum gebeten, die Straßenseite zu wechseln - an einem Geschäftshaus hängen viele gefährliche Eiszapfen.

An der Hamburger Straße, Höhe der Stadtbahn-Haltestelle Lippestraße, wird vor Gefahr durch Eiszapfen gewarnt. Diese hängen an einem Geschäftshaus.

An der Hamburger Straße, Höhe der Stadtbahn-Haltestelle Lippestraße, wird vor Gefahr durch Eiszapfen gewarnt. Diese hängen an einem Geschäftshaus. © Wilco Ruhland

Prekär an dieser Stelle: Sie befindet sich auf Höhe der Stadtbahn-Haltestelle Lippestraße, die aktuell die Endstation der Linie U43 aus Richtung City ist. Viele Menschen, die den weiteren Weg in Richtung Osten zu Fuß antreten, kommen genau hier vorbei.

Die Feuerwehr hat allerdings in diesen Tagen auch mit einem häufigen Missverständnis zu tun. Denn die Behörde ist dafür zuständig, die Bürger vor Gefahr zu schützen, aber nicht dafür, die Dächer von privaten Bungalows oder Carports freizuräumen wie es in manchen „Notrufen“ gefordert wird.

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