Peter Alexewicz, Sprecher vom Dortmunder Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas, erklärt, welche Auswirkungen der Notfallplan Gas auf das Unternehmen und die Menschen in Dortmund hat. © Thyssengas (Montage: Albers)

Gas-Krise

Dortmunder Firma im Krisenstab der Regierung: „Es ist schon eine ernste Lage“

Thyssengas aus Dortmund liefert Erdgas an die Industrie, aber auch an DEW21. Was machen der Notfallplan Gas und der Krieg in der Ukraine mit dem Unternehmen?

Dortmund

, 31.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine dauert noch immer an. Der russische Präsident Wladimir Putin ist von Sanktionen und der Unterstützung der europäischen Staaten für die Ukraine nicht angetan.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Mittwoch (30.3.) die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Ein Plan, um die Gasversorgung in Deutschland zu sichern.

Simulationen für den Ernstfall

Das Unternehmen Thyssengas aus Dortmund war aber schon seit mehreren Wochen in Alarmbereitschaft, so Sprecher Peter Alexewicz. Man arbeite schon seit Beginn des Krieges in der Ukraine daran, auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Thyssengas ist ein Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas, ein Transporteur, gewissermaßen „die Autobahn“, wie Alexewicz es umschreibt. Kunden von Thyssengas sind Industriebetriebe, aber auch DEW21 – die das Gas dann an Privathaushalte weiterverteilen.

„Es ist schon eine ernste Lage“, gesteht Peter Alexewicz ein. Teil des Notfallplans Gas sind tägliche Krisenstäbe, an denen Thyssengas als Netzbetreiber neben Händlern, der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur teilnimmt, bei denen die Versorgungslage betrachtet wird.

Thyssengas simuliert aber schon jetzt mögliche Szenarien, sollte es zu einem russischen Lieferstopp kommen. Das Dortmunder Unternehmen prüft, wo im Ernstfall wie viel Gas umgeleitet werden muss, auch abhängig von der Jahreszeit. „Es ist schwierig, sich vorzubereiten“, so Alexewicz.

Aktuell keine Einschränkungen der Gasflüsse

Peter Alexewicz erklärt aber auch, dass Thyssengas solche Szenarien nicht selbstständig umsetzen kann, weil man Teil eines europäischen Gasnetzes sei. Bei einer Mangellage würde die Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler entscheiden, wo das verfügbare Gas benötigt wird – das wäre bei der dritten Stufe des Notfallplans Gas der Fall.

„Der größte Teil geht dann in die Wärmeerzeugung“, für Privathaushalte, Sozialeinrichtungen und Krankenhäuser – besonders geschützte Kunden, so Thyssengas-Sprecher Peter Alexewicz.

Sorgen muss man sich ihm zufolge erstmal nicht machen. Es handele sich um eine Frühwarnstufe, noch sei die Gasversorgung „nach wie vor gewährleistet“. „Wir beobachten aktuell keine Einschränkungen des Lastflüsse“, so Alexewicz. Das heißt, dass überall dort, wo Erdgas benötigt wird, auch genügend Erdgas ankomme.

Er könne aber auch garantieren, dass die Menschen jetzt nicht in Panik verfallen müssen, weil nicht mehr geheizt werden kann. Eine plötzliche Mangellage werde es nicht geben, da es noch genügend Speicherfüllstände gebe, versichert Alexewicz.

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