Galatasaray-Fans sorgen für Bengalo-Gewitter

Mehrere Festnahmen

Unheimliche Szenen vor dem Anpfiff des Champions-League-Spiels des BVB gegen Galatasaray Istanbul: Auf dem Weg von der City zum Stadion sorgten rund 1000 türkische Fans für ein Bengalo-Gewitter in der südlichen Innenstadt. Auch Polizisten und Autos wurden mit Pyrotechnik beworfen. Im Stadion ging es dann weiter.

DORTMUND

, 04.11.2014, 20:07 Uhr / Lesedauer: 2 min
Galatasaray-Fans ziehen am 4. November 2014 über die Ruhrallee und hantieren mit Pyrotechnik. Gegen kriminelle Fußballfans will die Staatsanwaltschaft härter vorgehen.

Galatasaray-Fans ziehen am 4. November 2014 über die Ruhrallee und hantieren mit Pyrotechnik. Gegen kriminelle Fußballfans will die Staatsanwaltschaft härter vorgehen.

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Die Polizei hat noch in der Nacht zu einer Pressekonferenz eingeladen, die heute Mittag um 14 Uhr stattfinden soll. Die Beamten bitten alle Personen, die im Zusammenhang mit dem Champions-League-Spiel verletzt oder geschädigt wurden, sich bei der Polizei unter Tel. 0231/132-7441 zu melden. 

Der Polizei-Einsatz am Stadion läuft immer noch, heißt es aus der Leitstelle. Das sei ungewöhnlich. Weitere Informationen liegen ihr momentan nicht vor - ebenso wenig, ob tatsächlich immer noch Fans im Stadion seien. Aufklärung gibt es voraussichtlich erst am Mittwochmorgen. 

Noch immer sind laut Polizei-Pressestelle Gästefans im Stadion, der Polizei-Einsatz läuft noch. Grund sind die Vorkommnisse vor dem Anpfiff und während des Spiels. Details waren am frühen Morgen nicht bekannt. Bis zum Beginn des Spiels hatte die Polizei knapp zehn Galatasaray-Fans festgenommen. Während des Fanmarschs zum Stadion gab es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten.

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Mit Knallkörpern und Bengalos zündeten die Istanbul-Fans auf dem Weg vom Friedensplatz ein Dauer-Feuerwerk, als hielten sie die letzte Kiste mit Pyrotechnik in ihren Händen. .

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Gala-Fanmarsch mit Böllern und Bengalos zum Stadion

Bei einem Fan-Marsch mit Böllern und Bengalos haben Fans von Galatasaray Istanbul Polizisten und Passanten mit Pyrotechnik beworfen. Es gab fast zehn Festnahmen. Verletzt wurde auf dem Weg von der Innenstadt zum Stadion niemand.
04.11.2014
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18.02 Uhr: Polizei und Fans sind für den Abmarsch bereit. In den folgenden Minuten fliegen immer wieder Böller auf Polizisten, Passanten und Autofahrer.© Foto: Peter Bandermann
18.03 Uhr: Nach einer ersten Lautsprecher-Durchsage der Polizei stellen sich die Gala-Fans zu einem Marsch durch die Innenstadt auf.© Foto: Peter Bandermann
18.15 Uhr: Blick vom S-Bahnhof-Stadthaus auf die Ruhrallee. Oben warten Bahnkunden auf den nächsten Zug, unten böllern die Gala-Fans.© Foto: Peter Bandermann
18.19 Uhr: Pyrotechnik war ständiger Begleiter.© Foto: Peter Bandermann
18.20 Uhr: Die Galatasaray-Fans ziehen über die Ruhrallee. Rauschwaden ziehen durch die Straße.© Foto: Peter Bandermann
18.21 Uhr: Galatasaray-Fans ziehen über die Ruhrallee. Die Straße ist gesperrt.© Foto: Peter Bandermann
18.21 Uhr Ein sattes Rot auf der Ruhrallee. Die Gala-Fans hatten viel Pyro-Proviant im Gepäck.© Foto: Peter Bandermann
18.21 Uhr: Eine Fackel auf der Ruhrallee. Die Fans böllerten und zündelten, als hielten sie die letzte Pyro-Kiste der Welt in den Händen.© Foto: Peter Bandermann
18.41 Uhr: Gala-Fans erobern den Shell-Shop und decken sich mit Getränken ein.© Foto: Peter Bandermann
18.42 Uhr: Türkische Fans auf einem Tankstellengelände an der Ruhrwaldstraße.© Foto: Peter Bandermann
18.43 Uhr: Nur für Polizei und Istanbul-Fans befahr- und begehbar - die Ruhrwaldstraße in Richtung Süden.© Foto: Peter Bandermann
18.52 Uhr: Polizei und Galatasaray-Fans über der Ardeystraße auf dem Weg zum Stadion.© Foto: Peter Bandermann
18.54 Uhr: Für einige Sekunden Hektik: Nach einem Böllerwurf in die Haltestelle an den Westfalenhallen kommt es zu einem Handgemenge. Istanbul-Fans greifen ein und beschwichtigen, die Polizei sperrt ab.© Foto: Peter Bandermann
18.55 Uhr: Gala-Fans am Bahnhof Westfalenhallen.© Foto: Peter Bandermann
18.56 Uhr: Istanbul-Fans auf dem Weg zum Stadion - Pyrotechnik war der ständige Begleiter.© Foto: Peter Bandermann
18.56 Uhr: Istanbul-Fans auf dem Weg zum Stadion. Pyrotechnik war der ständige Begleiter.© Foto: Peter Bandermann
18.56 Uhr: Istanbul-Fans auf dem Weg zum Stadion: Pyrotechnik war der ständige Begleiter.© Foto: Peter Bandermann
18.56 Uhr: Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz, um die Gala-Fans von der Innenstadt bis zum Stadion zu führen. Das hatte Folgen für den Verkehr.© Foto: Peter Bandermann
19.02 Uhr: Blick zwischen Mannschaftswagen der Polizei: Die Hundertschaften wurden immer wieder mit Böllern beworfen.© Foto: Peter Bandermann
19.02 Uhr: Auf der Strobelallee: Die Gala-Fans ziehen mit Bengalos bis zum Stadion.© Foto: Peter Bandermann
19.12 Uhr: Kontrollen vor dem Stadion: Ordner durchsuchen die Istanbuler Fans.© Foto: Peter Bandermann
19.12 Uhr: Die Galatasaray-Fans erreichen das Stadion - die Polizei beobachtet die Kontrollen am Eingang.© Foto: Peter Bandermann
19.14 Uhr: Die Reiterstaffel der Polizei vor dem Stadion.© Foto: Peter Bandermann
Schlagworte Dortmund,

Schon in den ersten Sekunden des Fan-Marschs glich die Akustik in der Dortmunder Innenstadt einer Silvesternacht. Lautsprecher-Durchsagen der Polizei auch in türkischer Sprache ignorierten die Istanbul-Fans konsequent. Immer wieder wurden Polizisten mit Pyrotechnik beworfen. Anfangs „nur“ mit kleinen, dafür aber sehr lauten Böllern, später auch mit Fackeln. Sie wurden gezielt aus der Gruppe abgeworfen.

Während des Marschs musste die Polizei den Innenstadtverkehr stoppen. Die Fans bewarfen auch im Stau stehende Autos und Passanten am Straßenrand mit Böllern. Betroffen waren auch Kinder. Entsprechende Durchsagen der Polizei, dass auch Kinder gefährdet seien, ließen die türkischen Fans ebenfalls unbeeindruckt. Sie verfeuerten ihr Arsenal auf der gesamten Strecke. Auf dem Weg zum Stadion versuchten einige Fans immer wieder, die Gruppe von nun mindestens 1000 Menschen zu verlassen. Polizisten drängten sie zurück. Am Bahnhof Westfalenhallen kam es kurz zu einem Handgemenge. Ein umsichtiger Fan sprach auf seine Landsleute ein und konnte die Lage beruhigen, so dass die Polizei den Zugang zum Bahnhof, in dem BVB-Fans waren, nur noch versperren musste. Istanbul-Fans hatten zuvor einen Böller in den Bahnhof geworfen.

Ruhiger wurde die Lage dann erst direkt vor dem Stadion, als Ordner die Galatasaray-Gäste kontrollierten. Einsatzhundertschaften beobachteten das Fan-Verhalten sehr genau. Die Polizei setzte von der ersten bis zur letzten Minute auf Deeskalation – teilweise waren Fans sehr aggressiv. "Dieser Einsatz war massiv von Pyrotechnik begleitet", sagte ein Polizeisprecher.

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Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park

Schon vor dem Spiel zündeten Galatasaray-Fans in der Dortmunder Innenstadt Böller und Pyro - das setzte sich im Stadion fort.
04.11.2014
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Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: DeFodi
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: dpa
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: dpa
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: DeFodi
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: dpa
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: dpa
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: DeFodi
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: DeFodi
Galatasaray-Fans zünden Pyro im Signal Iduna Park.© Foto: DeFodi
Schlagworte Borussia Dortmund, BVB, Dortmund,

Auch während der ersten Hälfte kam es im Galatasaray-Block vereinzelt zum Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Böllerwürfen. Sieben Minuten nach der Pause flogen mehrere Leuchtobjekte aufs Feld, als Shinji Kagawa vor dem Galatasaray-Block eine Ecke ausführen wollte. Schiedsrichter Pavel Kralovec unterbrach daraufhin die Partie für drei Minuten. Aus dem Galatasaray-Block flogen kurz vor dem Abpfiff zudem Feuerwerkskörper in benachbarte Blöcke. "Das war eine permanente Provokation", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc nach dem Schlusspfiff.

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Wir haben den ganzen Nachmittag über

von den Geschehnissen auf dem Friedensplatz und auf dem Weg zum Stadion berichtet und viele Videos gemacht. Sie geben einen Eindruck von der beängstigenden Situation:  

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