
© Marc D. Wernicke (Archiv)
Für den Verkehr in Wellinghofen könnte sich bald einiges verändern
Verkehr in Dortmund
Was am Phoenix-See bereits gut funktioniert, soll nun auch nach Wellinghofen kommen: Bald sollen Bürger und Politik in einer Planungswerkstatt über den Verkehr in Wellinghofen diskutieren.
Bürgerbeteiligung, Politik und ein großes Streitthema – das kann funktionieren, wie der Bürgerdialog Phoenix-See beweist. Seit 2018 startet diese Veranstaltung, bei der Anwohner und Verwaltung ins Gespräch kommen, regelmäßig mit einer hohen Beteiligung. Nun soll für Wellinghofen ein ähnliches Konzept entstehen.
Die Bezirksvertretung Hörde hat in ihrer September-Sitzung einstimmig beschlossen, einem Antrag für eine Planungswerkstatt stattzugeben, die sich ausschließlich dem Verkehr in Wellinghofen widmen soll.
„Es ist hochgefährlich“
Vor allem die Probleme der Wellinghofer Amtsstraße sind dabei schon seit Jahren bekannt, trotz ihrer Vielfalt: Auf der einen Seite gibt es zu wenige Parkplätze, auf der anderen Seite sollen Pkw nicht auf dem Bürgersteig parken. Lkw und andere Schwertransporte nutzen die Wellinghofer Amtsstraße als praktische Abkürzung, gleichzeitig ist die Straße schmal und bietet – auch aufgrund der parkenden Autos – nicht genug Platz, wenn sich zwei dieser Fahrzeuge entgegenkommen.
Zwar gehört die Straße zum Vorbehaltsnetz, jedoch gibt es eine große Anzahl an Bürgern, die sich für eine Tempo-30-Regelung auf der Wellinghofer Amtsstraße einsetzen – was innerhalb dieses Netzes allerdings nicht möglich ist.
„Es ist einfach hochgefährlich hier“, sagt Anwohnerin Elke Steingräber. Seit 2016 setzt sie sich schon für eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit ein. Sie hat schon oft bei den Sitzungen der Bezirksvertretung vorgesprochen, auch Unterschriften wurden bereits gesammelt.
„Das Engagement ist da, die Ortstermine waren auch immer gut besucht“, so Steingräber. „Ich würde mich sehr freuen, wenn es mit Ernsthaftigkeit betrieben wird“, sagt sie in Hinblick auf die geplante Planungswerkstatt.

Ein großer Streitpunkt für Anwohner der Wellinghofer Amtsstraße ist das Tempolimit. © Michael Nickel (Archiv)
Den Fraktionen der Bezirksvertretung geht es dabei vor allem um den Dialog mit den Bürgern. Der wirke nämlich immer wieder festgefahren, wie Prof. Dr. Thomas Goll (CDU) bei der BV-Sitzung zusammenfasst: „Es kommen immer die gleichen Fragestellungen, die immer gleich beantwortet werden“, sagt er.
Seine Fraktion war es, die den Antrag für die Planungswerkstatt eingereicht hat. Ob es funktionieren wird, hängt von den Bürgern ab – in der Meinung waren sich die BV-Mitglieder einig. In der Planungswerkstatt soll dabei jeder zu Wort kommen, um seine Probleme im neutralen Raum zu schildern.
Letztendlich wurde der Antrag einstimmig beschlossen. Für Anwohnerin Elke Steingräber ein insgesamt gutes Zeichen. „Es passiert ja schon was, man muss nur einen langen Atem haben“, sagt sie. Als positiv nahm sie zudem den Beschluss auf, dass es an der Wellinghofer Amtsstraße bald ein Dialogdisplay geben wird, das Autofahrer an die Geschwindigkeitsgrenze erinnern soll.