Auf diesen Straßen im Dortmunder Süden hat der Verkehr besonders stark zugenommen

© Felix Guth (Archiv)

Auf diesen Straßen im Dortmunder Süden hat der Verkehr besonders stark zugenommen

rnVerkehrskollaps droht

An der Wellinghofer Amtsstraße und im Umfeld droht der Verkehrs-Kollaps. Das ist nun erstmals durch Zahlen belegt. Bürger und Lokalpolitiker fordern jetzt Reaktionen von der Stadt Dortmund.

Wellinghofen

, 11.10.2018, 17:36 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine mehrseitige Tabelle mit den Ergebnissen einer Verkehrszählung bestätigt, was mehrere Anwohner der Wellinghofer Amtsstraße schon seit zwei Jahren beklagen. Der Verkehr an der Durchgangsstraße zwischen Preinstraße und Kirchhörder Straße hat deutlich zugenommen – um bis 25 Prozent im Vergleich zu 2009.

„Exorbitant“, nennt das Anwohnerin Elke Steingräber in der Sitzung der Bezirksvertretung Hörde. „Es wird irgendwann kollabieren“, befürchtet CDU-Bezirksvertreter Thomas Goll.

Über die Wellinghofer Amtsstraße fahren 25 Prozent mehr Lkw als 2009

Zur Einordnung: Die Zahlen, die das Amt von Stadtplanungsdezernent Ludger Wilde auf „verschiedentliche Aufforderung“ vorgelegt hat, stammen von Mai und Oktober 2017. Sie wurden verglichen mit der bis dahin letzten Verkehrszählung von 2009. An insgesamt 38 Knotenpunkten habe es „fast durchgängig Zunahmen der Verkehrsbelastung“ gegeben.

Die Wellinghofer Amtsstraße ist mit 25 Prozent mehr Schwerlastverkehr und 21 Prozent mehr Autoverkehr Spitzenreiter. Elke Steingräber ergänzte in der Bezirksvertretung die Zahl von insgesamt fünf Unfällen in der Zeit zwischen Februar und September 2018, davon einer mit Beteiligung eines Kindes und einer mit einem Radfahrer.

Starke Zuwächse bei der Menge der Autos gibt es auch an der Preinstraße, Glückaufsegenstraße und auf den Straßen Am Rundbogen und Heideblick.

Verwaltung macht Ergebnisse der Verkehrszählung von 2017 jetzt erst öffentlich

Dass die Zahlen der Bezirksvertretung der Öffentlichkeit erst jetzt vorgelegt werden, sorgt bei Bürgern und Bezirksvertretern für Befremden. Zumal die Situation an der Wellinghofer Amtsstraße und in den Stadtteilen Wellinghofen und Hacheney seit 2016 immer wieder diskutiert worden sei. Diese Redaktion berichtete mehrfach über das Thema.

Zuletzt hatten im August Strafzettel wegen Parkens auf dem Gehweg für Diskussionen gesorgt. Das wiederum hängt mit den Gegebenheiten an der Straße zusammen, die bei regulärem Parken auf der Fahrbahn komplett unter dem Verkehr zusammenbrechen würde.

Prognose für Neubaugebiet Zeche Crone trifft nicht zu - Autofahrer nutzen andere Wege

Die Zahlen liefern einige interessante Fakten über die Verkehrsentwicklung in Wellinghofen und Hacheney. So widerlegen sie eine Annahme aus dem Jahr 2009, als eine Verkehrsprognose für das neu bebaute Gebiet der ehemaligen Zeche Crone mit dem 2011 eröffneten Baumarkt erstellt wurde.

Die Zahl der Pkw wurde zwar korrekt vorhergesagt (550 bei der Zählung 2017 gegenüber 529 prognostizierten).

Doch die Autofahrer nutzen andere Wege als erwartet. Die Verwaltung zieht dieses Fazit: „Der Mehrverkehr durch die Ansiedlung des Baumarkts und weitere Nutzungen in Hacheney und Welinghofen, der eigentlich dazu führen müsste, dass vor allem die Zillestraße stärker belastet wird, hat dazu geführt, dass sich die Verkehrsteilnehmer andere Verkehrsrouten suchen“. Insbesondere betroffen sei die Wellinghofer Amtsstraße.

Tempo 30 als Lösung für die Wellinghofer Amtsstraße?

In der Bezirksvertretung erzeugen die Zahlen ein einheitliches Echo. „Die Situation ist so nicht tragbar“, sagt Thomas Goll. Eine Forderung an die Verwaltung von mehreren Seiten lautet: Sie soll von der Argumentation abweichen, dass die Wellinghofer Amtsstraße zum so genannten Vorbehaltsnetz gehört und damit die Höchstgeschwindigkeit nicht auf 30 km/h reduziert werden kann.

Bürger sollen in den Dialog mit eingebunden werden
  • Für den 8. November (Donnerstag) ist eine Anwohnerversammlung zum Thema geplant. Der Ort und die genaue Uhrzeit werden noch bekannt gegeben.
  • Die Bezirksvertetung wird außerdem Vertreter der Verwaltung zu einem Gespräch nach Hörde einladen, an dem auch Bürger teilnehmen können.
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