
© Oliver Volmerich
Für Außengastronomie wird es eng: Dortmunds Alter Markt wird Baustelle
DEW-Fernwärme-Netz
Der Alte Markt gilt als Dortmunds größter Biergarten. Doch der wird zumindest in den ersten Monaten 2021 kleiner ausfallen. Dafür sorgt allerdings nicht Corona, sondern eine Baustelle.
Es ist ein Riesen-Projekt, das sich quer durch die Innenstadt zieht. Energieversorger DEW21 baut für mehr als 100 Millionen Euro bis 2023 eine neue Wärmeversorgung auf, die aus Abwärme der Gasrußwerke in Lindenhorst gespeist wird. Dazu werden derzeit in vielen Teilen der Innenstadt neue Heißwasserrohre verlegt.
In der City wurden so in diesem Jahr schon Silberstraße, Kuhstraße und Prinzenstraße zu Baustellen. Im nächsten Jahr geht es über die Betenstraße weiter in Richtung Norden. Und davon ist auch der Alte Markt betroffen.
Arbeiten im östlichen Bereich des Alten Markts
„Wir nähern uns ab Mitte Januar 2021 mit unseren Arbeiten im Rahmen des Aufbaus einer klimafreundlichen Wärmeversorgung einem Kernstück der Dortmunder Innenstadt: dem Alten Markt“, teilte DEW21 jetzt mit.
Genauer gesagt werden im östlichen Bereich des Alten Markts zwischen dem Westenhellweg und der Viktoriastraße neue Wärmeleitungen verlegen. Dabei sind die Arbeiten in drei Abschnitte unterteilt: Vom Westenhellweg bis Schuhhof, von dort bis zum Betenhof und im letzten Abschnitt bis zur Viktoriastraße. Im Bereich des Osten- und Westenhellwegs werde es nur partiell Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten geben, kündigt DEW an.
Im gesamten Verlauf der Trasse wird es aber zu Einschränkungen kommen. Wegen der benötigten Grabenbreite und dem notwendigen Bauraum werde es zu räumlichen Einschränkungen im Bereich der Baumaßnahme kommen, heißt es.
Das bedeutet, dass im östlichen Teil des Alten Markts keine Außengastronomie möglich sein wird, erklärt DEW-Sprecher Ole Lünemann. Und das voraussichtlich bis in den April, also bis weit in den Frühling hinein. Man gehe von einer Bauzeit von 18 Wochen aus.
Arbeiten in den Winter verlegt
Um die Folgen für die Gastronomie zu begrenzen, habe man grundsätzlich den Bauablauf in der Innenstadt extra so geplant, dass die Arbeiten in den Monaten laufen, in denen am Alten Markt unter normalen Umständen keine Außengastronomie stattfindet, heißt es.

Vor allem im Frühjahr und Sommer wird der Alte Markt zum größten Biergarten der Stadt. © Hans Blossey
Die gut gemeinte Planung kollidiert jetzt natürlich mit dem Umstand, das sich die Gastronomie in Zeiten der Corona-Pandemie auch außerhalb der warmen Jahreszeit nach draußen verlagert hat. Man sei dazu bereits im Austausch mit den Gastronomen vor Ort, teilt DEW mit.
Versucht wird auch, die Bauzeit möglichst kurz zu halten. Man werde die neuen Leitungen weitestgehend in der bereits bestehenden Trasse verlegen. So hofft man, dass es nicht wie zuvor an anderer Stelle zu Bauverzögerungen durch archäologische Funde kommt.
Bei den bisherigen DEW-Baustellen etwa am Wallring waren Archäologen, die die Arbeiten begleiten, mehrfach auf Überreste der früheren Dortmunder Stadtmauer und andere Spuren aus dem Mittelalter gestoßen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
