
© Nick Kaspers
Naturmuseum in Dortmund: Der größte Saurier reicht bis in den ersten Stock
Sonderausstellung
Eine Zeitreise durch die Welt der Saurier von vor 300 Millionen Jahren bis heute bietet die Sonderausstellung „Saurier – Erfolgsmodelle der Evolution“ des Naturmuseums. Ein Muss nicht nur für Dino-Fans.
Ein über dreieinhalb Meter langes Leistenkrokodil mit aufgerissenem Mund, eine 150 Kilogramm schwere, von der Decke hängende Lederschildkröte und ein lebensgroßer Iguanodon, der die Besucher vor dem Startpunkt begrüßt: Das Naturmuseum Dortmund hat die Sonderausstellung „Saurier – Erfolgsmodelle der Evolution“ eröffnet – und ein Besuch lohnt sich nicht nur für die Fans klassischer Dinosaurier.

Der Lystrosaurus hat seine zwei hauerartigen Zähne vor allem dazu benutzt, um nach Wurzeln zu graben. © Nick Kaspers
Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Saurier von den frühesten Formen bis zu den heutigen Echsen, Schlangen, Schildkröten und Krokodilen. Ein Exponat zeigt zum Beispiel den Lystrosaurus, der vor 254 bis 246 Millionen Jahren gelebt hat und durch seinen hornartigen Schnabel sowie seine zwei hauerartigen Zähne auffällt.

Der kleine Flugsaurier „Dimorphodon" konnte mit seinen scharfen Zähnen besonders gut Fische fangen. © Nick Kaspers
In der Landschaft der Flugsaurier werden Besucher vom kleinen Dimorphodon diabolisch angeschaut. Dr. Jan-Michael Ilger, Paläontologe und Kurator Geowissenschaften im Naturmuseum, sagt, mit seinen scharfen Zähnen konnte der Dimorphodon glitschige Fische sehr gut fangen und festhalten.
Flugsaurier sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben
Die Flugsaurier haben sich unabhängig von den Vögeln entwickelt und sind mit den Dinosauriern nur entfernt verwandt, erklärt Ilger. Vor 65 Millionen Jahren sind sie zusammen mit den Dinosauriern ausgestorben. Jetzt erinnern nur noch Bücher, Filme und Ausstellungen wie die des Naturmuseums an die Tiere.
Auch die „klassischen“ Dinosaurier – also die berühmtesten Arten der Saurier – sind im Naturmuseum ausgestellt. In einer Landschaft steht ein Muttertier mit zwei Jungtieren, „um zu zeigen, dass Dinosaurier nicht alle Einzelgänger waren, sondern sie haben auch in Familien zusammen gelebt und hatten eine ausgeprägte Sozialstruktur“, so Dr. Ilger.

Ein über dreieinhalb Meter langes Präparat eines Leistenkrokodils reist in der Ausstellung sein Maul auf. © Roland Gorecki
Doch nicht nur ausgestorbene Lebewesen finden ihren Platz in der Sonderausstellung: In einer Vitrine reißt ein über dreieinhalb Meter langes Leistenkrokodil sein Maul auf. Auch Exemplare der ebenfalls ausgestellten japanischen Riesensalamander und der Lederschildkröten leben heute noch.
Stahlkonstruktion für Unterwasserwelt gebaut
Für die Exponate der Unterwasserwelt, in der sowohl ausgestorbene als auch Exemplare noch lebender Tierarten ausgestellt sind, habe das Museum extra eine große Stahlkonstruktion aufgebaut, wie Ilger sagt, weil die Decke das Gewicht nicht ausgehalten habe. Die Schildkröte, die auch dort hängt, wiege alleine schon 150 Kilogramm.
Insgesamt sind sechs Landschaften in der Ausstellung aufgebaut. Somit wird nicht nur die Entwicklung der Tiere, sondern auch die ihres Lebensraumes dargestellt. Insgesamt umfasse die Ausstellung 50 bis 60 Exponate, wie Ilger sagt. Hinzu kommen Knochen, Steine und die Inszenierungen der Lebensräume.
Museumsdirektorin Dr. Dr. Elke Möllmann sagt, vor allem Kinder würden sich natürlich für Dinosaurier interessieren, weil sie von den Tieren fasziniert seien. „Es sind sehr große, mächtige Tiere, die auch gefährlich sind“, so Möllmann. Oft seien Kinder von den Größenunterschieden beeindruckt. So zum Beispiel beim Iguanodon, der in der Halle vor der Ausstellung steht und bis in den ersten Stock ragt.
Sonderausstellung bis zum 6. März 2022 geöffnet
Die Ausstellung ist noch bis zum 6. März 2022 geöffnet. Tickets können gebucht werden unter www.naturmuseum-dortmund.de. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Ein negativer Corona-Test muss nicht vorgelegt werden.
2000 in Heinsberg geboren, seit 2020 als freier Mitarbeiter bei den Ruhr Nachrichten. Ich studiere Journalistik und Politikwissenschaft in Dortmund. Mit 16 Jahren habe ich meine ersten Erfahrungen im Lokaljournalismus gemacht - und dort fühle ich mich zuhause.
