Der Trend geht dahin, Schülern das Benutzen ihrer eigenen Handys und Tablets im Unterricht zu gestatten. Das stimmt nicht alle Schulen positiv. © picture alliance/dpa

„Bring your own Device"

Fluch oder Segen? Viele Schüler nutzen eigene Digitalgeräte im Unterricht

Der aktuelle Trend geht dahin, dass Schüler ihre eigenen digitalen Endgeräte im Unterricht nutzen dürfen. Dabei sind sich viele Dortmunder Schulen uneinig: Wie viel „digital" geht in Ordnung?

von Daniel Reiners

Dortmund

, 17.09.2020 / Lesedauer: 3 min

„BYOD" steht für „Bring Your Own Device", zu Deutsch etwa „Bringe dein eigenes Endgerät mit" und bezeichnet den Trend, private digitale Endgeräte in die Arbeitsabläufe von Arbeit und Schule mit einzubinden.

Dabei handelt es sich um einen Trend, der bei vielen Schulen im Ruhrgebiet seit geraumer Zeit angekommen ist. Aber wie wirkt sich das auf den Unterricht aus? Handys oder Tablets können schließlich nicht ausschließlich zu schulischen Zwecken benutzt werden. Auch der Datenschutz kann zum Problem werden, wenn private Geräte im schulischen WLAN eingeloggt sind.

Immanuel Kant Gymnasium

Der Schulleiter des Immanuel-Kant-Gymnasiums, Markus Katthagen, erlebt die Digitalisierung des Unterrichts als eine hervorragende Entwicklung. Deshalb ist es den Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums auch erlaubt, eigene Digitalgeräte mit in den Unterricht zu bringen.

„Wir sind in einem Zeitalter angekommen, in dem die Digitalisierung für jeden zum Alltag gehört", so der Schulleiter. Deshalb sei es die Aufgabe der Schulen, den Schülern auch den Umgang mit digitalen Medien vertraut zu machen, statt gegen diese zu arbeiten. Am IKG dürfen die Schüler sich in das schuleigene WLAN einloggen, um anschließend, nach vorheriger Erlaubnis durch die Lehrkräfte und zu Recherchezwecken ihre Tablets oder ähnliches einzusetzen.

Gesamtschule Scharnhorst

Auch dem Schulleiter der Gesamtschule Scharnhorst Nadim Al-Madani ist "BYOD" ein geläufiger Begriff. Prinzipiell stehe man seitens der Gesamtschule der Digitalisierung des Unterrichts allerdings etwas kritischer entgegen. So sei für die Schüler das Nutzen eigener digitaler Endgeräte im Unterricht eher eine Ausnahme, auch wenn das durchaus vorkommen könne.

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„Bei uns stehen sowohl für das Lehrpersonal, als auch für die Schüler zahlreiche digitale Endgeräte zur Verfügung", so der Schulleiter. Dieses Angebot reiche aus, um die nötigen Recherchezwecke in den Schulkassen abzudecken. Auch das Einloggen in schuleigenes WLAN sei hier nicht möglich.

Mallinckrodt-Gymnasium

Am kritischsten steht dem Trend des Mitbringens persönlicher Geräte in den Unterricht das Mallinckrodt-Gymnasium entgegen. Eine sogenannte Kofferlösung, also die Verteilung von etwa 130 schuleigenen Geräten unter den Schülern und Lehrkräften, solle die Balance halten zwischen digitalen Kompetenzen und analogem Unterricht, sagt Schulleiter Christoph Weishaupt.

„Natürlich ist die Digitalisierung Bestandteil unserer heutigen Alltagsrealität", so der Schulleiter. Dennoch dürften wichtige analoge Kompetenzen wie etwa das Schreiben oder recherchieren in Lexika nicht verloren gehen. In der Regel sei das Mitbringen zusätzlicher digitaler Endgeräte nicht gestattet, zumal ohnehin fast jeder Schüler ein Smartphone habe. Allerdings gebe es Ausnahmen: „Es geht darum, dass der Rahmen nicht gesprengt wird und um die Balance“, so der Schulleiter.

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