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Altes Schmuddel-Parkhaus an der Faßstraße wird zum grünen Hingucker
Stadterneuerung
Noch steht das alte Parkhaus wie ein Fremdkörper im schönen neu gestalteten Umfeld zwischen Phoenix-See und Hörder City. Doch aus dem Schandfleck soll bald ein Schmuckstück werden.
An prominenter Stelle vis-à-vis moderner Neubauten und der sanierten Hörder Burg stört ein Relikt aus alten Zeiten den schicken Gesamteindruck an der umgebauten Faßstraße in Dortmund: das alte Fina-Parkhaus.
Das soll sich aber bald ändern. Das Schmuddel-Bauwerk ist bereits eingerüstet und wird nach einem Entwurf des Büros PEP-Architekten und Stadtplaner aus Münster und Hörde neu gestaltet.

Die Sanierung hat bereits begonnen. © Susanne Riese
Im jetzigen Zustand sei das Gebäude keine Schönheit, stellte Architekt Jörg Preckel bei einer Präsentation zum Stadtumbau Hörde im Mai 2021 fest. Das Parkhaus Hörder Burg, wie es demnächst heißen wird, sei finster und schmuddelig, und die Farbgestalter vergangener Zeiten hätten es nicht besser gemacht.
Aber das Gebäude sei durchaus einmal eine Schönheit gewesen. „Man muss mal die Geschichte dieses Hauses sehen. Es war einmal ein sehr elegantes Parkhaus, denn es war schneeweiß.“
Das Gebäude wurde Ende der 60er-Jahre in Betrieb genommen und ist ein typisches Kind einer Zeit, als Mobilität DAS Thema war. „Die Autostadt war das städtebauliche Leitbild und dieses nahm wenig Rücksicht auf die Hörder Altstadt des 19. Jahrhunderts“, erklärt Jörg Preckel. Die maximal reduzierte, reine Betonstruktur stellte die Funktionalität in den Vordergrund.
Verborgene Schönheit soll wieder zum Vorschein kommen
„Dennoch ist es noch heute ein sehr elegantes Bauwerk, wenn man sich die Alterungsspuren und den wenig erfreulichen beige-grünen Anstrich weg denkt, das ehemals reine Weiß wieder hervorholt und Licht in das Haus bringt.“

Auch die unansehnliche Rückseite soll neu gestaltet werden. © Susanne Riese
Zuletzt erschien das Parkhaus in trübem Ocker, doch nun ist es für einen Neuanfang eingerüstet. Die DIAG, die auch das Stifts-Forum schräg gegenüber erstellt, hat das Gebäude erworben und das Büro PEP-Architekten mit der Generalsanierung beauftragt.
„Unser Leitbild ist es nun, dieses elegante Bauwerk in seiner ursprünglichen Form wieder zum Leben zu erwecken“, sagt Jörg Preckel und erklärt auf Anfrage den aktuellen Entwurf.
Der klassische Stahl-Beton-Bau soll vor allem heller und transparenter werden und viel Grün aufnehmen. Zur Faßstraße hin wird eine Fassade aus Edelstahlgewebe ergänzt, die sich gefaltet über das gesamte Tragwerk spannen wird. Auf den durchlaufenden Brüstungen werden Pflanztröge für eine immergrüne rankende Begrünung montiert. „Es ergibt sich eine attraktive Mischung aus Begrünung, weißem Beton und dem gefalteten Gewebe“, erklärt Jörg Preckel.

Ein durchdachtes Beleuchtungskonzept macht das Parkhaus demnächst nachts zum Hingucker. © Visualisierung P E P Architekten
Eine weitgehend solar betriebene Innen- und Außenbeleuchtung soll den ehemaligen Angstraum in hell beleuchtete freundliche Parkebenen verwandeln. Kameras und Überwachung sollen das Sicherheitsgefühl weiter verstärken. Mit einem Aufzug gelangen Besucher auf die verschiedenen Ebenen.
Die Parkflächen werden völlig neu aufgeteilt und den heutigen Anforderungen und Pkw-Breiten angepasst. Auch E-Ladesäulen sind vorgesehen. Die Renovierungsarbeiten haben bereits begonnen. „Sie sind leider mit Lärm verbunden“, sagt Jörg Preckel. „Wir hoffen jedoch, dass diese Arbeiten zügig beendet werden können.“
Die Fertigstellung sei für Anfang bis Mitte kommenden Jahres geplant, parallel zur Großbaustelle Stiftsquartier gegenüber. „Dann wird das Gebäude wieder einen wichtigen Beitrag für den ruhenden Verkehr rund um den Phönix-See und für Hörde leisten.“
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
