
© Marc D. Wernicke
Hombruch – cool und global: Stadtteil als Pionier für Stadtplanung der Zukunft?
Stadtplanung
Cool. Global. Hombruch. Der Stadtteil im Dortmunder Südwesten dient 120 Architekturstudenten als Anschauungsobjekt für die Stadtplanung der Zukunft. Die Corona-Krise soll neue Denkanstöße liefern.
Wie könnte Hombruch im Jahr 2040 aussehen? Auf diese Frage wollen 120 Architekturstudenten der Fachhochschule Dortmund innovative Antworten finden.
Ursprünglich sollte das Projekt mit dem Titel „Cool Global Hombruch“ schon am 24. März beginnen, doch die Auftaktveranstaltung musste aufgrund der andauernden Corona-Krise ausfallen.
„Ein normaler Semesterstart ist in diesen Zeiten fraglich, aber wir arbeiten gerade daran, ab dem 20. April ein digitales Semester zu starten“, sagt Professor Christian Moczala, der das Projekt begleitet.
Neue Denkanstöße in der Krise
Für den Diplom-Ingenieur sei dabei klar, dass die gegenwärtige Lage mit Kontaktverboten auch positive Denkanstöße liefert: „Das Thema Home Office ist gerade in aller Munde und bei diesem Projekt geht es letztlich auch um die Zukunft der Arbeit und der Mobilität“, sagt Moczala.
Bei „Cool Global Hombruch“ dient der Stadtteil im Dortmunder Südwesten den 120 FH-Studenten als Anschauungsobjekt für die Stadtplanung der Zukunft.
„Dabei suchen wir weniger nach technischen und baulichen Lösungen, sondern in erster Linie nach gesellschaftlichen Ansätzen“, sagt Christian Moczala. Denn in Zeiten des Klimawandels, des Ressourcenverbrauchs und der Naturzerstörung seien eben auch Veränderungen in der Lebensweise erforderlich.
Klimaschutz und Gemeinschaft im Quartier
„Die vorgeschlagenen Lösungen sollen Potenzial für Gemeinschaftsbildung, kurze Wege, Austausch, quartiersnahe Produktion und Versorgung bieten“, beschreibt der Diplom-Ingenieur.

Klimaschutz und soziale Lebensqualität sollen bei den Konzepten der Studenten Hand in Hand gehen. © Marc D. Wernicke
So sei das ideale Stadtquartier der Zukunft nicht nur ein klimafreundlicher, sondern auch ein sozialer Ort mit höherer Lebensqualität. „Die Wertschätzung von Naturräumen und Gemeinschaft sollte auch nach der Krise an Bedeutung gewinnen“, so Moczala.
Ursprünglich sollten die Studenten im ersten Schritt des Projekts den Stadtteil Hombruch in Gruppen auf Fahrrädern erkunden. Nach einer weiterführenden Analyse auf Grundlage von Daten sollen sie dann eigene Konzepte für die Zukunft im Jahr 2040 entwickeln und diese anhand von Modellen darstellen.
Die Hombrucher können helfen
Die Präsentation der Ergebnisse war vor der Verschärfung der Corona-Krise noch für Ende Juli geplant. „Vieles davon müssen wir jetzt anders organisieren, etwa durch Videokonferenzen und digitale Koordination“, so Christian Moczala.
Damit die Studenten trotzdem auch mit den Hombruchern ins Gespräch kommen können, lädt er Interessierte, die mehr über das Projekt erfahren wollen, dazu ein, sich per E-Mail an christian.moczala@fh-dortmund.de zu melden.
„Zur besseren Sortierung geben Sie bitte im Betreff ‚Cool Global Hombruch‘ an“, sagt der Professor abschließend.
1988 in Dortmund geboren. Lokaljournalist seit 2010. Schreibt für die Ruhr Nachrichten seit 2014 über Hombruch, Hörde und Aplerbeck.