Dortmunder organisiert „Black Attitude Festival“ für getöteten Mouhamed D. Einnahmen sollen Familie zugutekommen

Festival für getöteten Mouhamed D. im Depot geplant
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Auch nach der Anklage gegen fünf Polizisten ist der Tod von Mouhamed D. weiterhin in Dortmund präsent. Um des getöteten 16-Jährigen zu gedenken, hat der Dortmunder William Dountio kurzfristig das „Black Attitude Festival“ ins Leben gerufen, das am 3. März (Freitag) im Theater des Depots an der Immermannstraße stattfinden wird.

Neben Musik, Kunst, Tanz und Redebeiträgen wird es auch Buffet mit Essen aus Kamerun geben. „Mit dem Festival wollen wir eine Bühne und Räume für Empowerment, Vernetzung, Kultur- und Erfahrungsaustausch von schwarzen Menschen in Deutschland schaffen“, sagt William Dountio, der das Festival mit weiteren schwarzen Menschen organisiert hat.

Auch auf der Bühne werden deshalb hauptsächliche schwarze Menschen und People of Colour stehen. Darunter sind unter anderem DJs, Rapper, Songwriterinnen sowie Künstler und Künstlerinnen aus dem RnB- und Soul-Bereich. Überwiegend leben sie in NRW.

Raum für schwarze Künstler

„Diesen Künstlerinnen und Künstlern soll der Raum geboten werden, der für schwarze Menschen und People of Colour leider viel zu oft nicht vorhanden ist“, sagt Dountio. „Wir möchten aber nicht nur die Vielfältigkeit der Kulturen zelebrieren, sondern auch Mouhamed die letzte Ehre erweisen.“

Es gehöre zur afrikanischen und muslimischen Tradition, das Leben der Menschen nach ihrem Tod zu feiern, erklärt Dountio, der in Dortmund mehrere Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Tod von Mouhamed D. organisiert hat. „Normalerweise gibt es ein bis zwei Monate nach dem Tod eine große Feier mit Essen und Musik.“ Die wollen man nun nachholen, sagt Dountio. Die Zustimmung der Familie habe man dafür.

Ihr soll das Festival zugutekommen. Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei und auch das Essen ist kostenlos, um Spenden für die Familie des getöteten senegalesischen Geflüchteten wird aber gebeten. Einlass ist am 3. März ab 18 Uhr, Beginn um 19 Uhr.

Zusammenhalt durch Tod von Mouhamed D.

Der Tod von Mouhamed habe zu viel Zusammenhalt in der schwarzen Community geführt, sagt Dountio. So sei er auch zu einem Symbol für Solidarität und Empowerment geworden. In einer Ankündigung heißt es: Das „Black Attitude Festival“ richte sich an alle Menschen, die Interesse und „Respekt für die schwarze Kultur teilen“. Vor allem sei es aber „für alle schwarze und Bipoc Menschen, die ihre eigene Kultur frei zelebrieren wollen“.

Die Abkürzung „BIPoC“ ist ein Begriff, der sich auf Schwarze, Indigene und People of Color bezieht. Er soll explizit diese Identitäten sichtbar machen.

Mehr Informationen zu dem Festival gibt es auf der Instagram-Seite „blackattitudefestival“.

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