Temporäre Freizeitparks (im Bild: FunDOmio) oder sogar große Freiluft-Veranstaltungen unter Hygieneauflagen: Schausteller und Kirmes-Fans haben wieder die Aussicht auf Feste im Sommer 2021. © Stephan Schütze (Archivbild)
Schausteller
Corona-Lockerungen: Ein großes Dortmunder Fest scheint gerettet
Volksfeste oder Märkte sollen in diesem Sommer noch möglich sein. An diesem Signal der Landesregierung hat ein Dortmunder sehr aktiv mitgewirkt. Was bedeutet das für die Feste in Dortmund?
Für Schausteller aus Dortmund ist es ein ungewohntes Gefühl. Sie stehen erstmals seit Langem nicht im Fokus, weil sie ein vor Corona beliebtes Fest schweren Herzens absagen müssen. Sondern deshalb, weil es wieder eine Perspektive für Volksfeste, Märkte und Traditionskirmes gibt.
Ab Spätsommer, so die NRW-Minister Karl-Josef Laumann (CDU, Gesundheit) und Andreas Pinkwart (FDP, Wirtschaft) könnten solche Events wieder möglich sein.
Schausteller Patrick Arens war bei den Gesprächen mit den Ministern dabei
„Dieses Zeichen ist für uns einfach sehr wichtig“, sagt Patrick Arens, Sprecher der Dortmunder Schausteller. Als Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Schausteller war er an den Gesprächen mit den beiden Landesministern beteiligt.
„Wir haben hart für diese Gespräche gekämpft“, sagte Arens. An ihrem Ende steht nun erstmals in der Corona-Pandemie eine Öffnungsperspektive für seine Branche. Und eben keine pauschale Absage aller Festveranstaltungen wie im Jahr 2020, als zum schlechten Ende auch noch der Weihnachtsmarkt ausfallen musste.
„Damals gab es die Situation, dass alles andere geöffnet war, nur Diskotheken, Clubs und unsere Veranstaltungen nicht“, sagt Arens. Vieles sei damals „symbolhaft“ entschieden worden, „auch weil keiner wusste, was auf uns zukommt“.
Der Hansemarkt hat wieder eine Perspektive
Nun könne man viele Dinge besser einordnen. Und Arens und seine Kollegen haben mit dem „Spätsommer“ wieder einen Zeitpunkt vor Augen, ab dem sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können.
In Dortmund böte das etwa eine Perspektive für den Hansemarkt, der eine Mischung aus Verkaufsmarkt und Schaustellergeschäft ist. Perspektivisch steht laut Arens auch die Weihnachtsmarkt-Planung damit in Zusammenhang. Für Traditionsveranstaltungen in den Stadtteilen wie in Lütgendortmund Ende August könnte es dagegen eng werden.
Arens blickt aus eigener unternehmerischer Sicht aber vor allem auf große Herbstfeste in der Region in Bocholt, Soest oder Werne. Die Aussicht darauf sei „emotional sogar noch fast wichtiger als finanziell“, sagt der Dortmunder Schausteller.
„Diese Nachricht gibt uns wieder für vier, fünf Wochen Ruhe.“ Letztlich sei eine kleine Dorfkirmes mit Abstand aber „nicht gefährlicher als ein Besuch auf dem Spielplatz oder im Westfalenpark“.
Kirmes ist ein „wichtiges Kulturgut“
Die von Wirtschafts- und Gesundheitsministerium gemeinsam am Donnerstag (20.5.) veröffentlichte Erklärung betont zwar, dass Kirmes, Volksfeste und Marktveranstaltungen „ein wichtiges Kulturgut dieses Landes“ sind (Andreas Pinkwart).
Sie enthält aber auch die Einschränkung, dass die bereits entwickelten Hygienekonzepte nur „bei einem nachhaltig stabilen und niedrigen Infektionsgeschehen und einem erheblichen Impf-Fortschritt“ umgesetzt werden können (Karl-Josef Laumann).
Ausdrücklich erwähnt der Gesundheitsminister die temporären Freizeitparks im vergangenen Jahr, zu denen auch „FunDOmio“ in Dortmund zählte. Sie seien ein gutes Beispiel dafür, „wie bei begrenzter Besucherzahl und entsprechendem Hygienekonzept das Infektionsrisiko minimiert werden kann“, so Laumann.
Über „FunDOmio“-Nachfolge wird spätestens Anfang Juni neu beraten
Laut Patrick Arens ist vereinbart worden, dass die Rechtslage für eine „FunDOmio“-Nachfolge gemeinsam mit den stationären Freizeitparks in NRW spätestens Anfang Juni neu bewertet werden soll.
In Niedersachsen haben Freizeitparks bei einer Inzidenz unter 100 bereits geöffnet. Interessiert, aber auch etwas wehmütig blickt Arens ins europäische Ausland.
In England, das rund einen Monat Impf-Vorsprung vor Deutschland hat, finden wieder mehrwöchige Feste statt. Im Nachbarland Belgien fahren die Schausteller nach 16 Monaten ohne echte Beschäftigung den Unterhaltungsbetrieb wieder hoch.
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