
© Christian Barrenbrügge
Nach 4 Monaten Trennung: Dortmunder Familie holt Hund aus Peru zurück
Corona-Heimkehr
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Dortmunder Familie Barrenbrügge im April aus Peru ausgeflogen. Doch ihr Hund musste dort bleiben. Jetzt ist „Snoopy“ wieder da - nach über 130 Tagen Trennung
Es sollte die Reise ihres Lebens werden: 60.000 Kilometer wollte Familie Barrenbrügge aus Dortmund mit dem Camping-Truck die Panamericana herunterfahren. Start war der Osten Kanadas, Ziel sollte die Spitze Südamerikas sein. Doch die Corona-Pandemie stoppte die Dortmunder Familie abrupt in Peru.
Im April mussten Christian Barrenbrügge mit seiner Frau Jutta und Sohn Amadeus vom Auswärtigen Amt aus Peru zurück nach Deutschland geflogen werden. Zwei Tage vor dem Abflug dann die Nachricht: Hund Snoopy muss in Peru bleiben, denn es waren keine Tiere an Bord erlaubt. Mehr als 130 Tage hat es gedauert, bis Amadeus Barrenbrügge den Jack-Russel-Terrier vom Flughafen abholen konnte.
Vier Monate bleibt Snoopy im Hotel in Lima
Mitte März waren Barrenbrügges in Peru, als wegen der Corona-Krise eine landesweite Ausgangssperre verhängt wurde. Drei Wochen saß die Familie mit ihrem Camping-Truck im Innenhof eines Hotels in Lima fest. Als die Barrenbrügges ohne ihren Hund zurück nach Deutschland mussten, gewährte die Hotelbesitzerin Snoopy Obdach.

Ohne Hoffnung auf ein schnelles Wiedersehen verabschiedet sich Amadeus Barrenbrügge von Hund Snoopy. © Privat (A)
Seitdem wurde die Familie alle paar Tage mit Videos und Fotos von Snoopy versorgt. Parallel haben Barrenbrügges intensiv nach einem Flugpaten für den Hund gesucht. „Wir dachten, wir könnten nach 5 bis 6 Wochen zurück nach Peru fliegen, um unseren Hund zu holen. Aber das war utopisch“, sagt Christian Barrenbrügge.
Grenzen in Peru bleiben geschlossen
Der Internationale Flughafen in Peru ist geschlossen. „Es ist damit seit 16. März 2020 nicht mehr möglich, nach Peru ein- oder auszureisen. Mit einer Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs ist bis auf weiteres nicht zu rechnen“, heißt es auf der Seite des Auswärtigen Amts. Ab und zu gehen Flüge nach Europa, aber ohne bekannten Flugplan. Das erschwert die Rückholaktion des Hundes.
Die einzige Hoffnung der Familie Barrenbrügge: Auf Facebook einen Flugpaten finden, der Snoopy mitbringen kann. Doch in den vergangenen Monaten gab es keinen konkreten Kontakt. „Wir waren sehr überrascht, als es dann doch ging“, sagt Barrenbrügge.
Vor ein paar Wochen wurde eine Deutsche gefunden, die mit ihren Kindern zurück in die Heimat fliegt und Snoopy mitnehmen kann. „Da ging der Stress dann los“, sagt Barrenbrügge. Denn innerhalb weniger Tage musste der Hund flugbereit gemacht werden. Unter Hochdruck hat die Hotelbesitzerin den Zoll und einen Veterinär in Peru aufgesucht - der umfassende EU-Heimtierausweis wird in Südamerika nicht anerkannt.
Erneuter Rückschlag beim ersten Abflugtermin
Am Tag des geplanten Abflugs dann ein weiterer Rückschlag. Snoopy war bereits im Flugzeug, da gab es Probleme bei der Flugpatin. Da sie mit kleinen Kindern fliegen wollte, brauchte sie eine Bescheinigung des Vaters, dass sie die Kinder ausfliegen darf. Die hatte sie zu diesem Zeitpunkt nicht und ihr wurde die Ausreise verwehrt. Also wurde Snoopy wieder aus dem Flugzeug geladen und auf das Gepäckband gesetzt.

Mehr als vier Monate hat es gedauert, bis der Jack-Russel-Terrier aus Peru ausgeflogen werden konnte. © Privat
Nach zwei Tagen organisieren und umbuchen gelang der Rückflug am vergangenen Donnerstag (20.8.). Amadeus Barrenbrügge holte Snoopy am Freitagmittag am Flughafen in Amsterdam ab. Am Nachmittag war der Hund wieder in Dortmund. Nach 132 Tagen Trennung.
Snoopy hat einen guten Eindruck auf die Familie gemacht. „Nicht zu dick und nicht zu dünn“, sagt Christian Barrenbrügge. Die Erleichterung, dass der Hund wieder zu Hause ist, ist groß.
Camping-Truck steht noch in Peru
Als nächstes wird die Verschiffung des Camping-Trucks in Angriff genommen, der ebenfalls wegen der schnellen Abreise noch auf dem Innenhof des Hotels in Lima verweilt.
Auch warten Barrenbrügges noch auf die Rechnung des Auswärtigen Amts für die drei Flugtickets, deren Kosten die Familie tragen muss.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
