
© Hans Blossey
Fachhochschule und Gartenausstellung: So geht es weiter auf dem HSP-Gelände
Stadtentwicklung
Als grüne Metropole präsentiert sich das Ruhrgebiet möglichen Investoren. Dortmund spielt dabei eine große Rolle mit den Plänen zur Internationalen Gartenausstellung rund um das HSP-Gelände.
Die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 im Ruhrgebiet soll nicht nur viele Besucher, sondern auch Investoren anlocken. Das beste Beispiel dafür ist Dortmund mit dem Projekt „Emscher Nordwärts“, einem von drei zentralen „Zukunftsgärten“ der IGA im Ruhrgebiet. Es war jetzt auch Thema auf der Immobilienmesse Expo Real in München.
Die Frage ist, ob der große Clou gelingt, die Fachhochschule Dortmund komplett auf das frühere Hoesch-Spundwand-Gelände an der Rheinischen Straße zu verlagern. „Smart Rhino“ heißt das Vorhaben in Anspielung auf das Nashorn als Dortmunder Symboltier, das bei der Expo Real in München von Oberbürgermeister Ullrich Sierau und FH-Rektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick am Gemeinschaftsstand der Metropole Ruhr vorgestellt wurde.
Lob vom Bauministerium
Gespannt wartete man vor allem auf die Aussagen von Dr. Jan Heinisch als Staatssekretär im NRW-Bauministerium. Denn ohne die Beteiligung des Landes als Betreiberin der FH geht es nicht. Eine klare Zusage für die FH-Verlagerung gab es nicht, wohl aber viel Lob für das Konzept. Und das stimmte die aufmerksamen Zuhörer optimistisch, dass sich die Pläne realisieren lassen.

So könnte das HSP-Gelände als Standort der FH Dortmund in Zukunft aussehen. © Thelen Gruppe
Unklar ist, ob dabei neben dem HSP-Gelände auch die alte Hoesch-Verwaltung an der Rheinischen Straße eine Rolle spielt. Wie zu hören ist, hat die Firma Peach Property als Eigentümer inzwischen die Hotelpläne für den denkmalgeschützten Komplex fallen gelassen. Nun sind Gespräche mit der Firma Thelen angekündigt, die das HSP-Gelände entwickelt.
Für Anfang 2020 ist eine Machbarkeitsstudie für das HSP-Areal angekündigt, die klären soll, ob und wie sich die Pläne mit FH, Wohnen und Büros rund um einen kleinen See realisieren lassen.
Rund um die Kokerei Hansa
Ziel ist, dass zur IGA 2027 zumindest die ersten neuen Gebäude stehen - gewissermaßen als Eingangstor zum „Zukunftsgarten“, der sich vom HSP-Gelände bis zum Nahverkehrsmuseum Mooskamp in Nette ziehen soll. Zentrales Element sind hier die Kokerei Hansa in Huckarde und ihr Umfeld bis hin zum Deusenberg - insgesamt 41 Hektar.

Ein Brückenschlag von der Kokerei Hansa zum Deusenberg (im Hintergrund) gehört zu den Plänen für die IGA 2027. © Hochschule Mainz
In diesem Bereich soll der Teil der Gartenschau stattfinden, für den dann auch Eintritt kassiert wird, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung, über die der Rat im November berät. Ideen, was dort zu sehen sein wird, soll ein städtebaulicher Wettbewerb liefern, der im Frühjahr 2020 gestartet wird. Mitte 2020 soll es Ergebnisse geben. Dann kann weiter geplant werden.
Das ist dann auch Sache der neu gegründeten Durchführungsgesellschaft „IGA Metropole Ruhr gGmbH“. Die Stadt Dortmund ist hier nach dem Regionalverband Ruhr, der einen Anteil von 54,6 Prozent hält, mit 14,4 Prozent der größte städtische Gesellschafter. Ebenfalls beteiligt sind mit 11,6 beziehungsweise 6,4 Prozent die Städte Duisburg und Gelsenkirchen, die ebenfalls Standorte von „Zukunftsgärten“ sind.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
