Evinger Erinnerungen: Als Fußbälle ins Wohnzimmer der Gorseks flogen ...

TuS Eving-Lindenhorst

Das Haus von Platzwart-Legende Heribert Gorsek gammelt vor sich hin. Für viele Evinger, die das Gebäude noch aus besseren Tagen kannten, ist das ein trauriger Anblick.

Eving

, 25.03.2022, 12:35 Uhr / Lesedauer: 2 min
Elfie Kopp verbindet viele schöne Kinheitserinnerungen mit dem Haus Am Buchenwald 6-8 - direkt neben dem Eckeystadion in Eving

Elfie Kopp verbindet viele schöne Kindheitserinnerungen mit dem Haus Am Buchenwald 6-8 - direkt neben dem Eckeystadion in Eving. © Fotocollage: Andreas Schröter

Hinter dem Eckeystadion des TuS Eving-Lindenhorst gibt es ein Haus, aus dem über viele Jahrzehnte hinweg das Wohl und Wehe des Vereins - zumindest aber der landschaftlich schön gelegenen Anlage - gelenkt wurde. Denn dort, im Haus mit der Postanschrift Am Buchenwald 6-8, wohnte Heribert Gorsek, Trainer, Platzwart und gute Seele des Vereins. Seit seinem Tod vor gut vier Jahren steht seine Hälfte des Hauses leer. In der anderen Hälfte lebten zeitweise Flüchtlinge. Allerdings ist auch das seit etwa einem Jahr vorbei.

Heute macht das Haus einen verwahrlosten Eindruck. Scherben und allerlei Unrat liegen herum. „Hier hat immer mal wieder ein Obdachloser gehaust“, sagt Helga Zarth vom TuS Eving-Lindenhorst, „der hat alles verwüstet.“ Deshalb habe die Stadt das gesamte Grundstück einzäunen lassen.

Helga und Jasmin Zarth vom TuS Eving-Lindenhorst schauen immer mal nach dem Rechten am Haus am Buchenwald 6-8. Sie müssen mal wieder den Müll abtransportieren lassen, der sich ringsum angesammt hat

Helga und Jasmin Zarth vom TuS Eving-Lindenhorst schauen immer mal nach dem Rechten am Haus am Buchenwald 6-8. Sie müssen mal wieder den Müll abtransportieren lassen, der sich ringsum angesammelt hat. © Andreas Schröter

Was mit dem Gebäude geschehe, wisse sie nicht. Es habe dort vor einiger Zeit gebrannt, und nun müsse die Stadt wohl prüfen, ob das Haus vielleicht einsturzgefährdet sei. Das sei ihr aktueller Stand der Dinge. Wenn es abgerissen würde, und das Grundstück zum Beispiel für Kleinfelder genutzt werden könnte, hätte sie rein gar nichts dagegen, wenngleich der Verein selbst die nicht finanzieren könnte. Das gelte sicher auch für Rot-Weiß Balikesirspor Dortmund, einen Fußballverein, der das Eckeystadion an der Probstheidastraße mit nutzt.

Die Zeichen stehen wohl auf Abriss

Stadtsprecher Christian Schön bestätigt Helga Zarths Angaben. Er sagt: „Das Gebäude steht seit längerer Zeit leer. Es gab zwischenzeitlich einen erheblichen Brandschaden. Vermutlich ist eine Sanierung unwirtschaftlich, dann stünden die Zeichen auf Abriss. Das prüft die Verwaltung aber noch.“

Hier sieht's nicht gut aus. Müll, Unrat und Scherben liegen ums Haus verstreut herum

Hier sieht's nicht gut aus. Müll, Unrat und Scherben liegen ums Haus verstreut herum. © Andreas Schröter

Eine, die viele schöne Kindheitserinnerungen an das Haus hat, ist Elfie Kopp, die heute vielen Evingern als Fitnessstudio-Betreiberin bekannt ist. Als Tochter von Heribert Gorsek hat sie ihre Kindheit und Jugend in den 50er- und 60er-Jahren in dem Haus direkt neben dem Eckeystadion verbracht. „Wir hatten den Fußball immer direkt vor der Nase“, sagt sie, und das im wahren Sinne des Wortes, denn zweimal flogen die Bälle vom Platz bis ins Wohnzimmer. Von der Gardine wurden sie aufgefangen. Auch Scheiben gingen dabei zu Bruch. Es tue ihr in der Seele weh, dass das Haus heute so vergammelt sei.

„Ich fand‘s jedenfalls gut damals“, sagt sie. Schließlich war der TuS Eving-Lindenhorst früher einer der Großen im Dortmunder Fußball. Sie habe dort zum Beispiel gelernt, wie man aus einem Bierstiefel trinkt, fügt sie lachend hinzu.

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