„Es macht Hörde weiter unattraktiv“: Dortmunder kritisieren Konzept zum Umbau der Faßstraße

© Marc D. Wernicke

„Es macht Hörde weiter unattraktiv“: Dortmunder kritisieren Konzept zum Umbau der Faßstraße

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Noch bis 2021 bleibt die Faßstraße in Hörde eine Großbaustelle. Wir haben die Dortmunder gefragt, welche Veränderungen sie sich dort wünschen. Die Meinungen sind eindeutig

Hörde

, 10.02.2020, 11:02 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Oktober 2019 sorgen die Bauarbeiten an der Faßstraße in Hörde bei Autofahrern und Fußgängern für Stress.

Bis die Straße mit den geplanten überbreiten Fahrstreifen, neuen Radwegen und großzügiger Begrünung erneuert ist, wird es wohl noch bis ins Frühjahr 2021 dauern.

Wir haben unsere Leser gefragt, welche Veränderungen sie sich bei den Arbeiten an Hördes wichtigster Nord-Süd-Verbindung wünschen. Dies sind einige der Antworten.

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„Vielen Nachbarn und Bekannten von Höchsten, Sommerberg und aus Holzen wäre es lieber gewesen, durch Hörde zwei Fahrspuren in jeder Richtung zu haben“, schreibt Klaus Kampmann. Für ihn sei der geplante Ausbau der Faßstraße „besser gesagt ein Rückbau“.

Auch nach Meinung von Wolfgang Bredemeier komme die Neugestaltung der Faßstraße eher einem „Rückbau“ gleich. Wenn dies schon geschehe, schreibt er uns, müsse zuvor der öffentliche Nahverkehr verbessert werden.

Von der Hörder Bahnhofstraße bis zur Willem-van-Vloten-Straße soll die wichtige Nord-Süd-Verbindung vor allem für Radfahrer und Fußgänger attraktiver werden.

Von der Hörder Bahnhofstraße bis zur Willem-van-Vloten-Straße soll die wichtige Nord-Süd-Verbindung vor allem für Radfahrer und Fußgänger attraktiver werden. © Marc D. Wernicke

Laut der Pläne der Stadt wird es auf der Faßstraße statt zwei Spuren nur noch eine Spur pro Fahrtrichtung geben. Mit einer Breite von fünf Metern können Autos künftig hintereinander versetzt und bei Bedarf auch langsam nebeneinander fahren. Zweck der Gestaltung ist es, breitere Radwege und einen begrünten Mittelstreifen anzulegen.

Kritik am Verkehrskonzept

Rainer Kooke kann diesem Verkehrskonzept nichts abgewinnen. „In der derzeitigen Gestaltungsplanung bleibt die Faßstraße eine Katastrophe und macht Hörde weiter unattraktiv. Viele Berufspendler suchen mittlerweile Umwege durch Wohnstraßen“, kommentiert er.

Stattdessen wäre er dafür, die Straße zweispurig zu erhalten. Zur Anbindung des Phoenix-Sees mit dem Hörder Zentrum schlägt er eine Unter- oder Überführung für Fußgänger vor. Auch eine Fußgängerampel, wie es sie bisher gibt, sei für ihn eine Lösung.

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Eine Unterführung hätte sich auch Hermann Voss gewünscht – wenn auch nicht für Fußgänger. „Ich halte eine sinnvolle Gestaltung der Faßstraße nur für möglich, wenn sie unterirdisch gelegt wird, sodass Hörde und das Seegebiet ebenerdig verlaufen“, erklärt er.

Fehlt es an Bauarbeitern?

Guido Herrmann ging mit seiner Stellungnahme in eine andere Richtung. „Ob man großartig was am Verkehrsfluss ändern kann, wage ich nicht zu beurteilen“, schreibt er uns. „Aber wenn man so wie ich selten dort herfährt und man nicht einen einzigen Arbeiter dort sieht, ist es schon traurig.“

Angesichts der Bauzeit von voraussichtlich 18 Monaten zieht er einen Vergleich, der zu Hörde passt: „In dieser Zeit haben die Chinesen das Hoeschwerk abgetragen und in China fast wieder aufgebaut“, so Herrmann.

Für den Umbau der Faßstraße wünsche er sich mehr Arbeiter. „Denn wie heißt es so schön: Viele Hände, schnelles Ende.“