Medikamente in Dortmunder Apotheken weiter knapp „Es gibt nie nichts, aber immer zu wenig“

„Es gibt nie nichts, aber immer zu wenig“: Medikamente in der Stadt weiter knapp
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Es mangelt weiterhin an wichtigen Medikamenten im Dortmunder Stadtgebiet. Damit setzt sich ein schon Monate andauernder Trend weiter fort. Dr. Felix Tenbieg, Dortmunder Apotheker, empfindet die Situation aktuell aber als weniger drastisch als noch im vergangenen Jahr.

„Damals war die Situation meinem Gefühl nach etwas drastischer, da damals vor allem Fiebersäfte für Kinder gefehlt haben“, sagt er. Die seien aber mittlerweile gut vorhanden. „Ebenso wie normale Schmerzmittel, Hustenlöser, was man in der aktuellen Krankheitswelle so braucht, ist eigentlich vorhanden“, so Tenbieg.

Apotheken und Ärzte im Austausch

Problematisch ist die Lage bei Medikamenten für chronisch Erkrankte – Diabetesmittel oder Psychopharmaka – und bei diversen Antibiotika. Dr. Prosper Rodewyk, Ärztesprecher in Dortmund: „Wir verschreiben primär nicht das, was die Menschen idealerweise brauchen, sondern das, was da ist.“ Die Hausärzte stünden deshalb aktuell im konstanten Austausch mit den Apothekerinnen und Apothekern.

„So können wir den Ärzten sagen, was sie am besten verschreiben können. Und wenn vielleicht für einige Erkrankte ein Plan B notwendig ist“, sagt Tenbieg aus Apothekerperspektive. Das sei zum Beispiel bei Diabetes der Fall. Hier sind die Präparate schon lange knapp und Betroffenen werde öfter geraten, für den Mangel ihrer lebenswichtigen Medikamente vorzusorgen, etwa in dem Fall mit einer Insulintherapie statt beispielsweise Ozempic-Spritzen.

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