Erster Flüchtlingszug wieder in Dortmund angekommen

"Drehscheibe" in NRW

Der Aufenthalt ist nur kurz, der Aufwand aber groß: Am Montag um wenige Minuten nach 19 Uhr ist zum ersten Mal seit Mitte September wieder ein Zug mit knapp 450 Flüchtlingen in Dortmund eingetroffen. Die Asylsuchenden wurden nach der Ankunft am Bahnhof Signal Iduna Park in einem Zelt versorgt, bevor es mit Bussen nach Selm-Bork ging - ein Ablauf, der sich künftig regelmäßig wiederholt.

DORTMUND

, 14.12.2015, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Anfang September hatte Dortmund in Sachen Willkommenskultur positive Schlagzeilen gemacht, als gewissermaßen über Nacht der Empfang von mehreren tausend Flüchtlingen organisiert wurde, die mit Sonderzügen aus München ankamen, um auf Flüchtlingseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen verteilt zu werden. Damals wurde das Dietrich-Keuning-Haus zur "Drehscheibe" für die ankommenden Asylbewerber.

Zwischenzeitlich hatten Düsseldorf und Köln diese Rolle übernommen. Dortmund steigt nun wieder in den Reigen ein. Essen folgt. Alle vier Tage werden deshalb wieder Flüchtlingszüge in Dortmund erwartet - die diesmal allerdings Halt an der Bahnstation Signal Iduna Park machen. Den Anfang machten am Montag rund 500 Asylsuchende, darunter viele Familien mit Kindern.

900 Quadratmeter großes Zelt wartet auf die Flüchtlinge

Als "Willkommensstation" hat die Stadt auf einem Parkplatz an der Ardeystraße ein 900 Quadratmeter großes Zelt eingerichtet. Beim kurzen Zwischenaufenthalt werden sie hier von Feuerwehrleuten, Rettungsdienst-Kräften, Ärzten und freiwilligen Helfern versorgt und betreut. Für den Weg der Flüchtlinge zu dem Zelt wird die Ardeystraße bei jeder Ankunft für rund 20 Minuten gesperrt. Möglichst schnell sollen die Flüchtlinge von hier aus mit Bussen in die Unterkunft des Landes in Selm-Bork gebracht werden, bevor sie nach ein bis zwei Übernachtungen und der Registrierung auf Quartiere in ganz NRW verteilt werden. 

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Flüchtlingszug am Signal Iduna Park

Dortmund ist wieder Drehscheibe für Sonderzüge mit Flüchtlingen, die aus Süddeutschland in NRW ankommen. Am Montagabend (14.12.) kam der erste Sonderzug aus Passau am Bahnhof Signal Iduna Park. Die Asylsuchenden werden vor ihrer Weiterreise nach Selm-Bork in einem Zelt an der Ardeystraße versorgt.
14.12.2015
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Erschöpft, aber glücklich kamen die Flüchtlinge nach langer Reise am Bahnhof Signal Iduna Park an. © Foto: Oliver Schaper
In einem Zelt an der Ardeystraße wurden die Ankommenden bei einem kurzen Zwischenstopp versorgt.© Foto: Oliver Schaper
In einem Zelt an der Ardeystraße wurden die Ankommenden bei einem kurzen Zwischenstopp versorgt.© Foto: Oliver Schaper
Vor der Weiterreise nach Selm-Bork konnten sich die Flüchtlinge mit Lunchpaketen versorgen.© Foto: Oliver Schaper
Oberbürgermeister Ullrich Sierau im Gespräch mit freiwilligen Helfern. An seiner Seite SPD-Ratsfraktionschef Norbert Schilff, der als Bahn-Mitarbeiter im Einsatz war. © Foto: Oliver Schaper
Rund 120 Kinder waren unter den angekommenen Flüchtlingen. © Foto: Oliver Schaper
Die Kinder freuten sich über Stofftiere als Geschenk. Viele hatten wochenlang kein Spielzeug mehr gesehen.© Foto: Oliver Schaper
900 Quadratmeter groß ist das Zelt, in dem die Flüchtlinge empfangen werden.© Foto: Oliver Schaper
Die Freude über den warmen Empfang in Dortmund war spürbar. © Foto: Oliver Schaper
Diese Kinder haben eine wochenlange Odyssee hinter sich.© Foto: Oliver Schaper
Vor allem die ehrenamtlichen Dolmetscher waren bei der Ankunft im Willkommens-Zelt gefragt.© Foto: Oliver Schaper
Rund 120 Kinder waren unter den angekommenen Flüchtlingen. © Foto: Oliver Schaper
Auch in der Spielecke wurden die Kinder von Helferinnen und Helfern betreut.© Foto: Oliver Schaper
Bei warmen Getränken konnten sich die Flüchtlinge ein wenig von der langen Reise erholen.© Foto: Oliver Schaper
In einem Zelt an der Ardeystraße wurden die Ankommenden bei einem kurzen Zwischenstopp versorgt.© Foto: Oliver Schaper
In einer Spielecke fanden die Kinder etwas Ablenkung von der Flucht. © Foto: Oliver Schaper
Erleichtert wirkten viele Flüchtlinge nach der Ankunft in Dortmund. © Foto: Oliver Schaper
Nach verschiedenen Sprachen waren die Sitzecken im Zelt eingeteilt.© Foto: Oliver Schaper
Kinder auf der Flucht. © Foto: Oliver Schaper
Kinder auf der Flucht. © Foto: Oliver Schaper
Vor allem die Kinder waren nach der langen Reise erschöpft und müde. © Foto: Oliver Schaper
Schon am Bahnsteig standen Dolmetscher bereit. © Foto: Oliver Schaper
Zur Not standen auch Rollstühle zur Verfügung. © Foto: Oliver Schaper
Zahlreiche Helfer warten am Bahnhof Signal Iduna Park auf den Flüchtlingszug.© Foto: Oliver Schaper
Rund 120 Kinder waren unter den Flüchtlingen.© Foto: Oliver Schaper
Vom Bahnsteig ging es zu Fuß zum Willkommens-Zelt an der Ardeystraße.© Foto: Oliver Schaper
Viele Flüchtlinge wirkten sehr erleichtert bei der Ankunft in Dortmund. © Foto: Oliver Schaper
Knapp 500 Flüchtlingen kamen mit dem Sonderzug aus Passau an. © Foto: Oliver Schaper
Viele Kinder waren an Bord des Zuges, © Foto: Oliver Schaper
Zu Fuß ging es vom Bahnsteig zum Willkommens-Zelt an der Ardeystraße. © Foto: Oliver Schaper
Erleichterung trotz "Gepäck". © Foto: Oliver Schaper
Auch Bundeswehr-Soldaten waren als Helfer im Einsatz. © Foto: Oliver Schaper
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Für die Helfer war – wie schon im September bei der Ankunft der ersten Flüchtlingszüge am Hauptbahnhof – zunächst einmal Warten angesagt. Gegen 19 Uhr war die Ankunft der Sonderfahrt angekündigt. Die Helfer waren Stunden vorher vor Ort, um sich in dem „Willkommens-Zelt“ auf die Ankunft von bis zu 700 Menschen vorzubereiten.

Getränke und Lunchpakete warten - und drei Ärzte

Sitzgelegenheiten sind hier ebenso vorhanden wie Spielmöglichkeiten für Kinder. Es gibt Getränke und Lunchpakete für die Weiterreise ins gut 30 Kilometer entfernte Selm-Bork. Auch drei Ärzte – darunter ein Kinderarzt, stehen an den Dortmunder "Drehscheiben"-Tagen bereit, um kranke oder schwache Reisende zu versorgen – denn die haben eine wochenlange Odyssee über das Mittelmeer und den Balkan hinter sich. 

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Endspurt am Bahnhof Signal-Iduna-Park

Am 14. Dezember wird Dortmund erneut zur NRW-Drehscheibe für ankommende Flüchtlinge. Diesmal kommen die Asylsuchenden jedoch nicht wie zuletzt am Hauptbahnhof, sondern am Bahnhof SIgnal-Iduna-Park direkt am BVB-Stadion an. Die Vorbereitungen vor Ort laufen auf Hochtouren. Wir haben uns bei den Vorbereitungs-Arbeiten umgeschaut.
11.12.2015
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Am Bahnhof Signal Iduna Park halten ab Montagabend Züge mit Flüchtlingen.© Foto: Stephan Schütze
Die Dortmunder Feuerwehr hat in den vergangenen Tagen "Aufbauarbeit" geleistet. © Foto: Stephan Schütze
Mobile Toiletten warten auf die ankommenden Flüchtlinge. © Foto: Stephan Schütze
Sogar an Bänke für Kinder haben die Organisatoren von der Feuerwehr gedacht.© Foto: Stephan Schütze
Der Nahverkehr am Signal Iduna Park soll durch die Flüchtlingszüge nicht blockiert werden, © Foto: Stephan Schütze
900 Quadratmeter Fläche bietet das Betreuungszelt auf dem Parkplatz an der Ardeystraße.© Foto: Stephan Schütze
Mehrsprachige Schilder mit Piktogrammen weisen den Weg - wie hier zur Wickelstation. © Foto: Stephan Schütze
Rechtsdezernentin Diane Jägers berichtete über die Vorbereitungen auf die Drehscheiben-Arbeit.© Foto: Stephan Schütze
Auch an Spielteppiche für Kinder ist gedacht.© Foto: Stephan Schütze
Die Vorbereitungen im Zelt laufen noch auf Hochtouren. © Foto: Stephan Schütze
Die Vorbereitungen im Zelt laufen noch auf Hochtouren.© Foto: Stephan Schütze
Der Zutritt zum Gelände ist streng geregelt.© Foto: Stephan Schütze
Die Vorbereitungen am Zelt laufen noch auf Hochtouren.© Foto: Stephan Schütze
Das Zelt wird natürlich auch gut beheizt.© Foto: Stephan Schütze
Die Schilder verraten, dass die Zelte aus Polen stammen.© Foto: Stephan Schütze
900 Quadratmeter Fläche bieten die aufgebauten Zelte. © Foto: Stephan Schütze
Die Feuerwehr organisiert den Drehscheiben-Einsatz.© Foto: Stephan Schütze
Der Haltepunkt Signal Iduna Park ist sonst eine Nahverkehrstation, © Foto: Stephan Schütze
Das Medieninteresse war groß bei der Vorstellung der neuen Dortmunder "Drehscheibe" für Flüchtlinge.© Foto: Stephan Schütze
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Der Ablauf klappte so reibungslos, wie sich das die Organisatoren erhofft hatten. Entsprechend erleichtert war Dortmunds Rechtsdezernentin Diane Jägers, die gemeinsam mit Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Flüchtlinge vor Ort empfing. "Wir sind total stolz auf die Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr und Ordnungsamt und die vielen freiwilligen Helfer. Sie haben einen tollen Job gemacht", lobte Jägers das Engagement der Helfer. "Alle sind mit Herzblut dabei."

 

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