
© Marc D. Wernicke (Archiv)
Ersatz gefunden: Bürgeranhörung vor Ort fiel wegen Corona-Pandemie aus
Bauprojekt
100 Mietwohnungen sollen in Menglinghausen entstehen. Die geplante Infoveranstaltung für Anwohner und Interessierte fiel wegen der Pandemie aus. Infos gib’st nun woanders.
Mitten im Wohngebiet Menglinghausen-Süd will die Kirchliche Zusatzversorgungskasse (KZVK) mehr als 100 neue Mietwohnungen bauen. Manche Anwohner übten früh Kritik an der Größe des Projekts und sorgten sich um das daraus resultierende Verkehrsaufkommen.
Eine Informationsveranstaltung – gemeinsam geplant vom Stadtplanungsamt, der Hombrucher Bezirksvertretung und dem Bauherrn, der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse, fiel wegen der Corona-Pandemie aus. Jetzt haben alle Menglinghauser Gelegenheit, sich auf andere Weise zu informieren.
Das Stadtplanungsamt hat auf seiner Internetseite das Projekt ausführlich beschrieben und auf Fragen geantwortet. Bezirksbürgermeister Hans Semmler (CDU) hatte im Juni sehr bedauert, dass die Informationsveranstaltung ausfallen musste. Rechtlich sei sie zwar nicht vorgeschrieben gewesen, dennoch habe man das begrüßt.
Nun aber zeigt er sich zufrieden mit dem alternativen Informationsangebot, mit dem „Projektsteckbrief“ des Stadtplanungsamtes im Netz: „Damit steht meiner Meinung nach eine sehr umfassende Information für die Bürger zur Verfügung“, sagte er.

Die Einfahrt zur Siedlung in Menglinghausen: Die Einwohner in Menglinghausen sollen auch ohne die zugesagte Infoveranstaltung zum Bauprojekt „Welcome HoMe“ Fragen stellen können. © Jörg Bauerfeld
Einige Menglinghauser seien auch vom Planungsamt angeschrieben worden. Auf fünf DIN-A4-Seiten beantwortet das Stadtplanungsamt in seiner Datei Fragen von Anliegern und aus der örtlichen Politik. Ein paar Beispiele aus dem „Projektsteckbrief“:
Warum sind nicht 25 Prozent der Wohnungen als Sozialer Wohnraum eingeplant?
Gemäß des seit 1998 rechtskräftigen Bebauungsplanes Hom 254 – Menglinghausen – besteht für den Investor keine Verpflichtung zum Bau von sozialem Wohnraum.
Die 2013 vom Rat beschlossene 25-Prozent-Quote von geförderten Wohnungen im Neubau gilt lediglich beim Verkauf städtischer Grundstücke sowie bei Neuaufstellung von Bebauungsplänen. Die Errichtung von 10 Prozent öffentlich geförderten Wohnungsbau geschieht in diesem Projekt auf freiwilliger Basis.
Wie viel Verkehr wird durch das Bauvorhaben erzeugt?
Gemäß der Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2020 werden durch das Bauvorhaben pro Tag durchschnittlich 479 Einwohnerfahrten, 38 Besucher-Fahrten und 13 Wirtschaftsfahrten (Quell- und Zielverkehr) erzeugt.
Kommt es durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen zu einer Überlastung der bestehenden Straßen und Knotenpunkte?
Gemäß der Verkehrsuntersuchung zum Bauantrag entspricht die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Menglinghauser Straße / Zeche Kaiser-Friedrich-Straße sowohl im Bestand als auch mit dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen der Qualitätsstufe A (sehr gut). Der Knotenpunkt kann den Zusatzverkehr demnach problemlos aufnehmen.
Eine Optimierung der Verkehrsabläufe (zum Beispiel durch eine Ampelanlage) ist nicht erforderlich. Die umliegenden Straßenräume werden gemäß der Verkehrsuntersuchung ebenfalls nicht über ein die Straßenfunktion entsprechendes, zumutbares Maß hinausgehend belastet. Das Verkehrsaufkommen liegt einschließlich der Zunahmen deutlich in dem für die jeweiligen Straßentypen empfohlenen Belastungsrahmen.

So könnten die fünf neuen Wohngebäude in Menglinghausen-Süd aussehen. © Redenz Architekten Stadtplaner
Das Bauvorhaben war bei seiner Bekanntgabe im Herbst 2019 auf viel Kritik gestoßen. Mehr als 60 Bürger hatten seinerzeit Bedenken geäußert.
Der Bauherr, die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen plant die Errichtung von fünf Mehrfamilienhäusern auf den bislang unbebauten Baufeldern Helene-Meiser-Weg / Hans-Grüning-Weg / Friedrich-Menze-Weg in Menglinghausen.
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