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Leere Regale in Dortmund: Gehen jetzt die Hamsterkäufe wieder los?
Corona
Eine Stichprobe in der City ergibt: Manche Marktregale sind bereits jetzt leergefegt. Sind die Hamsterkäufer zurück? Kaufland, Edeka, Rewe, DM, Aldi und Netto geben eine Einschätzung ab.
Das Einkaufen in den Drogerien der Innenstadt lässt aktuell viele nervige Erinnerungen bei manchen Kunden hochkommen – Erinnerungen an die ersten Wochen der Corona-Pandemie im März.
Denn auch jetzt sind die Preisschilder oft der einzige übriggebliebene Hinweis darauf, was hier ursprünglich in den Regalen stand: das „heilige" Toilettenpapier. Bei den Filialen von Rossmann und DM in der Innenstadt bietet sich bei unserer Stichprobe am 19. Oktober überall das gleiche Bild: größtenteils leergefegte Regale, und das schon am Vormittag.
Eine Klopapier-Insel finden wir in der City: Bei Müller auf dem Westenhellweg gibt es mehr Marken, Farben und Lagen an WC-Papier, als man sich erträumen kann.
Bei vielen Kunden der anderen genannten Märkte stößt das dort offensichtlich stattfindende Hamster-Verhalten auf Unverständnis: „Jetzt geht dieser Schwachsinn schon wieder los. Ich fasse es einfach nicht“, äußert sich eine Kundin des DM auf der Schwarze-Brüder-Straße. „Wie blöd können die Leute eigentlich sein?“
So reagieren Lebensmittelmärkte und Drogerien
Ist das wirklich so? Gehen die Hamsterkäufe wieder los?
Viele Dortmunder Händler reagieren gelassen. So heißt es von der Pressestelle von Kaufland, derzeit werde nur in einzelnen Filialen ein verändertes Einkaufsverhalten beobachtet. Alle Filialen würden täglich beliefert, sodass die Warenversorgung sichergestellt sei. Und man betont: Es gebe aus Sicht des Betriebes keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen.
Bei Rewe Dortmund sieht man derzeit keine großen Veränderungen des Kaufverhaltens. Die Lage sei „normal und entspannt", sagt eine Pressesprecherin. Sichergestellt sei die Warenverfügbarkeit auch in den Märkten der Aldi-Nord Gruppe. Allenfalls eine leicht erhöhte Nachfrage „im Bereich Papierwaren“ stelle man hier aktuell fest. Ein Problem sei das aber nicht.
Die Pressestelle der Drogeriemarkt-Kette DM spricht allerdings sehr wohl von einer erhöhten Nachfrage nach Toilettenpapier, Desinfektionsmitteln und Seife. Darauf sei man allerdings vorbereitet gewesen. Alle Artikel seien in den Märkten weiterhin verfügbar.
Ähnlich den Rewe-Märkten beobachte man bei der Filialkette Netto ebenfalls keine flächendeckende Veränderung des Einkaufsverhaltens der Kunden. Eine ausreichende Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs sei sichergestellt, heißt es auch hier. Von einem unveränderten und unproblematischen Einkaufsverhalten sprach auf Nachfrage dieser Redaktion auch der Edeka Rhein-Ruhr-Verband.
Alle Märkte wiesen auf Nachfrage dieser Redaktion aber ausdrücklich darauf hin, dass es an jedem Einzelnen Kunden sei, dass sich die Verhältnisse nicht wieder verschlimmerten und es zu erneuten Lieferengpässen komme. Tenor: Es solle bitte jeder Kunde nur die Produkte kaufen, die er auch wirklich dringend benötigt.
1999 geboren und in der Fußballhauptstadt aufgewachsen, studiert Angewandte Literatur- & Kulturwissenschaften, seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten und da aktuell meistens in den Stadtteilen von Dortmund für Sie unterwegs.
