
© Formusoh/Menzel/Plietker GbR
Erfolgreiches Start-up: Corona-Drive-In im Indupark boomt mehr denn je
Coronavirus
Immer mehr Lockerungen, immer mehr Geimpfte: Herrscht nun gähnende Leere in den Corona-Testzentren? Das Gegenteil ist der Fall. Im Corona-Drive-In im Indupark ist die Nachfrage riesig.
Anfang Mai haben drei junge Dortmunder den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt: Sie gründeten ein Start-up-Unternehmen und eröffneten im Dortmunder Indupark einen Corona-Drive-In.
Knapp zwei Monate später fällt das Fazit der Formusoh/Menzel/Plietker GbR überaus gut aus. „Wir hatten mit 300 Tests am Tag kalkuliert. An Spitzentagen sind es aber tatsächlich zwischen 600 und 700“, berichtet Betreiber Verki Formusoh (24) auf Anfrage dieser Redaktion.
Obwohl die Testpflicht für viele Bereiche wie Gastronomie, Einzelhandel und Friseur aufgrund der aktuell niedrigen 7-Tage-Inzidenz aufgehoben wurde, sei die Nachfrage höher denn je. „Die Leute lassen sich vor allem für Reisen und Freizeitparks testen“, sagt Formusoh, der auch als Immobilienmakler arbeitet.
Weil das Geschäft boomt, haben er und seine Kollegen Marcel Menzel (25) und Angus Plietker (24) die Öffnungszeiten erweitert. Montags bis samstags kann man sich zwischen 8 und 20 Uhr (vormals bis 19 Uhr) testen lassen, an Sonn- und Feiertagen zwischen 10 bis 19 Uhr (vorher bis 16 Uhr).
Corona-Schnelltests im Auto oder im Container
Vor allem von donnerstags bis sonntags und in den Abendstunden seien die Durchlaufzahlen gut. „An schwächeren Tagen öffnen wir dann nur eine Teststraße“, so der Jungunternehmer.

Marcel Menzel, Verki Formusoh und Angus Plietker (v.l.I freuen sich, dass ihre Corona-Drive-Ins im Dortmunder Induparks so gut nachgefragt werden. © Formusoh/Menzel/Plietker GbR
Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, sich nicht nur im Auto, sondern auch in einem Container testen zu lassen. Termine können über die Homepage www.co-drive.de gebucht werden, aber auch spontan vor Ort angefragt werden.
Grund für die erhöhte Nachfrage sei auch die Schließung des Corona-Testzentrums am benachbarten Hellweg Baumarkt, so Formusoh. Aufgrund von Betrugsvorwürfen musste die Firma Medican ihre Schnelltest-Einrichtungen Ende Mai abbauen. „Das spielt uns natürlich in die Karten.“
Verki Formusoh begrüßt, dass das Gesundheitsamt seit Bekanntwerden der Betrugsmaschen die Testzentren regelmäßig kontrolliert. „Wir wurden am Freitag sehr gründlich geprüft. Wir finden das gut.“ Er ist sich sicher, dass „der eine oder andere noch auffliegen wird“.
Testzentrum ist ein „lohnenswertes Geschäft“
Die Formusoh/Menzel/Plietker GbR plant, ihre Pacht auf dem Gelände des Induparks für weitere drei Monate zu verlängern. „Ich schätze, dass wir noch bis Januar oder Februar bleiben werden.“ Der Impfstoff sei knapp, zudem gebe es etliche Impfverweigerer. Alle Nicht-Geimpften seien auf die Tests angewiesen, so Formusoh.
Der 24-Jährige gibt offen zu, dass ein Testzentrum ein „lohnenswertes Geschäft“ sei. „Schon nach drei Wochen haben wir Gewinne eingefahren.“ Man schwimme momentan auf einer „guten Welle“ mit, sagt er. Aufgrund vieler Neider möchte er keine genauen Angaben zu den Umsätzen machen. Ein offenes Geheimnis ist, dass der Bund 12 Euro pro Schnelltest zahlt.
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
