Beliebte Zoo-Attraktion schließt dauerhaft Schuld ist die Energie-Krise

Wegen der Energie-Krise: Tropenhaus im Zoo schließt für immer
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Der Krisenstab der Stadt Dortmund hat beschlossen, das 30 Jahre alte Amazonas-Haus im Zoo zum Jahresende dauerhaft zu schließen. „Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der unzeitgemäße Energieverbrauch der stark renovierungsbedürftigen Anlage“, so die Stadtverwaltung.

Ursprünglich sollte das Amazonas-Haus bis zum Bau eines neuen Tropenhauses weiterbetrieben werden. Die Energiekrise führte zu dem Entschluss, das Haus nicht mehr übergangsweise zu ertüchtigen, sondern schnellstmöglich komplett zu schließen. „Eine bauliche und energetische Sanierung des Gebäudes wäre völlig unwirtschaftlich“, so die Pressemitteilung.

Das Amazonas-Haus im Zoo Dortmund
Die Tage des Amazonas-Hauses im Zoo Dortmund sind gezählt. © Zoo Dortmund/Marcel Stawinoga

Durch die häufig defekte Heizungs- und Lüftungsanlage, die veralteten Fenster und die schlechte Isolierung der Baukonstruktion verbraucht das Haus mehr als ein Drittel des Gesamtbedarfs an Strom und Gas des Zoos.

Seit Corona-Beginn geschlossen

Das Amazonas-Haus ist seit der Beginn Corona-Pandemie für die Besucher geschlossen, da die Öffnung - verursacht durch die nur unzureichende Belüftungsmöglichkeit - zugleich eine Gefährdung für die darin lebenden Affenarten bedeuten würde.

Die 150 tierischen Bewohner in 35 Arten des Amazonas-Hauses ziehen zum Teil bereits um. Die Tiere werden an andere Zoos abgegeben. Dieser Prozess läuft zurzeit. Über die Tiere, die möglicherweise im Zoo Dortmund bleiben werden, will die Stadtverwaltung später informieren.

Kaimane und Affen

Das Amazonas-Tropenhaus ermöglichte in den letzten 30 Jahren den Zoobesuchern einen Einblick in die Vielfalt der tropischen südamerikanischen Tierwelt.

Baby-Anakondas im Zoo Dortmund
Erst im Juli hat das Zoo-Team mitgeteilt, dass Baby-Anakondas zur Welt gekommen sind. © Zoo Dortmund / Stawinoga

In der unteren Etage tauchten die Besucher gefühlt in den Amazonas und seine Nebenflüsse ein: Dort lebten in mehreren Aquarien verschiedene Fischarten, Amphibien und Reptilien. In der ersten Etage begegneten sie Tieren, die sich hauptsächlich an der Wasseroberfläche oder in der Nähe des Flusses aufhalten, wie Brauen-Glattstirnkaimane, Große Anakondas und Waldschildkröten.

In der obersten Etage konnten die Besucher Affen wie Zwergseidenäffchen und Kaiserschnurrbarttamarine, sowie diverse Amphibien, Insekten und Reptilien oben in den Bäumen beobachten.

Erst im Juli hatte das Zoo-Team die eigene Freude über erstmaligen Anakonda-Nachwuchs veröffentlicht. Langfristig ist der Bau eines neuen Tropenhauses im Zoo vorgesehen.

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