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Elterntaxis: Situation vor einer Dortmunder Schule gilt als besonders problematisch

Wenn Eltern ihre Kinder bis vors Schultor fahren, entsteht Verkehrschaos. An vielen Dortmunder Schulen ist das ein alltägliches Problem. Eine Schule sticht hervor.

Eving

, 24.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Die sogenannten „Elterntaxis“ kurz vor Unterrichtsbeginn sind an fast allen Dortmunder Schulen ein Problem. Dazu Polizeihauptkommissar Sascha Schlusemann: „Während die Schülerinnen und Schüler gute Vorbilder abgeben, sind es die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schulen fahren, in unübersichtlichen Situationen wenden und andere Kinder damit gefährden.“

Deutlich kleiner seien die Probleme an Schulen, an denen sich engagierte Eltern aktiv auf Schulwegen einsetzen. Schlusemann weiter: „An anderen Schulen stellen wir immer Wellenbewegungen fest: Mit Gesprächen und Kontrollen sorgen wir dafür, dass Eltern nicht bis vor die Schulen fahren - mit der Zeit lässt die Wirkung dieser Gespräche aber wieder nach.“

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2000 Kontrollen habe die Polizei jüngst durchgeführt. In einem Fall sei ein Autofahrer vor der Erich-Kästner-Grundschule in der Tempo-30-Zone an der Flughafenstraße in Brackel mit Tempo 67 erwischt worden. Laut Schlusemann hätte bei einem solchen Tempo ein Zusammenstoß mit einem Kind tödliche Folgen.

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Eine Schule, vor der es ebenfalls weniger gut läuft, ist die Graf-Konrad-Grundschule an der Grävingholzstraße in Eving. Grund ist die Enge der Straße und ihr Charakter als Durchgangsstraße mit viel Verkehr - auch Schwerlastverkehr.

Wenn Schüler plötzlich zwischen haltenden Autos auftauchen, kann es für sie sehr gefährlich werden. © Polizei Dortmund

Hier lassen sich jeden Morgen gefährliche Situationen beobachten: Eltern, die im absoluten Halteverbot halten und womöglich noch ihre Kinder an der Fahrbahnseite aussteigen lassen. Kinder, die unvermittelt hinter parkenden Autos hervorlaufen, Eltern, die im Stress sind und uneinsichtig reagieren, wenn sie auf ihr Verhalten angesprochen werden, sowie ein allgemeines Verkahrschaos mit vielen unübersichtlichen Situationen, die auch die Fußgänger auf den Gehwegen gefährden, weil die Eltern ihre Autos dort abstellen.

Bezirksbeamter Jens Weidler sieht in den Fahrbahnverengungen auf der Grävingholzstraße ein Problem. © Andreas Schröter

Eine Mutter, die sich am Donnerstag eine Polizei-Ansprache gefallen lassen musste, sagte, sie erkenne das Problem mit den Elterntaxis sehr wohl, aber: „Ich wohne am Nordmarkt. Wenn ich mein Kind mit dem Bus fahren lassen würde, müsste ich jeden Morgen noch viel früher aufstehen als bisher.“ Sie habe auch noch ein Baby zu versorgen und sei daher im Stress. Doch, sie wolle auch weiterhin ihr Kind zur Schule fahren.

Dortmunder Polizeibeamte präsentieren kleine Reflektoren, die dabei helfen, Kinder im Straßenverkehr besser zu erkennen. © Polizei Dortmund

Anwohnerin Conny Pape sagt, sie habe die Hecke zu ihrem Grundstück schon mit einer Kette absichern müssen, weil zuvor die SUVs bis in die Hecke gefahren seien. Auch Kippen und anderer Müll, den die Eltern hinterlassen, liegen ständig auf dem Gehweg. Nachbar Fatih Yanik bestätigt das. Er habe auf dem Weg zur Arbeit oft morgens Schwierigkeiten, seine Einfahrt zu verlassen, weil sie von Elterntaxis blockiert werde.

Gerade für jüngere Verkehrsteilnehmer können die Fahrbahnverengungen auf der Grävingholzstraße zum Gefahrenpunkt werden. © Polizei Dortmund

Der Polizei-Bezirksbeamte Jens Weidler sieht auch die Fahrbahnverengungen auf der Grävingholzstraße direkt vor der Schule als Problem an. Sie verursachen Rückstaus und sorgen damit für einen weiteren Gefährdungspunkt. Möglicherweise seien Bodenschwellen die bessere Lösung.

Die Elterntaxis seien auch immer wieder Thema im Elterncafé der Schule, sagen Schulleiterin Gabriele Zimmermann und Schulpflegschaftsvorsitzende Denise Kandler. Auch für die Kinder gebe es eine intensive Verkehrserziehung.

Auch die Leiterin der Graf-Konrad-Grundschule, Gabriele Zimmermann, hat das Elterntaxi-Problem an der Grävingholzstraße im Blick. © Andreas Schröter

Hauptkommissar Sascha Schlusemann und seine Kollegin Candice Newgas empfehlen Eltern, ihre Kinder im nahen Winter mit heller Kleidung auszustatten, damit sie schneller gesehen werden können. Auch kleine Reflektoren helfen. Vielen Kindern fehle heute das Vermögen, den Straßenverkehr richtig einzuschätzen. Zur Entwicklung und Steigerung der Verkehrskompetenz von Kindern spiele die selbstständige Bewältigung des Schulwegs zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem öffentlichen Personenverkehr eine wichtige Rolle. Eine Lösung sei auch der „Walking-Bus“, bei dem mehrere Kinder in Begleitung von Erwachsenen zu Fuß den Schulweg bestreiten.

Stimmen zur Situation der Graf-Konrad-Grundschule: rn.de/dortmund-nordost

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