
© Andreas Schröter
Elterntaxis an der Siegfried-Drupp-Straße: Ärger um fehlendes Halteverbot
Verkehrsschilder-Streit
Die Verwaltung möchte kein Halteverbot an der Siegfried-Drupp-Straße erlassen. Das ärgert Politiker und Siedlergemeinschaft, die sich dafür einsetzen. Denn Elterntaxis sind hier ein echtes Problem.
In ihrer Dezember-Sitzung hatte die Bezirksvertretung Scharnhorst auf SPD-Antrag beschlossen, ein Halteverbot auf der nördlichen Seite der Siegfried-Drupp-Straße in Scharnhorst zu erlassen. Besonders die „Elterntaxis“, die vor allem kurz vor Schulbeginn der Siegfried-Drupp-Grundschule die schmale Sackgassen blockieren, sollten damit eingedämmt werden. Auch ein Kindergarten liegt an dieser Straße.
Dieses Vorhaben stößt nun auf Widerstand: Die Verwaltung teilt mit, Verkehrsschilder, die lediglich etwas unterstreichen, was eh verboten ist, seien nicht hilfreich. Und wörtlich: „Ferner ist zu erwarten, dass die Halteverbotsbeschilderung von den Elterntaxen nicht beachtet wird.“ Die Verwaltung bittet aus den genannten Gründen um Verständnis, dass die beantragte Beschilderung nicht angeordnet werden könne.
„Dann müsste man alle Schilder abbauen“
Vor allem die Begründung in Sachen Nichtbeachtung seitens der Elterntaxis bringt den SPD-Bezirksvertreter Klaus Ahrenhöfer auf die Palme. Wenn das der Grundsatz der Verwaltung sei, dann müsste man konsequenterweise sämtliche Schilder der Stadt abmontieren, sagt er. SPD-Ratsvertreter Olaf Schlienkamp hat noch ein anderes Argument. Er meint: „Wenn es politischer Wille ist, dort ein Halteverbot zu erlassen, dann hat es die Verwaltung umzusetzen und kann sich nicht dagegen sperren - ganz egal, ob das in deren Augen sinnvoll ist oder nicht.“

Besonders in den Morgenstunden kurz vor Schulbeginn kommt es in der engen Siegfried-Drupp-Straße zu chaotischen Verkehrssituationen. © Julien März (A)
Die Akteure vor Ort, zu denen auch die Siedlergemeinschaft Siegfried-Drupp-Straße gehört, verstehen nicht, dass in anderen Straßen, in denen dasselbe Problem bestehe, gänzlich anders entschieden werde - zum Beispiel in der Straße Westholz ganz in der Nähe mit der angrenzenden Westholz-Grundschule.
Wegen der Sackgassen-Situation in der Siegfried-Drupp-Straße müssen alle Autos die Straße auf demselben Weg wieder verlassen. Da Autofahrer teilweise beide Straßenseiten blockieren, werden die Anwohner daran gehindert, ihre Grundstücke anzufahren, so hieß es im Dezember von der SPD.
Kein Durchkommen für die Feuerwehr
Auch für die Feuerwehr gebe es in solchen Fällen kein Durchkommen mehr. Verschärft werde die Situation außerdem durch einige Lehrerparkplätze, die wegen der Baustelle zum Anbau an die Siegfried-Drupp-Grundschule weggefallen seien. Die Lehrer parken nun teilweise ebenfalls am Straßenrand.
Dieser Argumentation hatte die CDU-Fraktion widersprochen. Mit einem Halteverbot schade man auch den Anwohnern, meinte damals Thomas Offermann. Man könne ihnen doch nicht zumuten, nach einem Einkauf ihren Wasserkasten die ganze Straße lang zu schleppen. Die Anwohner, so konterte Klaus Ahrenhöfer, hätten Garagen oder Stellplätze vor dem Haus.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
