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Elterntaxis in Scharnhorst: Anwohner kritisieren „gefährliche Situation“
Schulverkehr in Dortmund
Jeden Morgen bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Rund um die Siegfried-Drupp-Grundschule in Scharnhorst ist täglich das Chaos vorprogrammiert.
Was für Eltern und deren schulpflichtige Kinder bequem und zeitsparend ist, ist für viele Anwohner störend: In der Siegfried-Drupp-Straße, an der eine Grundschule und ein Kindergarten liegt, beschweren sich Anwohner bereits jahrelang um die chaotischen Zustände jeden Morgen.
Georg Anders wohnt nur wenige Meter von der Grundschule entfernt. Wenn er morgens aus dem Fenster guckt, zeigt sich ihm immer das gleiche Bild. Eltern bringen ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten. Von 7.30 bis 8 Uhr herrscht reger Verkehr in der Siegfried-Drupp-Straße und den umliegenden Straßen.
Anwohner genervt und beeinträchtigt
Anwohner wie Georg Anders oder Karl-Heinz Darnowski, Vorsitzender der Siedlungsgemeinschaft Siegfried-Drupp-Straße, stört die aus den vielen Elterntaxis resultierende Park- und Verkehrssituation.
„Die Eltern bringen ihre Kinder zur Schule, halten und parken an der Straße und teilweise sogar auf Garagenhöfen oder vor Einfahrten“, erklärt Anders. Eine andere Anwohnerin schilderte Anders die Sorge, dass im Notfall ein Rettungswagen nicht direkt an dem Zuweg ihrer Häuserreihe halten könne.
Die Siegfried-Drupp-Straße endet in einer Sackgasse. Um wieder auf die Gleiwitzstraße zu gelangen, müssen Autofahrer wenden. Das führt zur Blockierung der Straße, Anwohner müssen oft lange warten, bis sie aus der verstopften Straße rausfahren können. Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen, so Klaus Ahrenhöfer, der ebenfalls in der Straße wohnt.

Jeden Morgen bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Siegfried-Drupp-Grundschule. © Julien März
Wenig Einsicht bei vielen Eltern
Den Dialog mit den Eltern haben Anwohner wie Georg Anders bereits mehrmals gesucht. Oft kriege er dann Beschimpfungen oder trotzige Kommentare zu hören. „Wir kriegen dann heftige Sprüche zurück“, so Anders. Kommentare wie „wenn euch das nicht passt, dann verkauft doch euer Haus und zieht woanders hin“, habe es gegeben.
Auch die Schulleitung und Lehrer sind sich der Situation bewusst, sie haben versucht, die Eltern für das Thema zu sensibilisieren. Scheinbar jedoch ohne Erfolg. Halte- und Parkmöglichkeiten gibt es auf der Gleiwitzstraße zu Genüge, den Vorschlag unterbreitete auch die Schulleitung bereits.
Das Problem ist bekannt
Auch der Bezirksvertretung Scharnhorst ist das Problem bekannt, so Werner Gollnick, Bezirksbürgermeister von Scharnhorst. „Wir werden uns in den nächsten Wochen vor Ort die Situation angucken und dann schauen, was wir machen können“, sagt Gollnick. Eine Lösung müsse dann jedoch die Stadtverwaltung finden, die bei solchen Problemen zuständig ist.
2002 in Bochum geboren, aufgewachsen in Dortmund, BVB-Fan. Seit dem Abitur 2020 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Immer auf der Suche nach guten Geschichten am Puls der Stadt.
