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Eltern finden das Treiben an der U-Bahn-Station unheimlich
Willem-van-Vloten-Straße
Die U-Bahn-Station Willem-van-Vloten-Straße hat in Hörde nicht den besten Ruf. Bürger fordern die Bezirksvertretung auf, dort etwas zu unternehmen.
Die U-Bahn-Haltestelle Willem-van-Vloten-Straße in Hörde gilt als Problembereich. Der Kiosk dort zieht Menschen an, sie kaufen dort Alkohol und konsumieren ihn, was Schülern auf dem Weg zum Phoenix-Gymnasium, deren Eltern und anderen Menschen nicht geheuer ist.
Die Polizei macht regelmäßig Kontrollen in Uniform und auch in zivil, berichtete Ulrich Spangenberg, Leiter der Hörder Bezirksverwaltung, auf der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) am 10. November. „Man hat den Bereich im Auge.“
Offenbar reicht das nicht aus, wie eine Anfrage an die Bezirksverwaltung zeigt. Eine Mutter von zwei Töchtern, deren Schulweg zum Phoenix-Gymnasium an der Haltestelle vorbeiführt, fordert die Politik auf, eine Lösung zu suchen.
„Wir in Hörde wissen doch nur zu gut, was passieren kann, wenn junge Menschen unkontrolliert an solchen abseits gelegenen Orten machen können, was sie wollen“, schreibt die Hörderin. „Ich erwarte, dass ich meine Tochter ruhigen Gewissens zur Schule schicken kann, ohne dass ich Angst haben muss, dass ihr etwas angetan wird.“
Worauf genau sie anspielt, bleibt unklar. Mitte August war in besagter U-Bahn-Station Willem-van-Vloten-Straße nach einem Streit mit einer Gaswaffe auf einen 35-Jährigen geschossen worden.
Ende 2017 haben unbekannte Jugendliche einen Elfjährigen verfolgt, in der U-Bahn-Station angegriffen und später zu berauben versucht. Am Hörder Bahnhof starb erst kürzlich der 41-jährige Daniel S. bei einer Messerstecherei, vor zwei Jahren ein 15-jähriges Mädchen.
Tagsüber sollen mehrmals Kontrollen stattfinden
Die besorgte Mutter der Phoenix-Schülerinnen fordert mehrmalige Kontrollen des Bereichs durch Polizei, Ordnungsamt oder externe Sicherheitskräfte täglich zwischen 12 und 16 Uhr. Zusätzlich solle dort eine Kameraüberwachung installiert werden. Vielleicht ließe sich aber auch durch kleine bauliche Veränderungen etwas verbessern, schreibt sie, etwa durch eine offenere Gestaltung.
Ein Anwohner bestätigt den beunruhigenden Eindruck rund um die U-Bahn-Station. „Die Situation ist nicht schön.“ Er sieht das Problem eher auf der Verteilerebene der großen U-Bahn-Station, nicht so sehr im Eingangsbereich. Zumal der Sicherheitsdienst im Innenbereich nicht kontrolliere. Er selbst vermeide diese Ebene als Durchgang und nutze im Dunkeln lieber die Ampel.
Die BV-Mitglieder wollen nun zunächst einen Vertreter von DSW21 um Berichterstattung bitten. Außerdem gibt es die Überlegung, die aufsuchende Jugend-Sozialarbeit der Stadt Dortmund für Hörde („Rampe“) mit einzubinden.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
