Etliche Einbrüche in Dortmunder Schulen während der Ferien Zwei Schulen sind besonders häufig betroffen

Diebe nutzten die Sommerferien für elf Einbrüche in Schulen
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Es war irgendwann am letzten Juli-Wochenende. Wahrscheinlich nachts. Unbekannte Täter haben sich durch ein eingeschlagenes Fenster im Hof gewaltsam Zutritt in die Förderschule an der Froschlake in Dortmund-Marten verschafft und schlimme Verwüstungen angerichtet. Auch wichtiges Instrumentarium wie Laptops haben die Täter mitgehen lassen.

Kein Einzelfall. Viele Städte klagen darüber, dass Einbrecher die Sommerferien nutzen, um vor allem mobile Endgeräte wie iPads und Laptops aus Schulen zu stehlen. Der Digitalpakt Schule des Bundes hat dafür gesorgt, dass heutzutage in Schulen reichlich Beute zu machen ist - erst recht, wenn ganze Klassensätze an Endgeräten an die Schulen ausgeliefert, aber noch nicht verteilt wurden.

In Dortmund hat die Polizei während der Sommerferien elf Einbrüche in den Schulen der Stadt registriert. Es könnten sogar noch mehr sein, so Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt; denn die Bestandsaufnahme brauche Zeit. Deshalb sei auch noch nicht in allen Fällen klar, was gestohlen wurde. Die Stadt Dortmund konnte dazu auf Anfrage unserer Redaktion bis Redaktionsschluss dieses Textes (3.8., 18 Uhr) nichts sagen.

Sechs Einbrüche in zwei Schulen

Von den elf Einbrüchen entfielen laut Polizei sechs allein auf zwei Schulen, die je gleich dreimal Opfer von Einbrechern wurden: die Grundschule am Dorney in Oespel und das Heisenberg-Gymnasium in Eving. In beiden Schulen wurden Lebensmittel wie Schokoriegel aus der Mensa entwendet - dafür aber gleich mehrere Türen aufgebrochen.

Diebe stiegen zudem in die Wilhelm-Röntgen-Realschule im Kreuzviertel ein, in die Wilhelm-Rein-Förderschule in Oestrich, die Brukterer-Grundschule in Lanstrop und die Christopherus-Schule in Holzen. Beim Helmholtz-Gymnasium in der Nordstadt blieb es beim Einbruchsversuch. Es gab „nur“ Beschädigungen an der Tür.

Für die Einbrüche scheine es unterschiedliche Motive zu geben, sagt Nina Kupferschmidt. Mal sei es Vandalismus, sprich mutwillige Beschädigung, mal suchten die Täter elektronische Geräte und Bargeld. Auch ein Safe wurde mitgenommen.

Hohes Diebstahl-Risiko

Bei den Einbrüchen in städtische Gebäude sind in erster Linie die Schulen betroffen; denn dort ist am meisten zu holen. Seit dem Digitalpakt 2019 werden sie mit einer Vielzahl von digitalen Medien wie Tablets und Streaming-Geräten ausgestattet.

Weil Schulgebäude zudem häufig unübersichtlich sind und ein Betreten von Unbefugten schon wegen des Schulbetriebs nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann, ist hier das Diebstahl-Risiko besonders hoch – auch wenn die meisten Dortmunder Schulen eine Alarmsicherung haben.

Wie der Rechnungsprüfungsausschuss des Rates bereits Anfang des Jahres erfuhr, wurden im Zeitraum von September 2019 bis November 2022 fast 600 IT-Gegenstände aus städtischem Besitz gestohlen, davon 411 aus Schulen.

Geräte nicht versichert

So waren in jenem Zeitraum 30 unterschiedliche Schulen von 43 Diebstählen betroffen. Gestohlen wurden im Detail 176 iPads, 163 Apple Pencils, 56 Apple TVs, 6 Notebooks sowie einzelne Monitore, PCs, Handys und Zubehör mit einem Gesamtwert von etwa 95.000 Euro (netto).

Eine betroffene Schule war die Gildengrundschule in Huckarde. Dort entwendeten Diebe im November 2022 30 iPads samt Ladekabel und 162 Apple-Pencils. Aus einem Aufbewahrungsschrank der Max-Wittmann-Schule wurden 10 iPads gestohlen.

Die Gegenstände sind alle nicht versichert. Der Abschluss entsprechender Versicherungen stünde nach Auffassung der Schulverwaltung in einem groben Missverhältnis zum entstandenen Schaden, erfuhren die Mitglieder im Rechnungsprüfungsausschuss von den Revisoren.

Verschließbare Schränke

Schon im letzten Jahr hat die Verwaltung Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Laut Schulverwaltung lassen sich alle Apple-Endgeräte nach einem gemeldeten Diebstahl sperren und seien nicht mehr nutzbar. Diese Sperre könne nur von einem der sechs zertifizierten Apple-Bildungspartner oder dem Dortmunder Systemhaus aufgehoben werden.

Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung erwarten die Rechnungsprüfer in den nächsten Jahren sogar noch eine Zunahme des Diebstahl-Risikos von mobiler Ausstattung. Deshalb hat die Schulverwaltung unter anderem verschließbare Schränke zur Lagerung der Hardware angeschafft.

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