Wie viel kostet eine Kugel Eis in Dortmunder Eiscafés? Wir haben nachgefragt.

Wie viel kostet eine Kugel Eis in Dortmunder Eiscafés? Wir haben nachgefragt. Hier: Im „Hitzefrei“ © Joscha F. Westerkamp

Preisexplosion? So viel kostet die Kugel Eis jetzt in Dortmund

rnEisläden in Dortmund

Vieles wird momentan teuer. Was kostet eine Kugel Eis im Frühsommer 2022 in Dortmund? Wir haben bei vielen verschiedenen Eiscafés in der Innenstadt nachgefragt – und uns den Preis erklären lassen.

Dortmund

, 16.05.2022, 10:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Lang ist es her, dass eine Kugel Eis einen Euro gekostet hat. Und gerade jetzt wird alles teurer. Wie viel genau kostet sie jetzt im aufkommenden Frühsommer 2022?

Wir haben am Freitag (13.5.) bei verschiedenen Dortmunder Eiscafés nachgefragt – und uns den Preis erklären lassen.

Von Hitzefrei bis Kuhbar: Das sind die Preise in den Eiscafés

Bei „Hitzefrei Eiskreationen“ im Kreuzviertel kostet die Kugel seit Beginn der Saison 1,40 Euro. Vorher waren es 1,30 Euro.

Wie diese Preiserhöhung zustande kommt, erklärt ein Plakat direkt neben der Eingangstür: Als Grund genannt werden da höhere Preise, unter anderem für Rohstoffe, Energie und Personal.

Auch im „Cream“, das es im Kreuzviertel und im Kaiserviertel gibt, kostet die Kugel seit Beginn der Saison 1,40 Euro. Vorher waren es noch 1,20 Euro.

Dernet Gziulusoy ist Mit-Inhaberin des "Cream"

Dernet Gziulusoy ist Mit-Inhaberin des "Cream" © Joscha F. Westerkamp

„Eis ist ja auch nicht gleich Eis“, sagt Mit-Inhaberin Dernet Gaziulusoy. „Wir arbeiten nur mit natürlichen Rohstoffen. 1,40 Euro ist schon knapp kalkuliert – Energiekosten und Rohstoffe sind um 50 bis 100 Prozent im Preis gestiegen.“

Im „Eiscafé Majer“ an der Lindemannstraße kostet die Kugel nur 1,20 Euro. „Wir sind auch am Kämpfen“, sagt Inhaberin Mariateresa Majer.

Aber sie findet: „Eis soll eine Freude sein, kein Luxusprodukt. Wir versuchen den Preis noch zu halten, aber wir wissen nicht, wie lange.“ In der letzten Saison hatte die Kugel Eis hier sogar noch 1,10 Euro gekostet.

Mariateresa Majer bietet die Kugel Eis im "Eiscafé Majer" noch für 1,20 Euro an.

Mariateresa Majer bietet die Kugel Eis im "Eiscafé Majer" noch für 1,20 Euro an. © Joscha F. Westerkamp

Auch bei „Angelo Losego“ an der Rheinischen Straße ist der Preis zu Beginn der Saison um zehn Cent gestiegen. Jetzt kostet die Kugel dort 1,30 Euro. „Es fängt schon wieder an, knapp zu werden“, sagt Inhaberin Nicola Losego.

„Milch hat zu Beginn der Saison beim Großhändler 70 Cent gekostet, jetzt sind es 94 Cent. Und wir sind noch nicht angekommen, die Tendenz geht zu einem Euro.“

Nicola Losego führt die noch nach seinem Vater benannte Eisdiele "Angelo Losego" an der Rheinischen Straße

Nicola Losego führt die noch nach seinem Vater benannte Eisdiele "Angelo Losego" an der Rheinischen Straße © Joscha F. Westerkamp

Diese starken Preissteigerungen seien nicht nur bei Milch, sondern bei allen anderen Zutaten genauso – dazu kämen Nebenkosten wie Strom, Gas, Wasser.

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Auch das „Café Kleimann“ an der Kampstraße verkauft hausgemachtes Eis. Hier kostet die Kugel 1,20 Euro – obwohl fast alle Zutaten doppelt so teuer geworden seien.

„Es gibt so viele kleine Kinder, da haben wir einfach ein Herz für“, sagt Mitarbeiterin Daniela Schlegel. „Wir hören jeden Tag, dass Kinder sich über den Preis freuen.“

Mitarbeiterin Daniela Schleger im Café Kleimann

Mitarbeiterin Daniela Schleger im Café Kleimann © Joscha F. Westerkamp

Mehrere Eisdielen betreibt in Dortmund das Franchise-Unternehmen „Kuhbar“. Die Preise sind überall gleich: Eine normale Kugel kostet 1,40 Euro, für einen Euro bekommt man eine leicht kleinere Probierkugel. Vergangenes Jahr war beides noch zehn Cent günstiger.

Wie lange sich dieser Preis noch halten kann, ist unklar. Denn Mitarbeitern Janina Kehnen gibt – neben den weiter steigenden Rohkosten – noch zu bedenken: „Wenn der Mindestlohn tatsächlich steigt, wird sich das früher oder später auch noch auswirken.“

Janina Kehnen ist Mitarbeiterin in der "Kuhbar" im Kaiserviertel.

Janina Kehnen ist Mitarbeiterin in der "Kuhbar" im Kaiserviertel. © Joscha F. Westerkamp

Das „Café Schrader“ an der Kaiserstraße, das ähnlich wie das Café Kleimann eine kleine Auswahl hausgemachter Eissorten verkauft, hat den Preis zu Beginn der Saison von 1,20 Euro auf 1,40 Euro erhöht.

Silke Schrader verkauft auch hausgemachtes Eis in ihrem Café.

Silke Schrader verkauft auch hausgemachtes Eis in ihrem Café. © Joscha F. Westerkamp

Als Grund nennt Inhaberin Silke Schrader die in der Zwischenzeit stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe.

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„Die Preise für Sahne und Milch sind seit Beginn der Saison schon wieder stark gewachsen“, sagt sie. „Ich hoffe, nicht wieder erhöhen zu müssen – aber wir halten das nicht mehr lange durch.“

Mitarbeiterin Loiany Carara in der „Eis Factory“

Mitarbeiterin Loiany Carara in der „Eis Factory“ © Joscha F. Westerkamp

Den in unserer Stichprobe höchsten Preis hat die „Eis Factory“ in der Innenstadt. Die meisten Kugeln kosten hier 1,40 Euro – bestimmte „Premium-Eis“-Sorten sogar 1,70 Euro.

Das ist zum Beispiel „Weiße Schokolade Pistazie“ oder „Oreo“. Bei einer anderen sehr großen Eisdiele in der Innenstadt – dem „Dolce vita“ am Westenhellweg – kostet jede Kugel 1,30 Euro.