Fettes Brot ist Geschichte – zumindest nach einer ganzen Reihe fetter Konzerte, die die Band dieses Jahr noch spielt. Eines der ersten war diesen Donnerstagabend in der nahezu vollen Dortmunder Westfalenhalle.
Vergleichsweise unspektakulär hat das begonnen. Statt einem berühmten Voract, wie man ihn bei einer Abschlusstour erwarten könnte – beim Trailerpark-Abschlusskonzert in Dortmund vergangenen Sommer ist etwa die äußerst erfolgreiche Band SDP aufgetreten – gibt es in Dortmund nur einen DJ.
Neun Minuten Diashow
Sehenswert ist dafür das Konzert selbst. Los geht es mit einer neun (!) Minuten langen Diashow, die Bilder aus den 30 Jahren Bandkarriere der drei Musiker zeigt. Mittlerweile sind die alle knapp 50 Jahre alt, da gibt es ordentlich was zu sehen.
Dann geht es endlich richtig los. Auf einem fetten Boot steht Fettes Brot, von der Decke hängt eine übergroße aufgepustete Möwe, im Hintergrund ist eine Hafenkulisse abgebildet. Die Jungs kommen aus Hamburg, das begreift man schnell. Und trotz ihres für Hip-Hopper durchaus höheren Alters schaffen sie es, Stimmung zu machen wie ein 30-Jähriger.

Es folgen, da ist das Repertoire der Band ja groß genug, Hits auf Hits. Dass der Bass meist viel zu doll wummert, scheint dabei keinen zu stören. Spätestens bei dem Bandklassiker Emanuela geht die Menge so ab, dass das gründonnerstagabendliche Tanzverbot, sagen wir, ausgereizt wird.
Sie können auch ohne Band
Nach knapp anderthalb Stunden fällt plötzlich ein Vorhang vor die Bühne und die Musiker sind weg. Minutenlang werden Instrumente vor dem Vorhang aufgebaut. Dann kommen die drei Herren wieder – und begleiten sich ohne Band selbst. Sie singen: „Und es ist mir egal, was in der Zeitung steht!“ Was uns natürlich nicht gefällt. Den Zuschauern aber schon.

Ein paar Songs später fällt der Vorhang zum hinteren Teil runter, die Band ist wieder da, dafür das Boot weg. Neue Bühnengestaltung: klassischer, im Hintergrund ist ein großes Banner mit Tourlogo. Und passend dazu folgen jetzt die allergrößten Klassiker der Band. Tausende Menschen grölen "Wir sind schwule Mädchen!" und "Bettina, pack deine Brüste ein!". Das hat schon was.
Für ein letztes Konzert in der Westfalenhalle unspektakulär endet alles. Die drei stellen sich noch mal einzeln vor. Sagen: „Wir sind Fettes Brot!“ Und gehen. War es das jetzt?
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